HITMAN™ – Episode 2: Bella Italia!

                                      Getestet und verfasst von General M

Gefühlt viel zu lange musste ich ausharren, bis Hitman endlich in die zweite Runde ging. Mehr und mehr vertrieb ich mir die Wartezeit damit, erneut in die erste Episode einzutauchen und die Modenschau im edlen Pariser Schloss ein weiteres Mal unsicher zu machen. Schließlich warteten noch unzählige Gelegenheiten darauf, von mir ausprobiert zu werden. Und je mehr dieser Gelegenheiten ich bewältigen konnte, desto mehr wurde mir klar, wie großartig und wie gleichermaßen vertraut sich die Reihe noch immer anfühlt. Obwohl die erste Episode eine Vielzahl Möglichkeiten bot, fühlte sie sich am Ende räumlich betrachtet doch etwas limitiert an. Flure, wohin man auch blickt. Treppe rauf, Treppe runter. Von der zweiten Episode habe ich mir deutlich mehr Abwechselung erhofft. Und ich muss sagen, ich wurde alles andere als enttäuscht. Am Ende war ich sogar begeistert. Warum das so ist, zeigt unser Kurztest zu Episode 2, die uns ins sonnige Italien führt. Da das Spiel zum jetzigen Zeitpunkt nicht komplett ist, wird wie gewohnt auf eine Wertung verzichtet. 

Urlaubsstimmung

Hach, Auftragskiller sein ist an sich ja schon ein toller Beruf. Man sieht die Welt, verdient eine Menge Geld und darf bösen Leuten das Licht ausknipsen. Dieses Mal stehen gleich zwei neue „Klienten“ auf der Liste von Agent 47. Ein exzentrischer Wissenschaftler, der im Begriff ist, einen auf DNA basierenden Virus zu entwickeln, und seine mehr als skrupellose Partnerin sollen im Auftrag eines Pharmakonzerns daran glauben. Das Problem ist nur: Der Wissenschaftler hat sich verflixt gut auf einer luxuriösen Küstenvilla verschanzt und auch seine Partnerin stellt sich natürlich nicht einfach auf die Straße und wartet darauf, überfahren zu werden. Also ziehen wir erneut alle Register unseres Könnens und versuchen, den beiden Schurken möglichst unaufällig den Garaus zu machen. Dabei gilt natürlich wie immer: Hitman ist kein Shooter. Wer versucht, sich mit bloßer Gewalt zu den Zielen vorzuarbeiten, wird fast schneller ins Gras beißen, als ein Anfänger in Sachen „Dark Souls“. 

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Das Spiel gibt auch in Episode 2 zu Beginn erste Möglichkeiten vor, seinen Auftrag zu erfüllen. Mit erfolgreicher Bewältigung werden weitere Items freigeschaltet, die wir für später verfügbare Gelegenheiten verwenden können (und müssen). Aber auch zwischendrin entdeckt man durch geschicktes Zuhören hin und wieder ganz neue Gelegenheiten, die einen vielleicht dazu bewegen, von der geplanten Taktik abzugehen und sich ganz und gar dem Ausprobieren der neuen Gelegenheit zu verschreiben. Die Mission hat mir verflucht viel Spaß gemacht und die bereits gelungene erste Episode nochmal deutlich übertroffen. Das liegt aber auch besonders am tollen Setting – dem wunderschönen Sapienza! 

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Da sich die XBOX leider partout geweigert hat, zum Erscheinungszeitpunkt zu funktionieren (vertraue nie Doppelsteckdosen), sind wir dank freundlicher Unterstützung auf von Square Enix auf die PC – Version umgestiegen. Mit dem richtigen Rechner lässt die Glacier – Engine ihre Muskeln spielen und schickt die XBOX ONE – Version, die zum Testen der ersten Episode verwendet wurde, lachend in die Wüste. Das liegt zum einen an der deutlich hübscheren Grafik, die unter anderem 4K und Super Sampling bringt, allerdings auch an der butterweichen Framerate, welche besonders auf der Konsole aus dem Hause Microsoft zu Anfang einige störende Probleme verursachte. Mittlerweile wurde jedoch auf allen Systemen nachgepatched. So laufen die Konsolenfassungen jetzt etwas sauberer, auf dem PC ist der Support für DirectX 12 dafür momentan völlig kaputt und nicht nutzbar. Sei es drum, Sapienza kann sich wirklich sehen lassen. Das großartig eingefangene mediterrane Flair, die belebten Straßen und Wege und nicht zuletzt die malerischen Panoramen wissen zu begeistern und bieten in Sachen Möglichkeiten und Freiheit exakt das, was ich mir von der zweiten Episode gewünscht habe. Davon abgesehen sind die Schauplätze zudem überaus abwechslungsreich gestaltet. Die Stadt, der Strand, das Meer und natürlich das Untergrundlabor, welches wir im späteren Spielverlauf betreten, sind toll gelungen. Da kann man sich nur auf die nächste Episode im Mai freuen, die Agent 47 dann nach Marrakesch führen wird. 

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Die neue Episode bietet wie der Vorgänger wieder viele Stunden Spielspaß und genug Abwechslung. Gerade durch die zahlreichen Challenges ist für Motivation ohne Ende gesorgt und nur selten fühlt sich ein Durchgang wie der letzte an. Kleiner Tipp: Versucht mal, den Kraken vor der Küste zu wecken. Großartiges Easter Egg, welches sogar mit einem Achievement belohnt wird ! Als einziges Manko dieser sonst so rundum gelungenen Episode darf angemerkt werden, dass die eigentliche Handlung kaum nennenswert fortgesetzt wird. Erneut erfahren wir zum jetzigen Zeitpunkt eher nebensächliche Details über den mysteriösen Mann, der im bisherigen Spielverlauf immer mal wieder aufgetreten ist. Von Episode 3 wünsche ich mir endlich mal, etwas tiefer in die Geschichte eintauchen zu dürfen. Schließlich möchte ich dann doch langsam erfahren, worum es im Spiel eigentlich geht! Ein etwas über 60 Sekunden langes (wenngleich auch klasse gemachtes Video) ist da einfach nicht genug. 

Vorfreude

Wer den Season Pass sein Eigen nennt und ohnehin alle Episoden erhält, wird mit Episode 2 seinen hellen Spaß haben. Wer das Stealth – Genre liebt und bisher gezögert hat, sollte dringend zuschlagen. Wenn die Entwickler die Qualität der zweiten Episode kontinuierlich bis zum Ende der monatlichen Veröffentlichungen (voraussichtlich Ende Dezember) beibehalten oder sogar steigern, ist eine Sache ganz klar: Hitman ist große Unterhaltung, die man erlebt haben sollte! 

Fazit

ava „Bemerkenswert, wie Entwickler IO Interactive es geschafft hat, die erste Episode in nahezu jeder Hinsicht zu toppen. Sapienza ist nicht nur wunderschön und weckt sofort den Wunsch nach einem Mittelmeer – Urlaub, es ist und bleibt einfach einfach ein Paradebeispiel für das sogenannte Sandkasten – Prinzip. So viele Möglichkeiten, so viele Gelegenheiten…und nie fühlt es sich langweilig oder wiederverwertet an. So und nicht anders muss es sein. So und nicht anders darf es bleiben. Hut ab, Episode 2 ist großartig! Nur die Story muss langsam mal in Fahrt kommen!“

PRO:

+ Wunderschönes, atmosphärisches Sapienza
+ Belebte Welt mit zahlreichen Interaktionsmöglichkeiten
+ In Sachen Möglichkeiten unerreicht
+ Zahlreiche Challenges
+ Hoher Wiederspielwert
+ Zu keiner Zeit unfair 
+ Freies Speichern 

CONTRA:

– Kaum erkennbarer Fortschritt in der Haupthandlung
– Spiel unterscheidet immer noch zwischen Online- und Offline – Spielständen

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