Lightning Returns: Final Fantasy XIII™ – Das Review für PC


                                 
                                   Lightning Returns: Final Fantasy XIII™ 

                                    Getestet und verfasst von General M 

Die Final Fantasy – Reihe gehört wohl zu den langlebigsten Serien des Genres. Vor vielen Jahren als letztes Spiel einer untergehenden Entwicklerschmiede erdacht (daher auch der Titel), wurde das erste Final Fantasy ein wahrer Überraschungserfolg, der sich mit der Zeit auch über den Asiatischen Raum hinaus über die ganze Welt verbreitete und die Entwickler von Square vor dem sicheren Aus bewahrte. Heute bekannt als Square Enix, einem Zusammenschluss vieler verschiedener Entwicklerstudios und deren Marken, zu denen unter anderem auch Tomb Raider, Kingdom Hearts und Life is Strange zählen. Und natürlich ist auch die Marke Final Fantasy noch immer sehr präsent, womöglich sogar präsenter als je zuvor. So erschien im vergangen Jahr nicht nur Final Fantasy X/X-2 dank Portierung von der PlayStation 2 auch exklusiv auf Sonys aktueller Konsole, auch Final Fantasy Online erfreut sich noch immer einer regen Spielerschar. Und nach und nach erschienen auch die älteren Titel, die unter Fans und Kritikern als legendäre Klassiker gelten und noch aus der Ära der PlayStation One stammen, auch auf dem PC. So steht mit Final Fantasy XV nicht nur ein heißbegehrter neuer Titel für 2016 in den Startlöchern, auch Final Fantasy IX wird für PC und Mobilgeräte neu aufgelegt und Teil VII (welcher als bester aller Titel gehandelt wird) erhält gar ein völlig neues Gewand, erscheint aber nicht vor 2017. Bei allen Veröffentlichungen, Neuveröffentlichungen und Wiederveröffentlichungen kann man also schnell mal den Durchblick verlieren. Und mag dabei vergessen, dass auch der dritte Teil der Final Fantasy XIII – Reihe nun mehr ebenfalls seinen Weg auf den PC gefunden hat. Wie sich der Abschluss der Nova Chrysalis – Trilogie schlägt, wollen wir in diesem Review herausfinden.

13 Tage bis zum Ende der Welt 

Zugegeben, obwohl ich schon in den frühen Teenie – Zeiten erstmals Zugang zur Final Fantasy – Reihe erhalten habe, hatte ich immer meine Probleme damit, die teils komplizierte Handlung gänzlich zu verstehen, da ihr oft eine immense Komplexität zugrunde liegt, welche ganze Universen, Religionen und Mythologien beinhaltet. Die Nova Chrysalis – Trilogie bietet dafür ein besonders auffälliges Beispiel. Der ewige Konflikt zwischen Göttern und Glaube trifft auf die typischen Handlungselemente, die beinahe jedes Final Fantasy ausmachen: Freundschaft, Liebe und den Kampf gegen ein großes Übel. Sei es in Gestalt einer Person, oder gar einer ganzen Organisation. Lightning Returns ist da keine Ausnahme. Im westlichen Raum erstmals im Februar 2014 für PlayStation 3 und XBOX 360 erschienen, begleitet man die ebenso heroische wie störrische Helding Lightning nach den Ereignissen von Final Fantasy XIII und XIII – 2 bei ihrem Kampf gegen das Ende der Welt. Dabei muss man sich direkt zu Beginn mit der bitteren Erkenntnis auseinandersetzen, dass das Ende der Welt im Grunde gar nicht abgewendet werden kann.

A fix

13 Tage verbleiben, bis der Gott Bhunivelze den gesamten Planeten auslöscht, um jedweder Form der Zivilisation einen Neuanfang zu ermöglichen. Lightnings Aufgabe besteht nun darin, bis zum Ablauf der Frist möglichst viele Seelen in die neue Welt zu überführen. Das gelingt ihr, indem sie besonderen Menschen bei ihren Alltagsproblemen zur Hand geht. Mal handelt es sich dabei um einfache Sammelaufgaben, mal schwingt man das Schwert gegen die zahlreichen Bestien der Welt. Die Aufgaben sind dabei allesamt recht abwechslungsreich gestaltet, lassen jedoch häufig einer tiefgehende Handlung vermissen. Und dennoch ist Lightnings Aufgabe von zentraler Bedeutung für den Spielverlauf, in dem die Zeit unermüdlich gegen einen arbeitet. Denn je mehr Seelen man am Ende eines Tages gerettet hat, desto mehr Zeit bis zum Ende der Welt wird einem geschenkt. Nur so lassen sich die 13 verfügbaren Tage und damit das Ende der Handlung überhaupt erreichen. Und auch für Lightning steht viel auf dem Spiel: Nur wenn sie ihren Job gewissenhaft bis zum Ende ausübt, kann sie ihre verstorbene Schwester wiedersehen. Es geht also um alles oder nichts. Insgesamt bleibt die Handlung jedoch etwas blass.  

Spiel auf Zeit

Zum Glück verfügt Lightning den Göttern sei Dank über eine Vielzahl übermenschlicher Fähigkeiten, die sie bei ihrer Aufgabe unterstützen. Klassisches Element der Reihe waren bisher stets die Kämpfe in der Gruppe, in der jedes Mitglied über spezielle Fertigkeiten verfügt. Lightning Returns bricht mit dieser Tradition und vereint sämtliche Fähigkeiten in einem einzigen Charakter. Ermöglicht wird ein schneller Wechsel innerhalb der erstmals völlig dynamisch gestalteten Kämpfe ohne Rundensystem durch eine Unmenge individualisierbarer Garnituren, Waffen und Schilde, die innerhalb der Kämpfe jederzeit mühelos ausgetauscht werden können, um sich der aktuellen Situation im Kampf bestmöglich anzupassen. Seien es Elementarschaden, Wiederstandsfähigkeit, allgemeine Magie oder schlicht physische Angriffskraft, die Möglichkeiten der Personalisierung sind schrill, bunt und niemals nutzlos, erfordern aber auch ein gewisses Verständnis der Materie und auch etwas Einarbeitung.

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Dafür wird man dank gut strukturierten Tutorials, die später auch jederzeit erneut einsehbar sind, prima an die einzelnen Elemente des Spiels herangeführt. Je nach Schwierigkeit einer absolvierten Herausforderung wachsen auch die Lebenskraft und der Magiewert unserer Protagonistin, was bitter nötig ist im Kampf gegen die teilweise übermächtigen (teilweise auch optionalen) Monster. Die gewähren einem dafür auch die mächtigste Ausrüstung. Gute Vorbereitung ist also wichtig, wer sich nicht mit den Stärken und Schwächen seiner Gegner auseinandersetzt, droht auch mit guter Ausrüstung den Kürzeren zu ziehen. Noch wichtiger ist aber die kluge Nutzung von Lightnings Spezialfähigkeiten, die durch den Einsatz von EP ermöglicht werden. Dazu gehört auch die Chronostase, mit der man die unerbittlich ablaufende Zeit wenigstens für einen Augenblick zum Stillstand bringen kann. Deren sinnvolle und wohlüberlegte Nutzung sind das Schlüsselelement des Spiels. Denn wie man es auch dreht und wendet, es bleibt einfach nicht genügend Zeit, jeden zu retten. Dieser bitteren Erkenntnis wird man sehr früh ausgesetzt. Man muss abwägen, welche Seele Rettung erfährt, ob sich die Belohnung überhaupt lohnt und vor allem, wie viel Zeit sie in Anspruch nehmen wird. Manche Ereignisse und Gegenstände lassen sich nämlich nur zu bestimmten Tageszeiten finden, wobei die Hauptaufgabe natürlich im Vordergrund steht, Nebenaufgaben aber zwingend erforderlich sind, um überhaupt die dafür nötige Zeit zu haben. Was auch wieder Zeit kostet. Das bringt dem Spiel einen nicht zu unterschätzenden Wiederspielwert ein, der allerdings wohl nur Komplettisten Und Erfolgsjäger wirklich anspricht. 

Sauber portiert

Grafisch wurde die PC – Version kräftig aufpoliert. Obwohl das Spiel technisch längst nicht mehr mit aktuellen Veröffentlichungen mithalten kann, erwartet den Spieler eine belebte, wunderschöne und komplexe offene Welt, die von der Großstadt bis zu weiten Landschaften und dicht bewachsenen Wäldern eine Menge zu bieten hat. Dank Teleportation und Schnellreisesystem gelang man schnell überall hin (wobei natürlich auch die Nutzung dieser Fähigkeiten ihren Preis hat). Oftmals sind hinter jeder Ecke nützliche Gegenstände versteckt, die Welt lädt zum Erkunden ein – hätte man nur noch so wenig Zeit!  Die höher aufgelösten Texturen und Schatten tun dem Erlebnis gut, welches sich auch auf den alten Konsolen bereits durchaus sehen lassen konnte. Gerade aber die Möglichkeit einer höheren und sauberen Bildrate (welche allerdings dynamisch und nicht fix ist) stellt eine angenehme Verbesserung da, auch die Ladezeiten sind kürzer und die Kämpfe gestalten sich ebenso flüssiger.

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Dabei wird ein Gamepad dringend empfohlen,  die Klangkulisse ist dabei ebenso sauber und abwechslungsreich geblieben, wie man es bereits aus der Serie kennt und die englischen oder wahlweise auch japanischen Sprecher machen ihre Arbeit gut. Dabei ist den Enwicklern dieses Mal eine sauberere Portierung gelungen, als noch bei den beiden Vorgängern, die besonders auf technischer Ebene für viele Probleme gesorgt haben, von denen bis heute nicht alle behoben worden sind und wahrscheinlich auch nicht mehr behoben werden. Ferner enthält die PC – Veröffentlichung sämtliche vormals kostenpflichtige Inhalte der Konsolenfassungen. Alles in allem als ein rundes Paket. Für zahlreiche Stunden Spielspaß ist also gesorgt, zumal einen bereits das Erledigen der Haupthandlung viele Stunden beschäftigt.

Dafür werden gerade mal 15,99€ im Steam Store fällig, was angesichts des immensen Umfangs ein schönes Schnäppchen ist. Das erinnert mich daran, dass ja immer noch ein Key übrig ist, den es zu verlosen gilt. Ob ich noch mal einen Versuch wagen sollte, ihn unter die Community zu bringen? Kommentiert unter diesem Artikel oder schreibt an GeneralM@Wrestling-Point.de, welcher Final Fantasy – Moment euch am meisten umgehauen hat und warum. Der entsprechende Gewinner wird dann am 14.01.2016 bekannt gegeben, bis 12 Uhr könnt ihr teilnehmen. 

Fazit

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„Lighting Returns: Final Fantasy XIII bietet einen rundum gelungenen Abschluss der Nova Chrysalis – Trilogie, welcher nun auch endlich seinen Weg auf den PC gefunden hat. Obwohl grafisch nicht mehr zeitgemäß, ist die Portierung gelungen und bietet dank zahlreicher Möglichkeiten, einer schönen offenen Welt und einer guten Zugänglichkeit auch auf älteren PCs zahlreiche Stunden Spielspaß. Viel Glück beim Retten der Welt!“  

PRO:

+ Enormer Umfang
+ Lädt zum Wiederspielen ein
+ Zwei Schwierigkeitsgrade
+ Gute Tutorials
+ Crafting
+ Wettlauf gegen die Zeit verlangt überlegtes Vorgehen
+ Zahlreiche Garnituren und Accessoires
+ Dynamisches Kampfsystem fügt sich toll in die Reihe ein
+ hübsche und offene Welt 
+ technisch saubere Portierung

CONTRA:

– Grafisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit
– Handlung lässt Spannungsmomente vermissen
– Ohne Gamepad nahezu katastrophale Steuerung

                                                                                 GESAMTWERTUNG: 88%

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.
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