Harte Wahrheit: Wen Vince McMahon für Fehler in Matches verantwortlich machte – Vince Russo bei WWE unerwünscht

D-Von Dudley ist nicht nur eine WWE-Legende im Ring, sondern war auch viele Jahre hinter den Kulissen als Produzent für die Matches verantwortlich. In seinem Podcast spricht der WWE Hall of Famer nun offen über die Arbeitsbedingungen unter Vince McMahon, die es in sich hatten, denn wenn ein Match nicht den Vorstellungen von Vince McMahon entsprach, bekam das der zuständige Produzent sofort und unmissverständlich zu spüren.

„Wenn ihm das Match nicht gefiel, nahm er das Headset ab, legte es auf den Tisch, sah dich an und sagte: ‚Komm her. Warum hast du das und das gemacht? Was war der Grund dafür?‘“, erklärte D-Von.

Der Produzent musste sich dann rechtfertigen und zwar in einer Umgebung, in der keine Ausreden akzeptiert wurden. Vince hörte sich die Begründung an, doch das bedeutete nicht automatisch Verständnis: „Er würde entweder sagen: ‚Okay, das sehe ich‘, oder er sagte: ‚Nein, das ist nicht das, was ich wollte. Das ist das, was ich wollte.‘ Und du musstest dich damit abfinden.“

Noch brisanter: Laut D-Von wurden Produzenten häufig auch dann verantwortlich gemacht, wenn sie selbst gar keinen direkten Einfluss mehr auf die In-Ring-Aktionen hatten: „In 90 Prozent der Fälle war der Produzent derjenige, der die Schuld bekam“, so D-Von. „Ich habe immer gesagt: Sobald sie durch den Vorhang gehen, kann ich ihnen nicht mehr die Hand halten. Wenn wir ihnen die Vision im Hintergrund geben und sie sich dann für einen anderen Weg entscheiden, kann ich das nicht verhindern. Das ist etwas, wofür der Big Boss sie zurechtweisen müsste. Manchmal hat er das getan – aber oft war es ein Produzent.“

Diese Aussagen gewähren einen seltenen Blick hinter die Kulissen und zeigen, wie hoch der Druck war, wenn man in der Nähe von Vince McMahon arbeitete. Fehler wurden nicht als gemeinschaftliche Pannen betrachtet, sondern als individuelle Versäumnisse und oft traf es eben die, die im Schatten der Shows arbeiteten.

JBL erzählt: Vince McMahon verweigerte Vince Russo kategorisch jegliche TV-Zeit

Während D-Von über Vince McMahons strenge Bewertung von Matches sprach, offenbarte ein anderer WWE Hall of Famer, John „Bradshaw“ Layfield (JBL), eine ganz andere Seite von McMahon – seine klare Haltung gegenüber bestimmten Personen, die seiner Meinung nach keine Bühne mehr verdient hatten. Konkret ging es um Vince Russo.

Russo war einst ein zentraler Bestandteil der „Attitude Era“ als kreativer Kopf hinter vielen Kontroversen, aber auch erfolgreichen Storylines. Später wechselte er zu WCW und TNA, allerdings mit durchwachsenen Ergebnissen und anhaltenden Diskussionen über seine Buchungsideen. Trotz dieser bewegten Geschichte versuchte Russo noch einmal auf einer WWE-Plattform Gehör zu finden.

JBL schilderte in einer Fragerunde im Podcast Something to Wrestle With, dass Russo ihn kontaktierte, nachdem Eric Bischoff öffentlich über ihn gesprochen hatte. Russo wollte sich äußern und bot sich für ein Interview in der WWE Network-Serie Legends with JBL an. JBL zeigte sich zunächst offen, doch er wollte McMahon um Erlaubnis bitten.

„Ich sagte: ‚Würden Sie eine Sendung mit Vince Russo machen wollen? Ich würde ihn gerne interviewen.‘ Vince sagte: ‚Nö. Ich gebe ihm überhaupt keine Presse. Nö. Ich mache es nicht.‘ Und das war’s.“

McMahon ließ sich den von Russo verfassten Text nicht einmal zeigen. Allein der Vorschlag, ihm eine Plattform zu geben, genügte offenbar, um eine klare Grenze zu ziehen: „Ich weiß nicht, ob Vince persönliche Feindseligkeit gegen ihn hegte oder ob es rein geschäftlich war – so nach dem Motto: ‚Dieser Typ redet negativ über unser Produkt, und ich will ihm keine Bühne geben.‘ Aber seine Antwort war eindeutig: ‚Nein, das wird nicht passieren.‘“

Selbst JBL, der sonst tiefen Einblick in McMahons Denken hatte, konnte die genauen Motive nicht abschließend beurteilen. Doch eines war klar: Wenn Vince McMahon eine Entscheidung traf, egal, ob über eine Person oder ein Match, dann war sie endgültig.

Die Mischung aus harter Kontrolle, unverrückbaren Prinzipien und fast monarchischer Entscheidungsgewalt war über Jahrzehnte das Markenzeichen von Vince McMahon. Er führte WWE wie ein Imperium, und zwar mit klaren Regeln, strengen Strukturen und einem enormen Leistungsdruck hinter den Kulissen.

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