Tony Khan äußerte sich in Ariel Helwanis Show über Eric Bischoff und ging dabei auf dessen wiederkehrende Kritik an AEW ein. Khan betonte, dass er Bischoffs Meinung respektiere und erklärte, dass dessen regelmäßige Kommentare zu AEW durch die ständige Sichtbarkeit des Produkts entstünden. AEW laufe mehrmals pro Woche im Fernsehen, was automatisch zu vielen Diskussionen und Medienmeinungen führe. Khan verwies darauf, dass auch Bischoff zu seiner aktiven Zeit im Wrestling-Geschäft mit deutlichen öffentlichen Kritiken umgehen musste und daher wisse, wie vielfältig und lautstark diese Stimmen sein können.
Die Formulierung blieb vorsichtig und allgemein gehalten. Khan wollte keine direkte Bewertung von Bischoffs Analysen abgeben, erwähnte aber, dass er nicht behaupten wolle, mehr erreicht zu haben als Bischoff. Seine Reaktion sollte höflich wirken, ließ aber offen, ob er sich inhaltlich überhaupt mit Bischoffs wiederholten Einwänden beschäftigt hatte.
Bischoffs erste Reaktion: Khans Antwort sei keine inhaltliche Auseinandersetzung
Eric Bischoff reagierte im Podcast 83 Weeks und machte sofort deutlich, dass Khans Aussagen für ihn wenig Substanz hatten. In seiner Sichtweise wich Khan der eigentlichen Kritik aus und konzentrierte sich lediglich auf die Tatsache, dass Bischoff häufig über AEW spreche. Für Bischoff war dies ein Hinweis darauf, dass Khan die zentralen Punkte seiner Analyse entweder vollständig ignoriert oder bewusst nicht aufgegriffen habe.
Bischoff formulierte in aller Klarheit, dass er kein persönliches Interesse daran habe, AEW ständig zu kommentieren. Er erinnerte daran, dass er bereits vor Monaten angekündigt hatte, sich weniger über das Unternehmen äußern zu wollen, weil sich aus seiner Sicht kaum Veränderungen ergeben hätten. Trotzdem müsse er Fragen beantworten, wenn sie in seiner eigenen Sendung gestellt werden. Für ihn gehöre es zum Format, nicht auszuweichen oder Gespräche abzubrechen. Gleichzeitig betonte er, dass AEW kein Thema sei, über das er aktiv nachdenke, außer wenn externe Fragen dazu gestellt werden.
Bischoff über seine eigene Kritik: Erfahrung statt Verbitterung
Bischoff machte anschließend deutlich, dass seine Kritik inhaltlich begründet sei. Er erklärte, dass einige seiner Kommentare zwar hart geklungen haben könnten, sie jedoch stets auf konkreten Beobachtungen und seiner Erfahrung aus Jahrzehnten in der Branche basierten. Er unterstrich, dass jede Einschätzung, die er über AEW abgegeben habe, auf Entwicklungen und Problemen beruhe, die für ihn im Produkt sichtbar seien.
Ein zentraler Aspekt seiner Kritik betrifft den Mangel an durchdachtem Storytelling. Er erläuterte, dass er seit mehr als fünf Jahren immer wieder darauf hinweist, dass bei AEW oft klare Strukturen, erzählerische Richtung und langfristige Planung fehlen. Nach seiner Einschätzung habe dies direkte Auswirkungen auf das Zuschauerinteresse und auf die Einschaltquoten. Bischoff betonte, dass dies eine Entwicklung sei, die er seit den Anfangstagen von AEW beobachte und die aus seiner Sicht bis heute nicht ausreichend berücksichtigt wurde.
Appell an Khan: Kritik ernst nehmen – auch von Jim Cornette
Obwohl Khan in seinem Interview höflich über Bischoff sprach, forderte Bischoff ihn auf, kritische Stimmen nicht als überflüssig abzutun. Er erklärte, dass konstruktive Kritik aus langjähriger Erfahrung komme und man solche Einschätzungen nicht ignorieren sollte, wenn man wachsen und sich verbessern wolle. Besonders bemerkenswert war, dass Bischoff dabei auch Jim Cornette erwähnte. Aus seiner Sicht sei Cornette in vielen Bereichen analytisch noch präziser und erfahrener als er selbst.
Bischoff machte deutlich, dass er grundsätzlich offen für ein Gespräch mit Khan wäre. Er verband diese Aussage jedoch mit dem Hinweis, dass ein solches Treffen nur dann sinnvoll sei, wenn ein offener Austausch und echte Bereitschaft zur Reflexion vorhanden wären.
Zweiter Schwerpunkt: Bischoff über Khans mangelnde Kenntnis der HBO-Max-Zahlen
In einer weiteren Episode von 83 Weeks reagierte Bischoff auf Khans öffentliche Aussage, dass ihm die Streaming-Zahlen von AEW auf HBO Max nicht vorlägen. Dies führte zu einer besonders deutlichen Reaktion. Nachdem Conrad Thompson die Frage stellte, wie AEW ohne genaue Kenntnis der eigenen Streaming-Performance bessere Verträge aushandeln wolle, schloss sich Bischoff dieser Überlegung an und formulierte eine umfassende geschäftliche Kritik.
Er stellte infrage, wie ein Unternehmen fundierte Entscheidungen für zukünftige Medien- oder Lizenzverhandlungen treffen könne, wenn grundlegende Daten nicht bekannt seien. Für Bischoff war diese Aussage ein alarmierendes Zeichen für fehlende Transparenz und unzureichende strategische Planung innerhalb der Organisation.
Bischoff über das Fehlen von Wachstumsindikatoren
Bischoff machte anschließend klar, dass er keine Hinweise auf Wachstum in den klassischen Kategorien sehe. Er sprach über Ticketverkäufe und Einschaltquoten und äußerte Zweifel an einigen Aussagen Khans, die seiner Meinung nach nicht mit den verfügbaren Zahlen übereinstimmen würden. Er betonte, dass Fachleute in der Medienbranche sehr genau einschätzen könnten, wie Märkte funktionieren und woran echte positive Entwicklungen zu erkennen sind.
Nach seiner Analyse gebe es keine Daten, die auf ein bedeutendes Wachstum hindeuteten. Vielmehr entstehe der Eindruck, dass AEW in bestimmten Bereichen an eigenen Vorstellungen festhalte, die nicht durch Fakten gestützt seien. Für ihn steht dies stellvertretend für eine Struktur, die mehr auf Hoffnung als auf messbaren Fortschritten basiere.
Eric Bischoff stellte abschließend klar, dass seine Kritik keinen persönlichen Hintergrund hat. Für ihn sei entscheidend, dass Unternehmen wie AEW auf die Erfahrungen und Analysen hören, die von außen an sie herangetragen werden.
Eric Bischoff erklärt seine AEW-Kritik erneut
Eric Bischoff hat auch in einem Gespräch mit Action Network präzisiert, weshalb er AEW regelmäßig kritisch beurteilt. Der frühere WCW-Präsident stellte klar, dass seine Kommentare nicht aus persönlicher Abneigung entstehen, sondern aus seiner Sicht darauf abzielen, dass AEW langfristig erfolgreich bleibt. Er betonte, dass viele Fans ihm diesen Ansatz nicht zutrauen würden, er jedoch ein grundsätzliches Interesse daran habe, dass das Unternehmen stabile Strukturen entwickelt.
Bischoff führte aus, dass AEW bei der Präsentation und beim erzählerischen Aufbau grundlegende Elemente vermissen lasse. Er erläuterte, dass aus seiner Sicht echte, klar strukturierte Geschichten notwendig seien, die mit nachvollziehbaren Konflikten, relevanten Einsätzen und einer erkennbaren Dramaturgie verbunden sind. Charaktere müssten Tiefe besitzen und optisch als große Persönlichkeiten wahrgenommen werden. Er beschrieb dies mit dem Hinweis, dass Wrestler nicht wie Personen wirken dürften, die gerade aus einem alltäglichen Geschäft gekommen seien, sondern als Stars erscheinen müssten, damit das Publikum sie auch so einordnet.
Unser täglich Bischoff geb uns Heute…
Ohje.
Was ich dabei noch weniger verstehe, warum geht Tony Khan darauf überhaupt ein?
Dont feed the troll. Gilt auch außerhalb des Internets.
Es ist eigentlich auch egal ob Bischoff hier und da recht hat (hat er durchaus). Aber er hat sich irgendwie das Recht selbst genommen andere zu kritisieren bei dem Senf den er selber angestellt hat. Denn wenn er die ganz große Ahnung gehabt hätte, hätte er ja nicht diesen Schrott bei WCW und später TNA zu verantworten gehabt. Hat er aber.
Hinterher ist man immer schlauer, nur das Bischoff nicht nur einmal komplett ins Klo gegriffen hat, sondern unzählbar oft.
Wenn ein Sting oder so mal kritik äußert, sollte Tony Khan mal genauer hinhören… es gibt bei AEW so einige Leute die dort noch arbeiten die ne Menge Ahnung haben, und zwar auch ne Menge mehr als Tony Khan. Aber es ist wohl leider so das es da eher keinen regen Austausch gibt.
Aber mit einem Bischoff muss man wahrlich nicht mehr diskutieren. Und der muss auch mal aufhören sich wichtiger zu nehmen als er ist.
Aber solange man ihm ne Plattform bietet, wird er sie auch nutzen.
Da Khan länger erfolgreich sein will als Bischoff mit seiner WCW, macht Tony eigentlich genau das richtige, er ignoriert Eric und gut ist. AEW setzt einfach mehr auf Ring Action und das ist auch gut so, ewiges gequatsche und nur 2 Matches gibt es wo anders und deswegen interessiert mich diese andere Liga nicht. Tony führt sein Unternehmen so wie er es für richtig hält und gut ist.
Ein Sting kann gar keine Kritik an einem Unternehmer äußern, da er wie ein Performer denkt.
Dementsprechend wäre Kritik an einem Produkt von ihm Sinnlos.
Und ja, ewiges Gequatsche und nur 2 Matches ist auch Mist. Wenn ich mir allerdings beide Produkte in den letzten 3 Jahren ansehe und mir überlege, an welchen ich mehr Erinnerungen an größere Storylines habe, dann ist die Antwort WWE. Einprägsame Matches hingegen wäre AEW.
Allerdings geht es um den Mehrwert, den ein Live Zuschauer mitnimmt. Es gibt einen Grund warum WWE so horrende Preise für Tickets verlangen kann und diese zum großen Teil bezahlt werden.
Man verfolgt live die Story mit. Das ist am Ende ein Mehrwert, den ein gutes Match nicht bieten kann, wenn es einfach so halt angesetzt wurde. Und gerade beim Livestreaming, was in Amerika zusätzlich Geld kostet und nicht direkt im Abo mit drin ist, ist dieser Mehrwert ebenfalls wichtig.
Klar verdient die AEW trotzdem daran, wenn es später kostenlos geschaut wird, ist aber für weitere Verhandlungen zweitrangig. Neben dem Unterhaltungswert der Matches benötigt die AEW immer noch eine Erzähltiefe der Charaktere, welche man nicht hinbekommt.
Ob es an Tony selbst liegt, warum es fehlt? Keine Ahnung. Ist Eric der Richtige, um diese Kritik zu äußern? Eher weniger. Das bedeutet aber eben nicht, dass er mit allem Unrecht hat.