Goldberg rechnet ab: WWE habe ihm seine WCW-Vergangenheit „nie verziehen“ – außerdem spricht er offen über GUNTHER und seine Freundschaft zu Hulk Hogan

Bill Goldberg steht im Ring

Bill Goldberg hat in einem neuen Interview erneut kein gutes Haar an WWE gelassen und dabei offen über seine Vergangenheit mit dem Unternehmen gesprochen. In der Sendung Real Talk with Mike Burke machte der 58-jährige WWE Hall of Famer deutlich, dass zwischen ihm und seinem ehemaligen Arbeitgeber auch nach seinem Karriereende kein Frieden herrscht. Goldberg erklärte, dass er sich von WWE nie wirklich respektiert gefühlt habe und überzeugt sei, dass man ihm seine WCW-Vergangenheit bis heute nicht verziehen habe.

„Ich war Teil von WCW, als wir WWE im Monday Night War besiegt haben“, sagte Goldberg. „Ich wusste damals nicht, was hinter den Kulissen geschah, aber ich war auf der anderen Seite. Und das hat mir in meiner Zeit bei WWE definitiv geschadet.“

Die alten Rivalitäten zwischen WWE und WCW, die in den 1990er-Jahren um die Quotenhoheit im Fernsehen kämpften, seien für ihn nie völlig ausgestanden gewesen. Nach dem Ende von WCW habe sich seiner Meinung nach eine Dynamik entwickelt, in der WWE das alleinige Machtzentrum des professionellen Wrestlings geworden sei. Goldberg glaubt, dass seine erfolgreiche WCW-Vergangenheit, insbesondere seine legendäre Siegesserie, vielen Verantwortlichen in Stamford bis heute ein Dorn im Auge sei.

Lob für GUNTHER und Respekt für seine letzte WWE-Erfahrung

Trotz seiner generellen Kritik fand Goldberg auch positive Worte über seine letzten Erlebnisse im Ring. Besonders sein Match mit GUNTHER habe bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der frühere WCW-World Champion bezeichnete den Österreicher als einen „außergewöhnlich respektvollen und professionellen Wrestler“.

„Es war eine große Ehre, ein Match mit ihm zu bestreiten. Er ist einer der nettesten Jungs, in- und außerhalb des Rings“, erklärte Goldberg. „Er hat sich großartig um mich gekümmert. Es war das längste Match, das ich je hatte – oder zumindest das zweitlängste.“

Mit dieser Aussage bezog sich Goldberg auf sein Aufeinandertreffen mit dem damaligen Intercontinental Champion Gunther im Jahr 2024, das für große Aufmerksamkeit sorgte. Für viele Fans war dieses Match ein symbolischer Generationenwechsel, bei dem der Veteran Goldberg eine seiner letzten großen Leistungen in einem WWE-Ring zeigte. GUNTHER selbst betonte in Interviews mehrfach, wie sehr er es respektiert, mit einem der bekanntesten Powerhouse-Wrestler der Geschichte im Ring gestanden zu haben.

Asuka als Zielscheibe seiner Kritik

Deutlich weniger freundlich äußerte sich Goldberg über die legendäre Siegesserie von Asuka, die zwischen 2015 und 2018 bei NXT und WWE unbesiegt blieb. Auf die Frage, ob jemand seine eigene Siegesserie von 173 ununterbrochenen Siegen übertreffen könnte, antwortete Goldberg mit spöttischem Unterton: „Das haben sie bereits getan. Irgendein Mädchen bei WWE hat sie übertroffen. Sie haben es absichtlich gemacht.“

Gemeint war die japanische Wrestlerin Asuka, die 914 Tage ohne Niederlage blieb – eine Rekordzeit, die in der modernen WWE-Geschichte ihresgleichen sucht. Goldberg deutete an, dass diese Serie seiner Meinung nach bewusst als Antwort auf seine eigene WCW-Zeit aufgebaut wurde. „Ich habe nichts gegen sie, wirklich nicht. Aber das war eine gezielte Aktion“, fügte er hinzu.

Asukas Erfolgsserie endete schließlich bei WrestleMania 34 im Jahr 2018, als sie gegen Charlotte Flair verlor. In der Wrestling-Community gilt Asukas Dominanz jedoch als eines der erfolgreichsten Langzeitprojekte der NXT-Ära – eine Interpretation, die Goldberg offenbar anders sieht.

Freundschaft zu Hulk Hogan und emotionale Erinnerungen

Neben seinen kritischen Aussagen über WWE sprach Goldberg auch über die positive Beziehung zu seinem verstorbenen Freund Hulk Hogan. Die beiden Legenden kannten sich seit Goldbergs Anfängen in der WCW und blieben über Jahrzehnte hinweg in Kontakt.

„Ich stand ihm ziemlich nahe. Wir haben nicht ständig zusammengehockt, aber er hatte großen Einfluss auf mein Leben“, erzählte Goldberg. „Er hat mir Dinge beigebracht, die er mir gar nicht hätte beibringen müssen. Er nahm sich Zeit für mich, als er das nicht hätte machen müssen. Das zeigt, was für ein Mensch er war.“

Für Goldberg sei Hogan immer jemand gewesen, der trotz Ruhm und Kritik menschlich geblieben sei und andere mit Respekt behandelt habe.

Kein Comeback, kein Hollywood – Goldberg zieht einen Schlussstrich

Während viele Fans noch immer auf ein mögliches Comeback hoffen, machte Goldberg in demselben Interview klar, dass er endgültig mit dem aktiven Wrestling abgeschlossen hat. Nach seinem letzten offiziellen Auftritt bei Saturday Night’s Main Event erklärte er, dass er kein weiteres Kapitel in Hollywood oder im Wrestling aufschlagen möchte.

„Ich weiß es nicht, Mann. Ich versuche mich jetzt einfach zu entspannen“, sagte Goldberg. „Alle fragen mich ständig, was als Nächstes kommt – nichts. Ich habe aber aufgehört. Mein Slogan war: ‚Wer ist der Nächste?‘ Nun heißt es ‚Was bleibt übrig?’“

Goldberg genießt aktuell die Zeit mit seiner Familie und widmet sich seinen privaten Leidenschaften, insbesondere seiner Autosammlung. Auf seinem YouTube-Kanal Goldberg’s Garage dokumentiert er seine Restaurationsprojekte und gibt Einblicke in sein Leben abseits des Rings. In den vergangenen Monaten hatte er zwar weniger veröffentlicht, da er sich auf sein Abschiedsmatch konzentrierte, doch künftig möchte er wieder regelmäßig neue Inhalte posten.

Filmangebote oder TV-Projekte seien derzeit kein Thema. „Sicherlich nicht für Expendables 12“, scherzte er. „Ich entspanne mich momentan völlig, weil ich so etwas noch nie gemacht habe. Nach all den Jahren im Wrestling ist das das erste Mal, dass ich wirklich herunterkomme.“

Der letzte große Kampf ist vorbei

Mit seinen Aussagen machte Goldberg deutlich, dass seine Zeit im Wrestling endgültig vorbei ist. Nach über drei Jahrzehnten im Geschäft, in denen er sowohl in der WCW als auch bei WWE große Titel gewann, zieht er nun einen klaren Schlussstrich. Er hinterlässt eine gemischte Bilanz aus Ruhm, Kontroversen und unvergesslichen Momenten.

Seine Botschaft an die Fans und Kritiker ist deutlich: Er hat seinen Frieden mit der Vergangenheit gemacht, auch wenn alte Wunden nicht vollständig verheilt sind. „Ich bin dankbar für das, was ich erlebt habe, aber ich brauche es nicht mehr“, erklärte Goldberg sinngemäß. Für ihn beginnt jetzt eine neue Phase im Leben, weit weg vom Lärm der Arenen und dem Rampenlicht der Wrestlingwelt.

9 Kommentare

  1. Goldberg ist genau so alt wie ich. Ein toller Mann in meinen Augen und eine Legende des Wrestlings. Überlegt mal selbst, wie lange er raus war und topfit erneut in den Ring gestiegen ist. In seinem Alter kann ich es würdigen wie es ist, nochmal alles aus sich rauszuholen und zu geben. Ü50 ist das eine Leistung, welche die meisten erst selbst würdigen, wenn sie in diesem Alter sind.

    • Botchberg😂😂😂 Wie respektlos kann man sein?
      Er „durfte“ The Fiend und Dolph Ziggler begraben, hat fast den Untertaker gekillt und zieht über eine Frau her, die mit einem Arm und verbunden Augen mehr im Ring hinbekommt, als er in seiner gesamten „5 Minute-Match“ Karriere!
      Wohl einmal zu oft den Kopf an die Tür geballert!

      • Vielleicht mal den Artikel genauer lesen.
        Er hat nicht über Asuka hergezogen sondern über ihre Siegesserie. Er hat klar zu verstehen gegeben das er nichts gegen sie hat. Natürlich klingt das ein wenig verbittert, gerade weil eine Siegesserie so etwas besonderes war.

        Das gerade jemand der sich den Spitznamen eines Wrestlers gibt dessen Kopf und Gehirn so kaputt war das er seine Familie umgebracht hat, zu jemanden sagt er habe wohl seinen Kopf zu oft an die Tür geballert, entbehrt wohl nicht einer gewissen Ironie.

        • @ Simply Priceless

          Und deswegen macht es Chris Benoit schlechter als Wrestler? Er war einer der besten technischen Wrestler aller Zeiten. Egal was er getan hat, das kann man ihm nicht absprechen!

          Und ich wusste gar nicht, dass das Wort „Crippler“ exklusiv nur Benoit gehörte und niemand anderes mehr dieses nutzen darf?

          Dir ist schon bewusst, dass der Name „Crippler“ z.B. auch für einen 1991 erfundenen Charakter aus Marvel stammt, oder nicht? Erfunden wurde dieser Charakter von Gregory Wright und Ron Garney und war quasi ein Antagonist von Daredevil.

          Ich glaube Benoit bekam seinen Namen erst am 17.01.1995 als er Sabu das Genick brach.

          Ich habe fertig.

          • Vielleicht mal den Kommentar genauer lesen? Wo habe ich denn gesagt das Benoit ein schlechter Wrestler ist? Nirgendwo.

            Ich war bis zu den Mord an seiner Familie selber ein sehr großer Fan von ihm, habe ihn und Dean Malenko (Der mein Alltime Favourit Wrestler ist) damals als die WCW in Deutschland auftrat, einmal ganz kurz treffen und grüßen können. Beide empfand ich privat als sehr symphatisch.

            Ich hatte damals nie im Leben geglaubt das Benoit DAS tun würde. Ich weiß heute noch wie geschockt ich auf der Arbeit stand als ich die Zeitung in der Hand hielt wo es veröffentlicht wurde.

            Was ich kritisiert habe war einfach die verbale Wortwahl anderen Usern hier gegenüber und sein wir doch mal ehrlich. Wenn das Wort Crippler in Zusammenhang mit Wrestling fällt denken 99,9% an den Canadian Crippler und nicht an einen vergessenen Charakter aus Daredevil.
            Und wir wissen inzwischen das der Canadian Crippler ein ziemlich kaputtes Hirn hatte weil zuviel dagegen geballert wurde.

            Und mit den Namen dann SO eine Äußerung zu bringen fand ich einfach total daneben.

            Aber hey, vielleicht habe ich ja überreagiert. I´m sorry.

    • Und weil er über 50 ist, darf er sich Dinge rausnehmen die jemand unter 50 nicht darf, oder wie soll das jetzt verstehen…

      …Ric Flaur heult doch am Laufenden Band herum, wenn es um sein Töchterchen geht!

      Und so wie ich das in den Kommentaren verstanden habe geht es in keinster Weise um seine Leistungen die er im Ring abgeliefert hat, sondern um seine Aussagen gegenüber Asuka bzw. ihre Siegesserie und Goldberg braucht sich nun wirklich nicht zu beschweren, er tut ja gerade so als hätte er 3/4 seiner Matches bei WWE gegen Cruiserweights & Jobber verloren!

  2. Vom außergewöhnlich respektvollen Gunther hätte sich Goldberg eine Scheibe abschneiden können. Wenn man von „einem Mädchen“ spricht, könnte man -aus Respekt- vielleicht wenigstens deren Namen kennen.

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