Klartext: Vince Russo über die gravierenden Probleme im WWE Writing Team

Der ehemalige WWE Writer Vince Russo sprach in seiner neuen Podcast Show „Nuclear Heat“ über die derzeitigen Probleme im WWE Writing Team. Nachfolgend eine Zusammenfassung:

Russo stellte fest, dass die wöchentlichen WWE TV-Ratings schon seit 15 Jahren rückläufig sind, da das kreative WWE Writing Team stagniert. Russo selbst kennt die entsprechenden Hintergründe, denn im Endeffekt sei es immer der gleiche Kreislauf: Vince McMahon übt Druck auf das Writing Team aus, damit dieses bessere Inhalte abliefert, allerdings greifen diese dann ausschließlich auf die Ideen von Mr. McMahon zurück, um es den WWE Boss recht zu machen und damit sie ihre Jobs behalten. Letztendlich schreiben und unterhalten sie damit jedoch nur einen 70 Jahre alten reichen Mann. Die WWE Zielgruppe besteht jedoch nicht aus 70 Jahre alten reichen Männern. Wenn man nun im Writing Team 25 Drehbuchautoren einsetzt, welche Vince McMahon fröhlich stimmen, wird man auf Dauer Zuschauer verlieren und dies sei laut Russo schon eingetreten.

Russo betont, dass er mit Vince McMahon, Triple H und Stephanie McMahon zusammengearbeitet habe und man diesen Personen keine Ignoranz bzgl. ihrer Tätigkeit/en vorwerfen kann, denn sie seien sehr Intelligent und verfügen über viel Fachwissen, letztendlich bleibt nur eine gewisse Arroganz übrig.

Konkret kritisiert Russo die zu langen und vielen Matches von Woche zu Woche bei Monday Night Raw, welche gelegentliche Zuschauer überwiegend abschrecken. Russo sagte: „Wenn du kein Wrestling Fan bist, dann wirst du dir nicht eine drei Stunde lange (Wrestling) Show reinziehen, welche bis zu 2 Stunden und 30 Minuten aus Wrestling Matches besteht. Wenn du ein gelegentlicher Zuschauer bist, dann schaltest du ein um die Storylines, die Backstage Promos oder die Charakter Entwicklung zu verfolgen.“

Russo lässt auch nicht die beliebte Ausrede von Triple H durchgehen, denn der behauptet es sei ja eine unterschiedliche Zeit und die Sehgewohnheiten hätten sich dementsprechend geändert, doch Russo erläutert, dass TV-Serien wie Breaking Bad oder Walking Dad immer noch ausgesprochen gute Ratings einfahren.

Gegenwärtig erzielt Raw 2.3 Punkte. Laut Russo liegt bei 1.9 Punkten die Grenze, dann würde das USA Network damit beginnen der WWE unbequeme Fragen zu stellen. WWE befindet sich seiner Ansicht nach schon in der Gefahrenzone. Russo gibt Vince McMahon den dringenden Rat sich das Programm aus der Attitude Ära anzuschauen, um noch einmal zu sehen wie man Charaktere entwickelt, Stories erzählt und das Publikum emotional miteinbezieht.

„Während der Attitude Ära richteten wir unsere Arbeit nach den Zahlen, wir arbeiteten mit den Zahlen. Es waren nicht unsere Meinungen. Unsere Meinungen spielten keine Rolle. Es zählte auch nicht die Meinung von Vince, Stephanie oder Triple H, keine Meinung zählte!“ Schlussendlich spielten laut Russo nur die Ratings die entscheidende Rolle.