
Die WWE hat offiziell einen Legendenvertrag mit dem Nachlass des verstorbenen James Harris unterzeichnet, der in der Wrestlingwelt als Kamala „The Ugandan Giant“ bekannt war. Kamala war in den 1980er und frühen 1990er Jahren einer der unvergesslichsten Wrestler der WWE, der vor allem für seine imposante Erscheinung und seine markanten Fehden gegen Hulk Hogan, The Undertaker und Jake „The Snake“ Roberts in Erinnerung geblieben ist. Mit der Vertragsunterzeichnung wird Kamalas Vermächtnis nun offiziell Teil der WWE-Geschichte.
Offizielle Bestätigung durch die Familie via Facebook
Die Familie des verstorbenen James Harris gab die Vertragsunterzeichnung über einen Beitrag auf Kamalas offizieller Facebook-Seite bekannt. Seine Witwe, Emmer Jean Harris, schrieb dort voller Stolz: „Wir könnten nicht stolzer sein, dass James‘ Erbe wieder zu Hause ist, wo es hingehört.“
Der Legendenvertrag erlaubt der WWE, Kamalas Name, Bild und Vermächtnis für Merchandise, Videospiele, Dokumentationen und andere Inhalte zu nutzen. Damit wird der verstorbene Superstar offiziell als WWE-Legende anerkannt.
Vermittelt durch 16 Creative – dieselbe Agentur, die Demolition, CRUSH & Co. unter Vertrag brachte
Eine entscheidende Rolle bei diesem Deal spielte Jared Ashley, der Gründer und CEO von 16 Creative, einer Marketing- und Nachlass-Management-Agentur mit Sitz in Gulf Shores, Alabama. Die Agentur hat sich auf die Vertretung ehemaliger Wrestling-Stars und ihrer Familien spezialisiert. Jared Ashley kommentierte die Vertragsunterzeichnung mit folgenden Worten: „Als wir begannen, mit dem Nachlass zu arbeiten, war mein Hauptziel, Kamala für einen Legends-Vertrag zu gewinnen und hoffentlich in die WWE Hall of Fame zu bringen. Ich war schon immer der Meinung, dass er dorthin gehört, und ich denke, viele seiner Fans würden mir zustimmen.“
16 Creative ist in der Wrestling-Welt kein unbeschriebenes Blatt. In den letzten Jahren vermittelte die Agentur ähnliche Verträge für Demolition (Ax & Smash), Koko B. Ware, Tito Santana, King Kong Bundy, Junkyard Dog und zuletzt auch CRUSH (Brian Adams). Darüber hinaus betreut die Firma aktuell auch Legenden wie Ted DiBiase und Mike Rotunda (IRS).
WWE Hall of Fame 2025? Diskussionen um Kamalas Aufnahme laufen
Parallel zur Vertragsunterzeichnung wurde bekannt, dass Kamala ernsthaft für eine Aufnahme in die WWE Hall of Fame Class of 2025 in Betracht gezogen wird. Der renommierte Twitter-Account WrestleVotes berichtete, dass sein Name intern neben den bereits bestätigten Triple H, Lex Luger, Michelle McCool und den Natural Disasters (Earthquake & Typhoon) diskutiert wird.
Ein möglicher Einzug Kamalas in die Ruhmeshalle wäre eine späte, aber hochverdiente Anerkennung für eine Karriere, die insbesondere in der „Golden Era“ der WWE Geschichte schrieb. Sein Gimmick als mysteriöser Wildmann aus Uganda wurde von Fans entweder gefürchtet oder gefeiert.
Kamalas Vermächtnis: Eine Karriere mit Ecken, Kanten und Herz
James Harris war mehr als nur ein Wrestling-Gimmick. Abseits des Rings war Kamala ein Familienvater, Musiker und Autor, der mit vielen gesundheitlichen Problemen kämpfte, vorwiegend in seinen letzten Lebensjahren. 2011 mussten ihm aufgrund schwerer Komplikationen im Zusammenhang mit Diabetes beide Beine amputiert werden – ein Schicksalsschlag, der ihn jedoch nicht daran hinderte, seinen Lebensmut und seinen Humor zu bewahren.
Trotz finanzieller Schwierigkeiten und gesundheitlicher Rückschläge fand er immer wieder Trost in seiner Familie, der Musik und in den Erinnerungen an seine aktive Zeit im Wrestling-Ring. Im August 2020 verstarb Harris schließlich im Alter von 70 Jahren an den Folgen von Komplikationen durch COVID-19.
Sein Wunsch, von der Wrestling-Welt nicht vergessen zu werden, scheint nun in Erfüllung zu gehen. Sollte er tatsächlich in die WWE Hall of Fame aufgenommen werden, wäre das nicht nur ein symbolischer Akt, sondern eine längst überfällige Ehrung für einen Mann, der Wrestlinggeschichte geschrieben hat und zwar auf seine ganz eigene, unverkennbare Art und Weise.
Kamala war mehr als eine mystische Figur mit Kriegsbemalung und Stammesmaske: Er war ein Produkt seiner Zeit, ein Performer mit Charisma, der trotz rassistischer Stereotype im Wrestling-Business der 1980er und 1990er Jahre einen bleibenden Eindruck hinterließ. Sein Charakter verkörperte eine Ära, in der schrille Gimmicks das Publikum begeisterten, doch hinter der Fassade steckte ein Mensch mit Tiefe, Würde und einer bewegenden Lebensgeschichte.
Die posthume Aufnahme in die Hall of Fame würde nicht nur sein Vermächtnis ehren, sondern auch ein Zeichen der Anerkennung setzen für all jene, die unter schwierigen Bedingungen Großes geleistet haben.