
WWE hat eine neue Welle von Personalentscheidungen getroffen und sich von mehreren NXT & ID-Talenten getrennt – wir berichteten. Die aktuelle Runde betrifft eine Reihe von Wrestlern, die zuletzt regelmäßig im Entwicklungsprogramm der Promotion zu sehen waren. Betroffen sind unter anderem Wes Lee, Stevie Turner, Drako Knox, Jamar Hampton, Jin Tala, Haze Jameson, Summer Sorrell und Brayden „BJ“ Ray. Hinzu kommt, dass Kylie Rae ihr Vertragsende bereits bestätigt hat, während Zayda Steel erklärte, kein neues Angebot annehmen zu wollen. Damit summiert sich die Zahl der Abgänge nach Angaben mehrerer US-Berichte auf rund ein Dutzend.
Der Zeitpunkt und die Umstände dieser Entscheidungen sorgen in der Wrestling-Welt für Aufsehen. Besonders die Entlassung von Wes Lee, einem der populärsten Namen der NXT-Marke, kam für viele Beobachter überraschend. Der frühere North American Champion hatte sich in den vergangenen Jahren durch seinen athletischen Stil, seine charismatische Präsenz und seine Leistungen im Ring als fester Bestandteil der Show etabliert. Dennoch wurde er nun aus dem aktiven NXT-Kader entfernt, was auf deutliche strukturelle Veränderungen im internen Entwicklungsmodell hindeutet.
Kein Sparkurs – Fokus auf Leistungsprinzip und rasche Entwicklung
Wie aus Berichten von Fightful Select und dem Wrestling Observer hervorgeht, liegt der Grund für diese Entlassungsrunde nicht in finanziellen Kürzungen. Vielmehr verfolgt WWE einen klaren strategischen Ansatz in der Talententwicklung. Bryan Alvarez erklärte über soziale Medien, dass die Kürzungen nicht aus Budgetgründen erfolgten, sondern aus einer gezielten Anpassung des Entwicklungszyklus. Das Unternehmen verfüge derzeit über mehr als 130 aktive Athleten in seiner Entwicklungsabteilung und erweitere diesen Pool regelmäßig um neue Namen.
WWE orientiere sich bei der Auswahl und Bindung von Talenten zunehmend an messbaren Fortschritten. Wer innerhalb eines bestimmten Zeitraums keine sichtbare Weiterentwicklung zeigt oder nach Einschätzung der Verantwortlichen nicht das Potenzial für das Main Roster besitzt, verliert seinen Platz im System. Ziel sei es, den verfügbaren Raum im Performance Center effektiv zu nutzen und fortlaufend neue Talente einzubringen, die schneller Resultate liefern können. Damit entfernt sich WWE immer stärker von einem langfristig angelegten Entwicklungssystem, wie es in früheren Jahren unter anderem unter der Leitung von Dusty Rhodes gepflegt wurde.
Ein anspruchsvolles Umfeld für neue Talente
Das aktuelle Entwicklungsmodell von WWE ist auf maximale Effizienz ausgerichtet. In Orlando werden regelmäßig neue Athleten aus verschiedenen Sportarten rekrutiert, darunter College-Football-Spieler, Leichtathleten, Wrestler aus unabhängigen Promotions sowie internationale Talente aus Mexiko, Europa und Japan. Diese Vielfalt sorgt zwar für kreative Dynamik, erhöht aber gleichzeitig den Druck auf die Teilnehmer, sich schnell anzupassen und Erfolge zu zeigen.
Interne Quellen berichteten gegenüber Fightful, dass WWE mittlerweile einen ständigen Zyklus aus Rekrutierung, Training, Bewertung und gegebenenfalls Trennung etabliert hat. Das bedeute, dass es keine festen „Schonzeiten“ mehr gebe, in denen neue Wrestler sich über Jahre hinweg entwickeln dürfen. Stattdessen erwarten die Trainer und Produzenten im Performance Center sichtbare Fortschritte innerhalb weniger Monate, sowohl in-ring-technisch als auch in Bezug auf Charakterentwicklung, Bühnenpräsenz und Promo-Fähigkeiten.
Wer in diesen Bereichen nicht deutlich auffällt oder stagniert, gilt als „blockierendes Element“ für den nächsten Kandidaten, der denselben Platz einnehmen könnte. Diese Philosophie spiegelt das Denken des Unternehmens wider, dass der ständige Zufluss neuer Gesichter entscheidend ist, um künftige Stars für das Main Roster von RAW und SmackDown zu finden.
Die Rolle des WWE-ID-Programms und Vertragsmodelle
Ein weiterer Aspekt, der bei dieser Entlassungsrunde eine Rolle spielt, ist das sogenannte WWE-ID-Programm, das als ergänzende Plattform zur klassischen NXT-Ausbildung dient. ID steht für „International Development“ und umfasst eine Mischung aus Partnerschaften mit unabhängigen Promotions, Sondertrainings und Auftritten in kleineren WWE-Formaten. Ziel dieses Systems ist es, neue Talente schrittweise an das WWE-Umfeld heranzuführen, ohne sie sofort in den regulären NXT-Produktionsbetrieb einzubinden.
Mehrere der nun entlassenen oder nicht verlängerten Talente standen genau in diesem Programm unter Vertrag. Dabei variierten die Vertragsbedingungen: Manche wurden direkt aus ihren ID-Verträgen entlassen, andere liefen einfach aus, und einige Wrestler lehnten angebotene Vertragsverlängerungen ab. Laut Fightful handelt es sich also nicht um eine einheitliche Entlassungswelle, sondern um eine Reihe individueller Entscheidungen, die zusammenfallen, da WWE den gesamten Entwicklungsbereich überprüft und neu strukturiert hat.
Interner Druck und Unsicherheit im Performance Center
Mehrere Quellen aus dem Umfeld des Performance Centers beschrieben die aktuelle Situation als „Leistungsdruck ohne Verschnaufpause“. Das Arbeitsumfeld sei intensiver denn je, da Trainer, Produzenten und Verantwortliche klare Zielvorgaben hätten. Wer nach drei bis sechs Monaten keine deutlichen Fortschritte zeigt, wird intern als „austauschbar“ betrachtet.
Während einige diese Philosophie als Antrieb sehen, um die nächste Generation an Superstars schneller zu formen, äußern andere Bedenken, dass das System langfristig zu vielversprechende Talente verlieren könnte, die lediglich mehr Zeit zur Entwicklung benötigen würden. Frühere Beispiele aus der NXT-Geschichte, etwa Sami Zayn, Chad Gable oder sogar Becky Lynch, zeigen, dass Geduld in der Vergangenheit oft entscheidend für den späteren Erfolg war.
Was die Zukunft bringt
WWE hat trotz der jüngsten Entlassungen signalisiert, dass die Rekrutierung neuer Talente in den kommenden Monaten unverändert fortgesetzt wird. Das Unternehmen veranstaltet weiterhin regelmäßig „Next In Line“-Tryouts und Partnerschaften mit Universitäten, um neue Athleten zu gewinnen. Der Entwicklungsprozess wird also nicht verlangsamt, sondern bleibt dynamisch.
Bericht über mögliche weitere Entlassungen
Laut einem Bericht des Wrestling Observer könnte die aktuelle Entlassungswelle nicht die letzte gewesen sein. Bryan Alvarez berichtete, dass in der kommenden Woche weitere Kürzungen innerhalb der Entwicklungsabteilung erwartet werden.
Jackson Drake verlängert Vertrag mit WWE EVOLVE
Während einige Talente die Organisation verlassen mussten, gab es auch positive Nachrichten. „Fightful“ bestätigte einen Bericht von „Bodyslam“, wonach der amtierende EVOLVE Men’s Champion Jackson Drake seinen WWE-ID-Vertrag verlängert hat. Damit bleibt er weiterhin Teil der WWE und der Marke EVOLVE.
Drake, der Anführer von The Vanity Project, ist der erste Titelträger des EVOLVE Men’s Championship und hält den Gürtel bereits seit mehr als 150 Tagen. Zuletzt verteidigte er seine Championship am 27. September 2025 bei einem NXT Live Event erfolgreich gegen Dante Chen. Seine nächste Titelverteidigung ist für den 15. Oktober 2025 bei der Veranstaltung „EVOLVE Succession“ gegen Bryce Donovan angesetzt.
Der 22-jährige Wrestler steht seit acht Jahren aktiv im Ring und hat sich durch seine charismatische Präsenz und beständigen Auftritte als einer der zentralen Akteure des EVOLVE-Rosters etabliert.
Mir ist eines aufgefallen. Die Legenden des Wrestlings, die sich heute in der Entwicklungsphase befinden, werden nicht entlassen. Die WWE will die Legenden wohl nicht loswerden und entlässt nur die Talente, die unwichtig sind und von denen keine Probleme zu erwarten sind, falls sich das Elternteil einmischt.
Mmh und dennoch ist Lance Anoa’i entlassen worden
Ist das jetzt gut oder eher schlecht?
Wenn man angeblich so viel Wert auf Weiterentwicklung legt, weshalb hat man sich dann nicht von Lola Vice getrennt. Abgesehen von ihren unkoordinierten Kicks und ihrem Geschrei „I’m a Latina“ sieht man NICHTS von ihr.
Einen Wes Lee hätte ich viel lieber über Oba Femi triumphieren sehen, anstatt einen Ricky Saints.
Die Sache mit dem Leistungsdruck und einer langsamen Weiterentwicklung kann ich nur bedingt nachvollziehen. Superstars, wie John Cena oder Bayley hätten in so einem Umfeld keinen Stich gemacht. Über manche Entscheidungen kann man nur mit dem Kopf schütteln.
Wes Lee hat nach dem angeblichen Unfall/OP so derart abgebaut daß die Entlassung absolut gerechtfertigt ist. Früher habe ich den gerne gesehen…
Ich würde entlassen: Bronco Nima, Jasper Troy, Je’Von Evans (Moves sind gut, alles andere unerträglich), Malik Blake, Tyriek Igwe, Tyson Dupont und endlich Lash Legend!