Ex-NXT Star Gigi Dolin enthüllt erschütternde Erfahrungen bei WWE und spricht offen über ihre mentale Gesundheit sowie eine mögliche Rückkehr zu AEW

Gigi Dolin steht mit schwarzer Rose im Ring

Die frühere WWE-NXT-Wrestlerin Priscilla Kelly, vielen Fans als Gigi Dolin bekannt, hat in einem ausführlichen Interview mit Denise Salcedo über die wohl dunkelste Phase ihres Lebens gesprochen. Die Wrestlerin erzählte offen, dass sie während ihrer Zeit bei WWE psychisch stark unter Druck stand, Mobbing erlebte und sich in einer Umgebung wiederfand, in der sie zunehmend das Gefühl hatte, ihre eigene Identität zu verlieren.

In dem emotionalen Gespräch beschrieb Kelly, wie sie durch die ständige Erwartungshaltung, den Konkurrenzdruck und den Versuch, sie in ein festgelegtes Schema zu pressen, an den Rand der Verzweiflung gebracht wurde. Sie gestand, dass sie während dieser Zeit zeitweise so überfordert war, dass sie mit Suizidgedanken zu kämpfen hatte. Ihre Worte zeigten schonungslos, wie zerstörerisch der Druck in der größten Wrestling-Promotion der Welt sein kann, wenn Individualität keinen Platz findet. Kelly erklärte:

„Ich durchlebte eine Art Tiefpunkt, an dem ich dachte: Ich hasste mein Leben, bekam mein Gehalt, aber ich hoffte nur, dass ich eines Tages wieder zu mir selbst und zu der Performerin zurückfinden könnte, die ich bin. Kaum hatte ich das Gefühl, wieder ich selbst zu sein, riss ich mir den Meniskus.“

Die Verletzung kam zu einem Zeitpunkt, als sie langsam wieder Stabilität fand. Für Kelly war dieser Rückschlag besonders schwer, da er ihr zeigte, wie verletzlich sie sowohl körperlich als auch seelisch geworden war.

Familiäre Belastungen als zusätzlicher Druckfaktor

Neben den Herausforderungen bei WWE kämpfte Priscilla Kelly auch mit großen privaten Sorgen. Sie sprach offen über familiäre Probleme, die ihr Leben in dieser Phase zusätzlich belasteten. Besonders die Inhaftierung ihres Vaters habe sie emotional stark getroffen.

„Ich habe neben allem anderen auch privat viel zu bewältigen. Meine beiden Eltern haben viele Probleme, und mein Vater war die letzten vier Jahre im Gefängnis. Er wurde erst letztes Wochenende entlassen. Ich kümmere mich um meinen kleinen Bruder, der gerade eine schwere Zeit durchmacht und auf sich allein gestellt ist – und meine Mutter hat alle möglichen Probleme, mein Vater sitzt im Gefängnis … Ich habe privat viel zu bewältigen“, erklärte sie.

Diese familiäre Situation führte dazu, dass Kelly oft das Gefühl hatte, mit allem allein zu sein. Sie musste Verantwortung übernehmen, obwohl sie selbst kaum Kraft hatte. Ihre Worte verdeutlichen, wie sich private Krisen und beruflicher Druck gegenseitig verstärken können.

Der Versuch, sie zu verändern

Kelly betonte, dass sie sich innerhalb der WWE-Struktur häufig missverstanden fühlte. Als Wrestlerin, die aus der Independent-Szene kam, sei sie es gewohnt gewesen, ihren Charakter, ihre Outfits und ihre Präsentation selbst zu gestalten. Innerhalb des streng geführten Systems von WWE habe sie jedoch erlebt, wie ihre kreative Freiheit Schritt für Schritt eingeschränkt wurde.

„Der Druck bei der WWE ist enorm, besonders in den ersten zwei Jahren. Es gab vieles, was sie mir aus dem Leib prügeln wollten. Hinter den Kulissen spielten sich einfach viele Dinge ab“, schilderte sie.

Kelly erklärte, dass diese ständige Kontrolle und Anpassung an ein fremdbestimmtes Image ihr das Gefühl gab, sich selbst zu verlieren. Sie habe sich gefragt, ob sie überhaupt noch das verkörperte, was sie ursprünglich in das Wrestling hineingezogen hatte.

Mit zunehmender Zeit sei die Situation so belastend geworden, dass sie anfing, an sich selbst zu zweifeln. Der Umgangston und das Verhalten mancher Personen im Umfeld von WWE hätten ihre psychische Verfassung zusätzlich verschlechtert.

„Ich möchte das nicht thematisieren, weil ich weiß, dass es dann hochkochen und zu einer großen Sache werden würde. Aber sagen wir einfach, dass einige Leute sehr, sehr, sehr unfreundlich zu mir waren. So unfreundlich, dass ich eine Zeit lang Selbstmordgedanken hatte, weil ich wirklich sehr darunter litt“, gab sie offen zu.

Diese Aussage verdeutlicht, wie tiefgreifend die emotionalen Wunden waren, die sie in dieser Zeit erlitten hat. Kelly machte dabei bewusst keine Namen öffentlich, um weitere Konflikte zu vermeiden.

Der Wendepunkt: Wiederentdeckung der Leidenschaft

Nach Monaten der Unsicherheit begann Priscilla Kelly Anfang 2023, wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Mit ihren Auftritten im Main Roster kehrte auch ein Stück ihres Selbstvertrauens zurück. Sie begann, sich erneut mit der Freude am Wrestling zu verbinden, die sie zu Beginn ihrer Karriere verspürt hatte.

„Als ich das hinter mir hatte – ich würde sagen Anfang 2023, als ich anfing, im Main Roster aufzutreten –, da hatte ich wirklich das Gefühl: Okay, das bin ich, das ist die Art von Wrestling, das ich gerne mache“, erzählte Kelly.

Ihre Rückkehr zu dieser inneren Stärke war ein Zeichen dafür, dass sie begonnen hatte, ihren eigenen Wert wiederzuerkennen. Trotz der negativen Erfahrungen wollte sie das Wrestling nicht aufgeben, sondern neu für sich definieren.

Neustart in der Independent-Szene

Nach ihrem WWE-Abgang im Jahr 2025 wandte sich Priscilla Kelly wieder der Independent-Szene zu. Dort konnte sie erstmals seit Jahren wieder frei auftreten, ohne den Druck großer Produzenten oder kreativer Vorgaben. Die Fans nahmen ihre Rückkehr enthusiastisch auf, und ihre Auftritte galten als Beweis, dass sie trotz aller Rückschläge ihre Leidenschaft nicht verloren hatte.

Gleichzeitig nutzte Kelly die Zeit, um sich persönlich zu erholen. Sie sprach in mehreren Interviews davon, dass sie gelernt habe, Grenzen zu setzen und auf ihre psychische Gesundheit zu achten. Die Freiheit, ihre Karriere selbst zu gestalten, sei für sie zu einem Heilungsprozess geworden.

Der Blick nach vorn: AEW als Chance auf kreative Selbstbestimmung

In ihrem Gespräch mit Denise Salcedo verriet Kelly, dass sie ernsthaft über eine Rückkehr zu AEW nachdenkt. Bereits 2020 hatte sie vor ihrer WWE-Zeit einige Matches für All Elite Wrestling bestritten. Ihrer Meinung nach blieb damals vieles unvollendet, und sie sieht in einer möglichen Rückkehr die Gelegenheit, das fortzusetzen, was sie begonnen hatte.

„Ich würde wirklich gerne zu AEW gehen. Es gibt noch eine Menge Dinge, die offen geblieben sind. Ich habe einige Dinge für AEW gemacht, bevor ich bei der WWE unterschrieben habe. Ich hatte immer das Gefühl, dass dort noch etwas offen ist und ich nie wirklich die Chance bekommen habe, mich zu beweisen“, erklärte sie.

Kelly betonte, dass sie bei AEW die kreative Freiheit schätzt, die das Unternehmen seinen Talenten lässt. Im Gegensatz zur WWE könne man dort mehr Persönlichkeit zeigen und eigene Ideen einbringen. Diese Offenheit sei für sie entscheidend, um ihre Karriere wieder so zu gestalten, wie sie es sich ursprünglich vorgestellt habe.

„Das kann ein Segen sein oder zum Verhängnis werden. Aber ich empfinde es als cool, dass man dort anscheinend etwas mehr Kontrolle darüber hat, wohin dieser Weg einen führen kann, weil mehr Individualität zugelassen wird. Ich bin glücklich und gespannt, was die Zukunft an diesem Punkt bringen wird“, sagte sie.

Kein Zeitdruck, aber klare Ziele

Kelly machte deutlich, dass sie sich derzeit nicht unter Druck setze. Nach vier Jahren in einer streng kontrollierten Umgebung wolle sie sich bewusst Zeit nehmen, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden. „Ich möchte mich selbst wiederfinden und mein Leben wieder genießen und niemandem gehören“, erklärte sie.

Trotzdem betonte sie, dass sie langfristig auf eine Rückkehr zu einer großen Bühne hinarbeitet: „Ich denke, was meine langfristigen Ziele angeht, würde ich gerne zu einer großen Plattform zurückkehren, auf der ich mich selbst ausdrücken kann. Und ich glaube, dass AEW eher der Ort ist, an dem man sich ein bisschen individueller ausdrücken kann.“

Ein Symbol für Stärke und Selbstfindung

Mit ihren offenen Worten über Mobbing, Depression und persönliche Krisen hat Priscilla Kelly vielen Menschen Mut gemacht. Ihre Geschichte steht beispielhaft für die Schattenseiten des Entertainment-Business, in dem Erfolg oft über das Wohlbefinden gestellt wird.

Hinweis bei psychischen Problemen oder Suizidgedanken

Wenn du dich in einer ähnlichen Situation befindest oder über Suizid nachdenkst, gibt es Hilfe. Du bist nicht allein. In Deutschland kannst du dich anonym und kostenfrei rund um die Uhr an die Telefonseelsorge wenden:

📞 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
💬 Online unter telefonseelsorge.de

In akuten Notfällen wähle bitte sofort 112 oder suche die nächste Notaufnahme auf. Sprich mit jemandem, dem du vertraust. Hilfe ist immer möglich.