In dem Podcast „Marking Out“ spricht MVP offen über zwei Themen, die ihn während seiner Karriere intensiv geprägt haben. Zum einen setzt er sich sehr ausführlich mit Intergender-Wrestling auseinander und erläutert, warum dieses Konzept für ihn persönlich nicht funktioniert. Andererseits gibt er einen umfassenden Einblick in den kreativen Prozess hinter der Entstehung des Hurt-Syndicate-Themes, das heute als akustisches Markenzeichen der Gruppe gilt. In seinen Erzählungen verbindet er persönliche Erfahrungen, klare Ansichten zur Authentizität des Wrestlings und den kreativen Austausch mit engen musikalischen Weggefährten.
MVP erläutert seine klare Haltung zu Intergender-Wrestling
Schon zu Beginn macht er ohne Umschweife deutlich, wie er dazu steht. Er eröffnet das Thema mit den Worten: „Ich werde jetzt viele von euch verärgern, und das ist okay. Ich bin kein Fan von Intergender-Wrestling. Ich mag es nicht, ich bin kein Fan davon.“ Für ihn ist dieses Thema untrennbar mit seiner grundlegenden Vorstellung von Authentizität verbunden.
Er erklärt, dass moderne Wrestlingfans stark durch Videospiele geprägt sind. Viele seien mit Figuren wie Chun Li aus Street Fighter aufgewachsen, die Männer besiegen können, obwohl diese in der Realität körperlich überlegen wären. MVP fasst diese Diskrepanz wie folgt zusammen: „Diese Videospielvorstellung hat nichts damit zu tun, wie ein echter Kampf aussieht. Ich komme aus einer Kultur, in der Wrestling zumindest so aussehen sollte, als könnte es wirklich passieren.“
Er verweist darauf, dass er sich früh dem Shoot-Stil zugewandt hat, der sich stärker an realistischen Kampfprinzipien orientiert. Besonders das japanische Wrestling habe ihn geprägt, da es für ihn glaubwürdiger wirke. Er bringt es auf den Punkt: „Sobald man Intergender-Scheiß macht, ist es unglaubwürdig.“
Um seine Sichtweise zu verdeutlichen, zieht er Vergleiche zu bekannten Kampfsportarten. Er betont: „Es gibt kein Intergender-Boxen. Es gibt kein Intergender-MMA, weil die Biologie eine Rolle spielt.“
Außerdem erzählt er von einer Unterhaltung mit seiner damaligen Freundin, die professionelle Kampfsportlerin war. Er stellte ihr die hypothetische Frage, wie ein echter Kampf mit einem gleich schweren und ähnlich trainierten Mann ausgehen würde. Ihre Antwort kam sofort: „Ich werde umgebracht.“ MVP beschreibt diesen Moment im Podcast als Schlüsselerlebnis, das seine Haltung bestätigte.
Zusätzlich erinnert er sich an ein Intergender-Match aus seiner Zeit in der Independent-Szene. Damals habe er sich überreden lassen, obwohl er mit dem Konzept haderte. Heute bewertet er diese Entscheidung anders und erklärt offen, dass er es lieber nicht gemacht hätte. Trotz seiner klaren Ablehnung macht MVP aber auch deutlich, dass er niemandem den Spaß nehmen will: „Wenn die Leute es sehen wollen und eine Eintrittskarte kaufen, werde ich ihnen nicht sagen, dass sie etwas falsch machen.“ Seine Haltung ist persönlich und nicht wertend gegenüber den Fans.
Entstehung des Hurt Syndicate Entrance Themes
Im zweiten Teil des Podcasts widmet sich MVP einem Thema, das eng mit seiner aktuellen Karriere verbunden ist. Er schildert die Entstehung des Theme-Songs von Hurt Syndicate ausführlich und beschreibt detailliert den kreativen Prozess, der hinter den heute bekannten Theme-Songs steht.
Er beginnt mit dem Hinweis, dass die Idee unmittelbar nach der Gründung des Hurt Syndicate entstanden sei. Für ihn war klar, dass die neue Gruppierung eine eigene musikalische Identität brauchte. Da er bereits zuvor mit Westside Gunn und Smoke DZA zusammengearbeitet hatte, war für ihn sofort klar, dass sie wieder Teil dieses Projekts sein sollten. Er beschreibt diesen Moment wie folgt: „Ich habe mich mit Wes und Smoke in Verbindung gesetzt und gesagt: ‚Hey Leute, wir brauchen einen neuen Song.‘“ Wes sagte: ‚Lass es uns machen.‘“ Und Smoke ergänzte: ‚Ich bin dabei.‘“
Produzent Cartoon Beats schickte daraufhin den ersten Beat. Doch MVP wollte etwas anderes. Er erklärt: „Ich sagte zu Smokey: ‚Wir brauchen etwas Unheilvolles, damit die Leute verstehen, dass etwas Schlimmes passieren wird.‘“ Der erste Beat war ihm nicht düster genug. Er wollte Klangschichten, die Bedrohung vermitteln, einen Sound, der das Publikum sofort in die Stimmung des Hurt Syndicate versetzt.
Im weiteren Verlauf beschreibt er sehr genau, wie der Song schrittweise entstand. Cartoon Beats schickte verschiedene Versionen an Smoke DZA, der sie weiterverarbeitete. MVP reflektiert: „Ich sagte: ‚Wir brauchen ein bisschen mehr davon, ein bisschen weniger davon. Dreh das lauter, dreh das leiser, füge das hinzu.‘“ Dieser Austausch dauerte so lange, bis die Stimmung genau dem entsprach, was er sich vorgestellt hatte.
Danach kamen die Rapper ins Spiel. Smoke DZA schrieb seinen Part, Westside Gunn steuerte den später ikonischen Refrain bei. MVP sagt dazu: „Westside Gunn hat den legendären Refrain geschrieben: ‚We hurt people.‘ und ich habe meinen Vers dazu geschrieben.“
Er erinnert sich lebhaft daran, wie er seinen Kollegen die fertige Version vorspielte. Besonders die Reaktion von Shelton Benjamin blieb ihm im Gedächtnis. MVP erzählt: „Als meine Kollegen das hörten, sagten sie: ‚Oh ja, das ist ein Joint.‘“
Seitdem gehört der Song in jeder Arena fest zum Auftritt des Hurt Syndicate. MVP macht deutlich, wie eng die Musik inzwischen mit der Gruppierung verbunden ist – sogar außerhalb der Shows. Er erzählt: „Egal ob in einer Arena, in einem Stadion oder irgendwo in der Stadt. Wenn die Leute uns sehen, rufen sie: ‘“We hurt people!”’
Für MVP ist das Theme dadurch zu mehr geworden als nur ein Entrance-Theme. Sie symbolisiert die Identität der Gruppierung, bündelt ihre Energie und wird von vielen Fans inzwischen als Teil des Gesamterlebnisses wahrgenommen.
„Ich komme aus einer Kultur, in der Wrestling zumindest so aussehen sollte, als könnte es wirklich passieren.“
Und dann ist er bei AEW. Wer kennt sie nicht, die echten Kämpfe, die nur aus Spots bestehen.
Und nur um das klarzustellen, dass soll jetzt keine Kritik an AEW sein. AEW hat einen bestimmten Stil und der widerspricht sich ein weiten Teilen mit der Aussage von MVP.
Dann macht es 0 Sinn, dass er bei der AEW ist. Mir geht ja schon bei WWE dieses „ich stecke 5 Finisher ein und gewinne trotzdem“ Getue auf den Senkel.
Aber bei vielen Spots hat man bei der AEW das Gefühl, dass dort Unsterbliche gegeneinander antreten. Niemand kämpft weiter, wenn er Nägel im Körper hat, brennt, fast ertrinkt, oder fast bewusstlos gewürgt wird. Also, wer denkt, so etwas tatsächlich passieren kann, der sieht die Stirb langsam Filme als Dokumentation über den Polizeiberuf an.