Dying Light: The Following™ – Das Review für PC und PlayStation 4

                                  Dying Light: The Following™
                               Getestet und verfasst von General M

Was passt besser zum Valentinstag, als sich mit einiger Verspätung der großen Erweiterung von Dying Light anzunehmen? „The Following“ ist dabei weitaus mehr als nur ein kostenpflichtiger Zusatzinhalt, wie ihn der geneigte Spieler seit Jahren zuhauf überall finden kann. Stattdessen knüpft es an den Umfang und die Qualitäten der Erweiterungen alter Tage an, bleibt dabei preislich aber weit unter 20€. Ein guter Grund also, sich die Sache mal im Detail anzusehen. Es ist Valentinstag, schlachten wir ein paar Zombies ab! 

Infos zum Erwerb

Das Hauptspiel selbst ist aufgrund seines heftigen Gewaltgrades in Deutschland gar nicht erst erschienen, auch die Erweiterung ist weder bei Steam, dem XBOX Store oder dem PlayStation Store zu finden. Ein ähnliches Schicksal erlitt auch der geistige Vorgänger „Dead Island“, der ebenfalls aus dem Hause der polnischen Entwicklerschmiede Techland stammt. Dennoch lassen sich alle Importe und im Netz erworbenen Aktivierungsschlüssel problemlos auf allen Deutschen Accounts spielen und aktivieren. Das ist völlig legal. Für Inhaber des Season Pass ist die Erweiterung übrigens völlig kostenlos, in physikalischer Form aber ausschließlich in der „Enhanced Edition“ zu erhalten, die zum günstigen Preis auch noch das Hauptspiel und alle anderen Inhalte enthält. Genug Möglichkeiten also, das Spiel entweder fortzusetzen, oder es in seiner Gänze nachzuholen. Die Enhanced Edition bietet darüber hinaus eine Vielzahl von Überarbeitungen, inhaltlicher und auch technischer Natur. Die gibt es aber für alle Besitzer des Hauptspiels im Rahmen eines Patches völlig umsonst. 

Was bisher geschah

Für Dying Light – Veteranen überflüssig, aber für den Anfänger nicht unwichtig – darum geht es in Dying Light: In der fiktiven türkischen Metropole Harran ist ein tödliches Virus ausgebrochen. Die meisten infizierten Bewohner verwandeln sich in blutrünstige Zombies. Schnell wird eine Quarantänezone um das gesamte Areal errichtet. Niemand kommt raus. Die wenigen Überlebenden organisieren sich in Gangs und verschanzen sich hinter dicken Mauernd oder in hohen Türmen. Angst, Verzweiflung und Chaos sind an der Tagesordnung und zwischen unzähligen Zombies wird nicht nur ein Kampf um’s Überleben geführt, sondern auch um die wenigen überlebenswichtigen Rohstoffe.  Zu Beginn des Hauptspiels landet der Kurier Kyle Crane im Auftrag der Hilfsorganisation Global Relief Effort (kurz GRE) im Rahmen einer geheimen Bergungsmission in Harran. Kaum angekommen, gerät er auch schon in einen Hinterhalt und wird von der Gruppe um den Psychopathen Rais übel zugerichtet. Trotzdem – Rettung naht und ehe man sich versieht, hat man nicht nur einen ganzen Haufen neuer Verbündete, die aber natürlich von der wahren Absicht des verdeckt operierenden GRE – Mitarbeiters ebenso wenig wissen dürfen, wie von seinem geheimen Auftrag. Also hinaus in die von Zombies bevölkerte Welt! Das bei allem natürlich alles anders kommt als geplant, muss nicht extra gesagt werden! 

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The Following setzt dabei am Ende der Haupthandlung an. Die Stadt ist noch immer unter Quarantäne gestellt. Bis eines Tages ein Schwerverletzter im Hauptquartier auftaucht und behauptet, einen Weg aus der Stadt zu kennen. Draußen auf dem Land sollen Infizierte sich nicht verwandeln! Ein Hinweis, dem wir in Gestalt von Crane umgehend nachgehen. Vorher sollte unser Charakter aber mindestens Level 12 in jedem der drei Talentbäume erreicht haben, anderenfalls machen uns die ansässigen Zombiehorden schnell den Garaus. 

Abenteuer auf dem Land

Haben wir uns erstmal den Weg in das neue Gebiet gebahnt, erwartet uns eine malerische Landschaft mit weiten Feldern…und vielen, vielen Zombies. Aber das Gerücht hat sich bewahrheitet. Es führt ein Weg aus Harran. Die Suche nach weiteren Überlebenden und Antworten auf die zahlreichen Fragen beginnt. 

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Dabei bleibt das Spiel seiner Grundmechanik treu. Es darf gerannt, geklettert, gebastelt und getrickst werden. Die Erweiterung wartet dabei jedoch nicht nur mit dem Umland als neuem Gebiet auf, sondern profitiert auch von einer spürbar besser erzählten Hauptgeschichte mit einigen fiesen Wendungen und teilweise ordentlichen Herausforderungen. Fakt ist, nur die Starken überleben einen Tag in der Welt von Dying Light. Zum Glück kommt mit dem Buggy ein weiteres, neues Element ins Spiel. Der ist nicht nur extrem praktisch zum Überwinden größerer Entfernungen, sondern kann auch durch einen eigenen Skill – Tree und entsprechenden Bauplänen vorausgesetzt zu einer effektiven Vernichtungsmaschine hochgerüstet werden. Wer nämlich glaubt, die Zombies wären nur Kanonenfutter, welches man nach Belieben überrollen kann, der täuscht. Spätestens, wenn uns mal das Benzin in einer bevölkerten Gegend ausgeht (und das Benzin geht quasi dauernd aus), klettern einem die Viecher schnell aufs Dach. Der Buggy ist daher zwar eine große Hilfe, da es immer noch kein Schnellreisesystem gibt, er macht uns aber auch zu keinem Zeitpunkt übermächtig. Klasse!

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Auch die Missionen gestalten sich abwechslungsreicher als im Vorgänger, die Stärke des Umlandes als neue Landschaften wird gut genutzt. Überall gibt es etwas zu entdecken, es lohnt sich, jeden Winkel zu erkunden. Idealerweise natürlich am Tag, denn Nachts wird das Überleben zu einem noch härteren Kampf, dem sich nur die Mutigsten stellen sollten. Dafür kassiert man dafür auch doppelte Erfahrung, die später in einen neuem Talentbaum investiert werden kann, der die eigenen Fähigkeiten noch weiter aufwertet. Alleine 10 Stunden kann man in die Haupthandlung investieren, wer aber alles entdecken will, kann diesen Zeitraum ruhig verdoppeln. The Following fühlt sich nicht wie eine Erweiterung an, sondern wie ein ganz neues, komplettes Spiel, welches nahezu jeden Aspekt des Hauptspiels verbessert, dabei aber auch alte Tugenden weiterhin gut zu nutzen weiß. In Zeiten, wo selbst die nichtigsten Inhalte kostenpflichtig sind, ist The Following ein wahrer Lichtblick, an dem sich zahlreiche Entwickler eine dicke Scheibe abschneiden können! Es gibt zahlreiche neue Herausforderungen, kooperative Möglichkeiten und jede Menge Nebenquests. Die schwanken qualitativ zwar, sind aber weitestgehend ebenso gelungen wie die Hauptgeschichte. 

Grafik top – Synchro flop

Grafisch bleibt Dying Light mit seinen tollen Lichteffekten und der brillanten Atmosphäre auf der Höhe der Zeit, fordert dafür auf dem PC aber auch eine angemessen starke Grafikkarte, um in butterweichen 60 Frames und maximaler Sichtweite die Augen des Spielers zum Strahlen zu bringen. Die Konsolenfassungen laufen weiterhin auf festgelegten 30 Frames, können sich aber mit Abstrichen natürlich sehen lassen.  Der Soundtrack ist ebenso erneut sehr gelungen und sorgt für eine bedrohliche Stimmung, die lediglich die schlechte Deutsche Synchronisation stört. Die englischen Originalsprecher machen ihre Sache da eindeutig besser. 

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Fazit und Wertung

ava„Fakt ist, die Entwickler haben mit The Following bewiesen, dass man für sein Geld heutzutage auch noch Downloadinhalte bekommt, die nicht 10 Meilen gegen den Wind nach reiner Profitgier stinken. Techland hat es geschafft, eine sinnvolle, in nahezu jeder Hinsicht verbesserte Erweiterung zu seinem erfolgreichen Hauptspiel abzulegen. Der Ausflug ins Umland ist sein Geld mehr als nur wert und jeder Fan sollte sich schleunigst in sein Buggy werfen und losdüsen! Gut gemacht!“

PRO: 

+ Extrem große, frei befahrbare Spielwelt
+ Abwechslungsreiche Landschaften
+ Stets ein Gefühl permanenter Bedrohung spürbar
+ Mit wenigstens 10 Stunden sehr umfangreich
+ Verbessert viele Schwächen des Hauptspiels
+ Neue Skilltrees integrieren sich perfekt ins Spielgeschehen
+ Spannende Story mit vielen Wendungen und Überraschungen
+ Buggy als neues Element im Spiel sinnvoll umgesetzt
+ Nach wie vor gute, intuitive Bedienung auch mit Maus und Tastatur
+ Mehr als angemessener Preis

CONTRA:

– Schlechte Deutsche Synchronisation
– Nebenmissionen schwanken hinsichtlich erzählerischer Qualität
– Für Neueinsteiger ungeeignet 
– Kein Schnellreisesystem
– Viel leeres Land
– Notorische Benzinknappheit kann nervig sein

                                                               GESAMTWERTUNG:   82%

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