Kurz vor seinem letzten WWE-Match richtet John Cena den Blick auf eine Karriere zurück, die über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg das moderne Wrestling geprägt hat. In mehreren Interviews gewährt die WWE-Legende persönliche Einblicke in die Menschen, die ihn im Ring am stärksten beeinflusst haben, und spricht zugleich über ein weniger bekanntes Kapitel abseits des Wrestlings, das bewusst abgeschlossen bleibt.
Shawn Michaels und Seth Rollins als wichtigste Gegner seiner Laufbahn
In einem Interview mit Bill Simmons von The Ringer wurde John Cena gebeten, die besten Gegner seiner Karriere zu benennen. Dabei verzichtete er bewusst auf lange Überlegungen und nannte zwei Namen, die für ihn herausragen: „Shawn Michaels, Seth Rollins. Es ist sehr schwer, sich auf einen dritten zu beschränken. Ich hatte eine unglaubliche Chemie mit den Leuten. Es ist schwer.“
Cena machte deutlich, dass seine Wahl nicht auf Nostalgie oder Popularität beruht, sondern auf einer besonderen Fähigkeit, Matches unabhängig vom Gegner auf ein außergewöhnliches Niveau zu heben. Besonders Shawn Michaels hob er dabei detailliert hervor: „Er kann selbst aus etwas völlig Unscheinbarem etwas Großes machen. Er schaut es sich an und sagt sich: ‚Okay, ich muss alles geben, damit das funktioniert.‘ Dann verpasst er dem Objekt einen Superkick und verkauft den Moment perfekt. Genau das ist seine Art von Performance.“
Für Cena verkörpert Michaels die Fähigkeit, selbst unscheinbare Situationen im Ring durch Präzision, Timing und Körpersprache aufzuwerten und ihnen Bedeutung zu verleihen.
Anpassungsfähigkeit als Schlüssel zur außergewöhnlichen Chemie
Auch Seth Rollins ordnete Cena in diese exklusive Kategorie ein und zog dabei klare Parallelen zu Michaels: „Seth ist ähnlich. Seine Performance. Randy fällt ebenfalls in diese Kategorie.“
Im weiteren Verlauf des Interviews nannte Cena weitere Namen, mit denen er im Laufe seiner Karriere eine besondere Verbindung im Ring verspürt habe: „Leute, mit denen ich eine unglaubliche Chemie hatte: AJ Styles, CM Punk, Kevin Owens, The Rock und Edge.“
Dennoch betonte Cena, dass Michaels und Rollins für ihn herausstechen, weil sie unabhängig von Stil, Erfahrung oder Rolle konstant auf höchstem Niveau liefern können: „In meinen 23 Jahren im Ring sind es diese beiden, weil sie mit wirklich jedem funktionieren können. Ich hatte dabei das Glück, dass ich mich an manchen Abenden komplett auf sie einstellen und jede Rolle ausfüllen konnte.“
Diese Vielseitigkeit habe es ihm ermöglicht, selbst unterschiedliche Facetten seiner eigenen Persönlichkeit im Ring zu zeigen und sich immer wieder neu zu erfinden.
Legendäre Matches als Spiegel dieser Rivalitäten
Die gemeinsamen Auftritte von John Cena und Shawn Michaels gehören zu den bekanntesten Momenten der WWE-Geschichte. Beide standen sich unter anderem im Main Event von WrestleMania 23 gegenüber und lieferten sich zudem ein einstündiges Match bei WWE Raw, das bis heute als Referenz für modernes Main-Event-Wrestling gilt.
Auch die Rivalität mit Seth Rollins unterstreicht die besondere Verbindung der beiden. Über 60 Singles-Matches bei Pay-per-Views, im Fernsehen und bei Live-Events dokumentieren eine Konstanz, die im Wrestling nur selten erreicht wird. Diese Begegnungen gelten als Beleg für die außergewöhnliche Chemie, die Cena im Interview beschreibt.
John Cena über seine Rap-Karriere und ein großes unveröffentlichtes Archiv
In einem separaten Interview mit Billboard sprach John Cena über einen anderen Abschnitt seiner Laufbahn, der viele Fans bis heute begleitet. Sein 2005 veröffentlichtes Rap-Album You Can’t See Me, das er gemeinsam mit seinem Cousin Tha Trademarc aufnahm, erreichte Platin-Status und brachte mit The Time Is Now einen der bekanntesten WWE-Themes der Moderne hervor.
Cena stellte jedoch klar, dass dieser Ausflug in die Musik nie langfristig geplant war: „Das mit dem Rappen war ein Zufall. Ich habe mir die Musik angehört, die sie mir vorgespielt haben, und dachte mir: ‚Das kann ich besser. Moment mal, das kann ich besser als das hier.‘“
Aus dieser Motivation heraus investierte Cena 10.000 Dollar aus eigener Tasche, um Basic Thuganomics zu produzieren, das später den Grundstein für das komplette Album legte.
Warum unveröffentlichte Songs nie erscheinen werden
Obwohl das Album ein großer Erfolg war, blieb es bei diesem einen Projekt. Auf Nachfrage zu weiterem Material enthüllte Cena, dass es deutlich mehr Aufnahmen gab, als jemals veröffentlicht wurden: „Es gibt etwa 70 verlorene Tracks des Albums, die nie veröffentlicht wurden.“
Er erklärte, dass das finale Album das Ergebnis einer bewussten Auswahl gewesen sei: „Ich konnte die unbrauchbaren herausfiltern und Ihnen die brauchbaren geben, und ich bin froh, dass mir das gelungen ist.“
Ein musikalisches Comeback schloss Cena jedoch eindeutig aus. Er erklärte, dass Rap für ihn ein Umfeld sei, das vor allem von jungen Künstlern geprägt werde, und er sich selbst nicht mehr als Teil davon sehe.
Auch wenn diese Songs existieren, machte Cena deutlich, dass er keine Pläne hat, sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Für ihn sei diese Phase abgeschlossen und Teil eines Lebensabschnitts, den er bewusst hinter sich gelassen habe.
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