JBL über AEW-Konkurrenz und WrestleMania 43: Warum Wettbewerb die WWE stärkt und er die Kritik an Saudi-Arabien ablehnt

JBL steht mit einem Mikrofon im WWE Ring

JBL über Konkurrenz im Wrestling und die Diskussion um WrestleMania 43 in Saudi-Arabien
Konkurrenz als treibende Kraft im Wrestling

WWE Hall of Famer John „Bradshaw“ Layfield, besser bekannt als JBL, sprach in einer aktuellen Ausgabe des Podcasts „Something To Wrestle“ über die Rolle von Konkurrenz im Wrestlinggeschäft. Für ihn sei Wettbewerb seit jeher eine treibende Kraft, die die WWE zu Höchstleistungen antreibe.

JBL erklärte, dass Vince McMahon in Zeiten ohne direkten Mitbewerber oft alternative Projekte startete, weil ihm der sportliche Wettkampf fehlte. Als Beispiel nannte er die Fitnessmarke ICOPRO in den frühen 1990er-Jahren, die in einer Phase entstand, in der WCW keine großen Einschaltquoten hatte. Auch die Gründung der Football-Liga XFL sei in einer Ära erfolgt, in der es keine echte Konkurrenz mehr für die WWE gegeben habe. Für kreative Köpfe wie McMahon sei der Druck von außen ein wichtiger Antrieb gewesen, um neue Ideen zu entwickeln und das Produkt Wrestling nach vorn zu bringen.

Nach Einschätzung von JBL stellt AEW heute zwar keine gleichwertige Bedrohung für die WWE dar, dennoch sei die Promotion ein relevanter Wettbewerber. Durch diese Konkurrenz werde die WWE dazu angeregt, Shows spannender, abwechslungsreicher und hochwertiger zu gestalten. Seiner Meinung nach sei dies ein positiver Effekt, der letztlich auch den Fans zugutekomme.

Rückblick auf die „Monday Night Wars“

JBL erinnerte in dem Gespräch an die Zeit des intensiven Wettbewerbs mit WCW in den 1990er-Jahren. Damals habe die Rivalität für eine besondere Dynamik gesorgt. Wrestler und Produzenten hätten Woche für Woche verfolgt, was der Konkurrent in seiner Show präsentierte, und seien dadurch motiviert gewesen, das eigene Produkt noch besser zu machen.

Seiner Ansicht nach hatte der direkte Vergleich mit WCW enorme Auswirkungen auf die Entwicklung der WWE. Performer wussten, dass schwächere Leistungen direkte Konsequenzen haben konnten, etwa einen Platz am unteren Ende des Rosters oder sogar die Gefahr, ihren Spot zu verlieren. Dieser Druck habe dafür gesorgt, dass alle Beteiligten an ihr Limit gingen und die Shows auf höchstem Niveau ablieferten.

JBL betonte, dass auch heute noch viele Wrestler den Wettbewerb schätzen, weil er für zusätzliche Motivation sorgt. Wenn keine Konkurrenz vorhanden sei, sei es leichter, Schwächen innerhalb einer Show zu übersehen oder zu verharmlosen. Konkurrenz verhindere, dass man nachlässig werde, und halte die gesamte Branche in Bewegung.

WrestleMania 43 offiziell in Saudi-Arabien

Neben dem Thema Wettbewerb sprach JBL im Podcast auch über die jüngste Ankündigung der WWE, WrestleMania 43 im Jahr 2027 in Riad, Saudi-Arabien, auszutragen. Die Bekanntgabe erfolgte am 12. September 2025 und wurde mit einem offiziellen Video während „Worlds Collide II“ vorgestellt.

Die Reaktionen auf diese Verkündung waren gespalten. In der Halle kam es während der Präsentation zu Buhrufen und „You Sold Out“-Chants – siehe hier. Auch in den sozialen Medien fiel die Resonanz kritisch aus. Das Video zur Ankündigung stieß online auf überwiegend negative Reaktionen. In den Kommentaren und sozialen Medien überwog die Kritik deutlich gegenüber positiven Rückmeldungen.

JBL widerspricht der Kritik an Saudi-Arabien

JBL machte im Gespräch deutlich, dass er die Kritik an WrestleMania 43 in Saudi-Arabien nicht teilt. Er betonte, dass er die Beweggründe der Kritiker nicht beurteilen könne, aber ihre Ablehnung für falsch halte. Nach seiner Ansicht könne man ähnliche Vorwürfe gegenüber zahlreichen anderen Ländern äußern, auch gegenüber den Vereinigten Staaten.

Er unterstrich, dass es zwar legitim sei, wenn Menschen ihre Meinung äußerten, er stimme den Argumenten jedoch nicht zu. Für ihn sei die Partnerschaft mit Saudi-Arabien ein wichtiger Bestandteil der internationalen Ausrichtung der WWE und habe dem Unternehmen neue Märkte eröffnet.

Die Partnerschaft zwischen WWE und Saudi-Arabien

JBL verwies auf den „Greatest Royal Rumble“ im Jahr 2018, der den Beginn der Zusammenarbeit markierte. Diese Veranstaltung habe für die WWE die Tür zum Nahen Osten geöffnet und eine neue Ära eingeleitet.

In seinen Ausführungen betonte JBL, dass Saudi-Arabien in verschiedenen Bereichen als „Kraftmultiplikator“ agiere. Er verwies auf die Entwicklungen im Golf- und Fußballbereich, wo Investitionen des Landes bereits große Veränderungen bewirkt hätten. Seiner Ansicht nach sei Saudi-Arabien kein Partner, der lediglich Projekte kaufe, um seinen Namen daraufzusetzen. Stattdessen verfolge das Land langfristige Strategien, die sich bisher als erfolgreich erwiesen hätten.

Für die WWE bedeute dies eine Partnerschaft mit nachhaltigem Einfluss. JBL stellte klar, dass Saudi-Arabien die WWE nicht übernehmen werde, die Zusammenarbeit jedoch immer weiter ausgebaut werde. Für die Zukunft erwarte er, dass die bisherigen positiven Erfahrungen die Grundlage für weitere Großveranstaltungen im Land bilden.