
In seinem Podcast Marking Out gibt MVP einen unverblümten Einblick in die Realität vieler ehemaliger Wrestling-Stars. Der frühere WWE United States Champion, der aktuell als Manager der Hurt Syndicate bei AEW aktiv ist, sprach darüber, wie flüchtig Ruhm im Wrestling sein kann und warum so viele seiner Kollegen nach ihrer Zeit im Rampenlicht in gewöhnliche Jobs wechseln müssen.
MVP betonte, dass Wrestling-Karrieren meist viel kürzer sind, als viele Fans glauben. Er verglich sie mit denen in der NFL, wo der Durchschnitt ebenfalls bei rund fünf Jahren liegt. Während bekannte Namen wie The Miz oder Randy Orton jahrzehntelang im TV präsent sind, geraten andere schnell in Vergessenheit. MVP erinnerte an Wrestler wie Deuce & Domino, die für kurze Zeit im Rampenlicht standen, danach aber aus dem kollektiven Gedächtnis verschwanden.
Vom TV-Star zum Tagesjob: Wenn das Geld versiegt
Selbst wenn ein Wrestler kurzfristig im Fernsehen Erfolg hat, bedeutet das nicht automatisch eine gesicherte Zukunft. MVP erklärte, dass nach dem Ende einer TV-Karriere viele in die unabhängige Szene wechseln, wo sie anfangs noch gutes Geld verdienen können. Doch dieser Effekt lässt nach, sobald das Interesse der Fans abflacht. Dann komme der Punkt, an dem das Wrestling allein die Rechnungen nicht mehr deckt.
Besonders schwer sei es für diejenigen, die eine Familie haben. MVP erzählte, dass viele seiner früheren Kollegen inzwischen ganz normale Jobs ausüben. Einige seien Autoverkäufer geworden, andere hätten Gelegenheitsjobs angenommen. Als Beispiel nannte er Charlie Haas, der heute medizinische Geräte verkauft, aber hin und wieder noch für Indie-Shows gebucht wird.
Finanzielle Bildung als Schlüssel zur Absicherung
MVP erklärte, dass er selbst dieses Schicksal vermeiden konnte, weil er frühzeitig kluge Entscheidungen getroffen hat. Seine Rückkehr zur WWE beim Royal Rumble 2020 sowie seine spätere Rolle in der Hurt Business Gruppierung verhalfen ihm zu einem zweiten Karrierefrühling. Gleichzeitig betonte er, wie wichtig finanzielle Bildung sei. Viele Talente, die zuvor nie Geld hatten, wüssten nicht, wie sie mit plötzlichem Reichtum umgehen sollen. Das führe dazu, dass sie es schnell wieder verlieren, durch übermäßige Ausgaben für Statussymbole und fehlende Zukunftsplanung.
Harte Worte für Hater
Besonders deutlich wurde MVP, als er sich an Kritiker wandte, die ehemalige Wrestling-Stars als gescheitert bezeichnen. Mit Nachdruck sagte er, dass diese Menschen selbst nie erlebt haben, was es bedeutet, im Rampenlicht zu stehen oder Actionfiguren von sich zu besitzen. Wer andere als One-Hit-Wonder verspottet, habe selbst nie auch nur einen Treffer gelandet. Die Realität vieler Ex-Wrestler sei hart, aber diese hätten etwas erreicht, wovon ihre Kritiker nur träumen könnten.
Kritik an der Vergangenheit: MVP rechnet mit „entwürdigenden“ WWE-Matches ab
Neben wirtschaftlichen Themen sprach MVP auch über gesellschaftliche Entwicklungen im Wrestling, insbesondere über den Umgang mit weiblichen Talenten in der Vergangenheit. In einem weiteren Segment seines Podcasts kritisierte er offen die Ära der sogenannten „Bra & Panties“-Matches und anderer Gimmick-Matches, in denen Wrestlerinnen primär als sexuelle Objekte inszeniert wurden.
Er betonte, dass es vielen Frauen damals verwehrt blieb, ihr Können zu zeigen, da die großen Promotions wie WWE mehr Wert auf Aussehen als auf Talent legten. MVP nannte die Matches „blöd“ und „entwürdigend“ und stellte klar, dass es ihm nie gefallen habe, wie Frauen in jener Zeit dargestellt wurden.
Lob für Vorreiterinnen: Impact Wrestling zwang zur Veränderung
Gleichzeitig hob MVP hervor, wie sehr sich die Rolle der Frauen im Pro-Wrestling in den letzten Jahren gewandelt hat. Er würdigte Pionierinnen wie Gail Kim, Awesome Kong und Taryn Terrell, die bei Impact Wrestling Maßstäbe setzten und so die Branche insgesamt beeinflussten. Diese Entwicklungen hätten schließlich auch WWE dazu gebracht, das Womens Wrestling ernsthafter zu präsentieren.
Trotz dieser Fortschritte glaubt MVP, dass das Stigma früherer Zeiten noch nicht vollständig überwunden ist. Der Weg zum vollwertigen Respekt sei ein Prozess, der weiterhin Engagement und Aufmerksamkeit erfordert.
Das Frauenbild damals war wirklich absolut unterirdisch. Toll das es heute und schon länger anders ist.
Muss gestehen das ich die als Jugendlicher gar nicht schlecht fand.
Erst später erkannte ich was da vor sich ging und das man die Frauen nur ausnutze um junge Männer an die Schirme zu bekommen.
Bin froh das es vorbei ist und die Frauen nun ihren Spot bekommen der ihnen zu steht
Lustig wenn Männer heutzutage denken sie wüssten was gut für Frauen ist ^^ Als Frau kann ich diesen Blödsinn nicht mehr hören. Wer wurde denn ausgenutzt? Die Wahrheit ist doch die meisten Divas wurden genau für sowas angestellt und haben es gerne gemacht, Millionen Frauen würden sowas heute immer noch gerne machen. Die meisten (Sable, Terri, Kat, Stacey etc) waren nunmal keine Wrestlerinnen. Alternative für diese Divas wäre was…. Arbeitslosigkeit? McDonalds? Meine Schwester wurde früher auch für Messen gebucht, hat sogar an der Stange in Discos getanzt. Und sie hatte Spaß daran. Erstaunlich, oder?
So wie es AEWKevin schon schrieb. Klar haben die es mitgemacht, anders war es leider nicht möglich, in die Branche zu kommen. Dennoch ist es rückblickend mies, dass Frauen nur selten zeigen durften, was hinter ihnen steckt. Und ich kann diese Verteidigungen nicht mehr hören. Sagt Mann nix, ist es falsch, sagt Mann seine Meinung, ist es auch falsch…
Naja Stephanie es ging ja um das damalige Frauenbild an sich. Man hat ja klar den Eindruck vermittelt bekommen, dass die Frauen / Diven sonst nichts können außer hübsch auszusehen und sich auszuziehen. Viel mehr durften sie ja nicht machen. Entweder ausziehen oder das hübsche Anhängsel für Wrestler XY. Der Stellenwert der Frauen war ja wirklich extrem gering. Natürlich geb ich dir recht, die Mädels haben da ihren Lebensunterhalt verdient, Alternativen hast du angegeben, alles nicht cool. Aber die Entwicklung der Frauen im Wrestling in den letzten 15 Jahren ist absolut fantastisch.