Ab 2026 wird sich für WWE-Fans in den Vereinigten Staaten einiges ändern. Die bisher auf Peacock gestreamten Premium Live Events wie WrestleMania, Royal Rumble, SummerSlam und Survivor Series werden künftig exklusiv über ESPNs neue Streaming-Plattform ESPN DTC (Direct-to-Consumer) ausgestrahlt. Zusätzlich zur Streaming-Verfügbarkeit sollen einige Events auch auf traditionellen ESPN-TV-Kanälen gezeigt werden. Dies ist Teil einer umfassenden Partnerschaft, die auch Vor- und Nachberichterstattung zu den WWE-Großveranstaltungen umfasst.
Jimmy Pitaro, Vorsitzender von ESPN, erklärte, dass die leidenschaftliche Fan-Community der WWE ideal zu den Streaming-Zielen des Senders passe. Mark Shapiro, Präsident der TKO Group Holdings, lobte ESPN als perfekte Plattform für die WWE, insbesondere mit Blick auf die erfolgreiche Partnerschaft von UFC und ESPN in den letzten Jahren.
WWE-Präsident Nick Khan bezeichnete die Zusammenarbeit als Meilenstein und erklärte, dass die führende Marke der Sportmedien auf diese Weise mit dem Marktführer der Sportunterhaltung verbunden werde. Die Premium Live Events von WWE seien geprägt von großen Geschichten, eindrucksvollen athletischen Leistungen und einem kulturellen Stellenwert, der gut zum ESPN-Portfolio passe.
Mit dem Wechsel endet zugleich der seit 2021 bestehende Streaming-Deal mit Peacock. Künftig soll ESPN durch Technologie, Berichterstattung und Reichweite die Präsenz der WWE-Events erheblich verstärken. Diese Entscheidung unterstreicht die Strategie der WWE, sich digital weiterzuentwickeln und die Zuschauerbindung mithilfe modernster Streaming-Infrastruktur zu erhöhen.
Kostenexplosion: WWE-Fans müssen ab 2026 fast das Dreifache zahlen
So groß der Deal für WWE und ESPN ist, so schmerzhaft ist er für viele Fans. Der neue Vertrag bringt eine signifikante Preissteigerung mit sich. Statt 10,99 Dollar pro Monat wie bisher bei Peacock, müssen Fans künftig 29,99 Dollar monatlich zahlen, um Zugang zu den Premium Live Events zu erhalten.
Laut CNBC hat der neue Vertrag mit ESPN einen Gesamtwert von 1,625 Milliarden US-Dollar über fünf Jahre, was einem jährlichen Erlös von 325 Millionen Dollar entspricht. Zum Vergleich: Der bisherige Vertrag mit Peacock brachte WWE jährlich rund 180 Millionen Dollar ein. Für TKO ist der Wechsel ein lukratives Geschäft, für viele Fans hingegen ein kostspieliger Rückschritt.
Ermäßigte Pakete oder Boni für langjährige Abonnenten gibt es nicht. Wer die großen Shows live und legal sehen will, muss ab 2026 deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die wöchentlichen Shows wie SmackDown auf dem USA Network (bis 2029) und RAW auf Netflix bleiben vom Wechsel unberührt, doch Premium-Inhalte wie WrestleMania sind künftig an die ESPN-Zahlmauer gebunden.
Fan-Proteste in sozialen Medien: VPNs als Ausweg
Die Reaktionen auf die Preissteigerung ließen nicht lange auf sich warten. In sozialen Netzwerken äußerten zahlreiche WWE-Fans ihre Frustration und kündigten an, die neuen Preise nicht zu akzeptieren. Viele kündigten an, künftig VPN-Dienste nutzen zu wollen, um die Events in Ländern zu sehen, in denen sie günstiger oder im Rahmen bestehender Abos – etwa auf Netflix in Kanada – verfügbar sind.
Ein Fan kommentierte, dass WWE mit diesem Schritt ein gefährliches Spiel spiele und riskieren könnte, loyale Zuschauer dauerhaft zu verlieren. Wenn Fans sich das eine große Event, auf das sie das ganze Jahr sparen, nicht mehr leisten können, sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie endgültig abspringen.
Andere äußerten Desinteresse an den aktuellen Stars. So wurde etwa gesagt, dass man keine 30 Dollar im Monat bezahlen wolle, um Cody Rhodes bei einem Main Event zu sehen, vor allem nachdem Stars wie John Cena und Roman Reigns im Produkt weniger präsent sind.
Ein weiterer Fan schrieb, dass er den Dienst nicht bezahlen werde, aber „Wege finden wird, um die Events trotzdem zu sehen“. Der Einsatz von VPNs, Social-Media-Clips oder alternativen Mitteln wurde mehrfach genannt. Die Nutzung eines VPNs, um sich virtuell nach Kanada zu versetzen, scheint für viele eine gangbare Option zu sein.
Nick Khan verteidigt ESPN-Deal: WWE gehöre zur Elite
WWE-Präsident Nick Khan stellte sich der Kritik in einem Interview mit The Varsity und erklärte, dass die neue Preisstruktur durch Marktmechanismen gerechtfertigt sei. Premium-Inhalte würden heute Premium-Preise erzielen, und WWE sei ein führendes Produkt in der Sportunterhaltung. Die Streaming-Landschaft orientiere sich zunehmend an solchen Inhalten, die an der Spitze stünden. WWE gehöre laut Khan nicht zur Mittelklasse, sondern zur Elite.
Khan betonte, dass WWE auf einer „familienfreundlichen Plattform“ wie ESPN bestens aufgehoben sei und bezeichnete den Schritt als „bedeutend für Aktionäre und Fans gleichermaßen“. Der neue Vertrag stellt für WWE einen wirtschaftlichen Aufstieg dar, der jedoch für viele Fans zu einer realen finanziellen Belastung wird.
Ab 2026 zeichnen nicht nur Spektakel, Emotionen und Action die WWE aus, sondern auch ein neues Preisgefüge, das die Kluft zwischen Unternehmenserfolg und Fan-Zugang vergrößert. Viele fragen sich nun: Wie viel ist zu viel für das WWE-Erlebnis?
Starttermin für ESPN-Streamingdienst & Situation in Deutschland
Der neue Streamingdienst von ESPN wird am 21. August an den Start gehen – rechtzeitig zum Beginn der neuen NFL-Saison. WWE startet mit WrestleMania 42 im April 2026 auf der Plattform.
Die exklusive Zusammenarbeit zwischen WWE und ESPN ist zunächst auf fünf Jahre ausgelegt und läuft bis ins Frühjahr 2031. Im Rahmen der Vereinbarung werden alle großen WWE Premium Live Events – darunter WrestleMania, SummerSlam, Royal Rumble und Survivor Series – über die neue Plattform angeboten.
Für Fans in Deutschland bleibt hingegen alles beim Alten: Die wöchentlichen WWE-Shows werden voraussichtlich noch bis mindestens April 2028 wie gewohnt bei ProSieben MAXX und auf Joyn ausgestrahlt. Premium Live Events stehen weiterhin über das WWE Network zur Verfügung.
Here comes the Money… Kann den Deal total verstehen, bei WWE läuft es seit Jahren nicht mehr gut.
Nur noch rote Zahlen, alles wird teurer. Brock will Kohle sehen, passt schon. Irgendwoher muss das Geld ja kommen, dass man Ende des Jahres paar Dollar verdient hat… Die haben doch eins an der Waffel. Immer und immer mehr Kohle sollen die Fans bezahlen. Der normale Fan ist ja sowieso schon ausgeschlossen, weil sich das kein Normalo mehr leisten kann, zu nem PPV zu gehen.
Was, wo ist Shane? Hab ich ihn übersehen? ^^
Einfach abkoppeln. Wie von anderen Dingen auch.
Jetzt wird deutlich was „TKO“ für ein Unternehmen ist. 300% Preissteigerung – ist klar. Zeit endgültig und vollständig auf die Alternativen umzusteigen. Da muss man dann auch den ganzen Quatsch wie die Promis in Ring und Publikum nicht mehr ertragen.
Mein Ticket für WM41 war dreimal so teuer wie für WM39.
Für Clash in Paris fahre ich erst gar nicht los. 2-3 Tage Kurztrip mit Flug, Hotel, Ticket usw. 1000 Euro.
Wie lange wird das WWE Network in Deutschland noch verfügbar sein? Weiß jemand diesbezüglich etwas?
Ich hoffe nicht mehr all zu lange. Ich finde das die WWE komplett auf ProSieben MAXX und Joyn wecheln sollte. Alles vom Network sollte dann auf Joyn verfügbar gemacht werden. Und wenn das nicht geht, dann soll halt auch Netflix alles übernehmen.
Naja die Fans sind aber auch pure Heuchler und stehen nicht zu Ihrer Meinung. Wenn zu teuer dann springt man ab oder lässt es.
Das ist schon bitter. Die Verantwortlichen bei der WWE haben total vergessen wer die WWE gross gemacht hat … Die Fans. So ist es schon ein Schlag ins Gesicht des gemeinen Fans wenn Herr Khan schreibt: „… WWE sei ein führendes Produkt in der Sportunterhaltung. Die Streaming-Landschaft orientiere sich zunehmend an solchen Inhalten, die an der Spitze stünden. WWE gehöre laut Khan nicht zur Mittelklasse, sondern zur Elite.“
Er vergisst wohl, dass das meiste Geld nicht nur von den Zuschauern in den Arenen und Hallen kommt, sondern von den abertausenden an den Bildschirmen. Dass man in Zukunft in den USA, dem Heimatmarkt der WWE, min. 3 separate Streamingdienste abonnieren muss, um das gesamte WWE-Sortiment zu sehen, dann kann man sich schon mal die Frage stellen, ob die Rendite und der Aktieninhaber von TKO mittlerweile wichtiger sind, als die tausende von treuen Fans aller Altersklassen, die zum Teil schon Jahrzehnte dabei sind.
WWE rühmt sich immer eine Gemeinschaft zu sein, für alle Altersklassen und allen Generationen. Das wird gerade kräftig infrage gestellt. Mit utopischen Mondpreisen für die Live-Events, sind die TV Austrahlungen die letzte Möglichkeit für die Fans die sich Preise von $100 bis $ 800 pro Person zu leisten. Diese Preisentwicklung wurde ja auch in Europa schon beschrieben. Aber wie Herr Khan ja sagte, WWE ist eine Show für die Elite. Was kümmert uns der Mittelstand. Wenn sich TKO und WWE mal da nicht verkalkulieren.
Es gibt aber immer noch Dumme, die für den Preis Tickets kaufen. Also kann WWE gut davon leben.