
WrestlePalooza 2025 war nicht nur ein Großereignis für viele Fans, sondern auch ein entscheidender Moment für die strategische Partnerschaft zwischen WWE und ESPN. Wie Fightful Select berichtete, waren mehrere hochrangige ESPN-Führungskräfte persönlich bei der Show anwesend. Damit wollte der Sportsender zeigen, wie ernst er den milliardenschweren Deal mit WWE nimmt.
Laut Insidern war die Begeisterung für Wrestling innerhalb des Senders sogar größer als damals, als ESPN die UFC in sein Programm aufnahm. Das jahrzehntelange Stigma, Wrestling sei kein ernsthafter Sport, sei damit endgültig überwunden. Pro Wrestling werde bei ESPN nun auf Augenhöhe mit Top-Ligen wie der NFL und NBA präsentiert und als fester Bestandteil der Live-Event-Strategie von Disney behandelt.
Streaming-Strategie sorgt für Diskussionen
Trotz der klaren Unterstützung verlief der Start nicht ohne Schwierigkeiten. WrestlePalooza wurde als Auftakt für das neue Angebot ESPN Unlimited genutzt, doch viele US-Zuschauer waren frustriert, weil sie über ihre herkömmlichen Kabelabos keinen Zugang bekamen. Stattdessen sollten sie gezielt zum Streaming wechseln, was von ESPN bewusst so gesteuert wurde.
Wie Sean Ross Sapp erklärte, hatte das Unternehmen nie vor, ESPN Unlimited über klassische Kabelanbieter zugänglich zu machen. Der Fokus lag von Anfang an darauf, das Publikum zu Streamingdiensten zu lenken. Für ESPN ist dies ein wichtiger Schritt, da das Geschäft mit Kabelabonnements rückläufig ist und der Konzern mit seinen Digitalangeboten neue Kunden gewinnen möchte. Trotz der Kritik wurde durch die Anwesenheit der Manager deutlich, dass Wrestling langfristig einen hohen Stellenwert im Portfolio des Senders haben wird.
Jonathan Coachman kritisiert seine Auslassung
Während ESPN die Partnerschaft mit WWE feierte, sorgte ein anderer Aspekt der Show für Diskussionen. Im aufwendig produzierten Eröffnungsvideo von WrestlePalooza, das die gemeinsame Geschichte zwischen WWE und ESPN beleuchtete, fehlte ein Name, der diese Verbindung entscheidend mit aufgebaut hatte: Jonathan Coachman.
Coachman hatte in den frühen 2000er-Jahren wesentlich dazu beigetragen, WWE bei ESPN zu positionieren. Er brachte SportsCenter zu mehreren WrestleMania-Events und organisierte über Jahre hinweg wöchentliche Interviews mit WWE-Superstars. Seine Arbeit war ein wichtiger Baustein für die heutige Partnerschaft, weshalb seine Abwesenheit im Video vielen Beobachtern auffiel.
In einem Beitrag auf X äußerte Coachman seine Enttäuschung offen. Er schrieb, dass er und sein Team sich übergangen fühlten, obwohl sie die Grundlage für die aktuelle Zusammenarbeit geschaffen hätten. Besonders kritisierte er, dass im Video stattdessen Moderatoren auftauchten, die seiner Meinung nach keinen Bezug zu Wrestling haben. Diese Auslassung empfand er als respektlos gegenüber seiner Arbeit.
Coachman machte bereits in der Vergangenheit deutlich, dass er keine Pläne hat, jemals zu WWE zurückzukehren. Seine Kritik ist Ausdruck einer langfristigen Frustration über den Umgang des Unternehmens mit ehemaligen Mitarbeitern. Der Vorfall zeigt erneut, dass die Beziehung zwischen WWE und früheren Talenten nicht immer frei von Spannungen ist.
Stabilität hinter den Kulissen trotz Druck
Neben den Schlagzeilen rund um ESPN und Coachman wird auch das Arbeitsumfeld hinter den Kulissen der WWE genau beobachtet. Laut Fightful-Reporter Sean Ross Sapp ist die Stimmung aktuell stabil. Zwar sei die anfängliche Euphorie nach der Übernahme der kreativen Leitung durch Triple H etwas abgeklungen, doch die Atmosphäre sei deutlich gesünder und strukturierter als in den Jahren zuvor unter der Führung von Vince McMahon.
In den schwierigen Phasen zwischen 2016 und 2022 gab es zahlreiche Berichte über frustrierte Wrestler, die unzufrieden waren oder sogar um ihre Entlassung baten. Heute ist das Klima laut Sapp spürbar anders. Er betonte, dass er aktuell keine Stimmen höre, die von einem miserablen Arbeitsumfeld sprechen. Zwar bringe die WWE mit globalen Verträgen, kontroversen Partnerschaften und laufenden Rechtsstreitigkeiten große Herausforderungen mit sich, doch die Talente scheinen besser mit dem Druck umgehen zu können.
Viele Wrestler bevorzugen es, sensible Themen wie internationale Kooperationen oder laufende Prozesse privat anzusprechen, statt sich öffentlich zu äußern. Dadurch bleibe die öffentliche Wahrnehmung ruhiger, auch wenn intern durchaus Diskussionen geführt werden. Insgesamt sei das Unternehmen in einer deutlich stärkeren Position als noch vor einigen Jahren.
Der Coach sollte mal ganz ruhig bleiben, er ist nun mal keine große Nummer im Wrestling. Ich erinnere euch mal an das Werbevideo von SummerSlam, wo er sich einfach das letzte Würstchen vom Grill genommen hat und somit Viscera und Kane sich dieses nicht mehr teilen konnten. So einer ist der Coach nämlich. Geschieht ihm recht, dass die beiden ihn damals in den Pool geworfen haben und das er nicht beim neuen ESPN Deal erwähnt wurde. 🤣