
Drew McIntyre gehört zweifellos zu den härtesten und professionellsten Performern in der WWE. In einem aufschlussreichen Interview im „UNTAPPED“-Podcast gewährte der schottische WWE-Superstar jetzt einen tiefen Einblick in seinen Umgang mit illoyalem Verhalten hinter den Kulissen und sprach zugleich offen über eine besonders dunkle Phase in seinem Leben – eine Zeit, in der nicht nur seine Karriere, sondern auch seine Ehe auf der Kippe stand.
Wer sich nicht an die Regeln hält, bekommt die Quittung!
Im Wrestling ist alles geplant, von den Moves bis zur Geschichte, die Woche für Woche erzählt wird. Doch was passiert, wenn jemand versucht, sich außerhalb des abgesteckten Skripts einen Vorteil zu verschaffen? Für McIntyre ist klar: Wer so handelt, der gefährdet nicht nur die Erzählung, sondern auch das Vertrauen der Kollegen und muss mit Konsequenzen rechnen.
„Wenn jemand versucht, auf eigene Faust ins Geschäft zu kommen und ein Match gewinnt, das er nicht gewinnen sollte, bringt das die ganze Storyline durcheinander“, erklärte McIntyre. Seine Antwort darauf ist eindeutig: „Dann warte ich, bis wir backstage sind, bringe die Person in einen privaten Raum und mache sie dort fertig.“ Für ihn steht die Integrität der gemeinsamen Arbeit an erster Stelle. Denn auch wenn solche Fälle heute seltener geworden sind, weiß der frühere WWE Champion, dass Wrestling nicht nur im Ring, sondern auch im Vertrauen funktioniert.
Zwar räumt McIntyre ein, dass es früher gelegentlich zu Unstimmigkeiten im Ablauf eines Matches kam, doch die Professionalität innerhalb des aktuellen WWE-Rosters sei hoch. „Das passiert heute eigentlich nicht mehr, weil alle professionell genug sind, um Probleme hinter der Bühne zu lösen.“
Er betonte außerdem, dass es auch im Match selbst klare Regeln für Respekt gibt. Wird er übermäßig hart getroffen, teilt er aus, ohne jedoch vom Skript zu weichen. „Wenn du mich hart schlägst, schlage ich in gleicher Härte zurück. Aber ich werde dich nicht zu Boden bringen oder vom Skript abweichen, denn wir sind Profis.“
Der ultimative Weckruf: Als seine Frau ihn fast verließ
Doch nicht nur im Wrestling-Ring kennt Drew McIntyre Grenzüberschreitungen. Im Interview sprach er auch offen über die Zeit nach seiner WWE-Entlassung im Jahr 2014. Er war erfolgreich in der Independent-Szene, rang weltweit, lebte jedoch auf Kosten seiner körperlichen und mentalen Gesundheit.
„Ich war acht Wochen lang außer Gefecht, nachdem ich mir das Genick gebrochen hatte. Zum ersten Mal in meinem Leben musste ich wirklich anhalten, kein WWE, keine Schule, keine Bookings. Einfach stillstehen.“ Diese Pause wurde zum Wendepunkt, als seine Frau, Kaitlyn ihm mit der Realität konfrontierte.
Sie sagte: ‚„Wenn du so weitermachst, wirst du dich kaputt machen. Du hüpfst von Land zu Land und trinkst die ganze Zeit. Wenn du so weitermachst, brichst du zusammen und ich verlasse dich!‘“
Diese Worte trafen McIntyre tief und nicht nur emotional, sondern auch als Weckruf. „Das hat mich schwer getroffen. Ich habe in den Spiegel geschaut und musste endlich ehrlich zu mir selbst sein“, erinnert er sich. Seine Erkenntnis: „Du kannst alle anderen anlügen, aber du kannst dich nicht selbst belügen. Wenn du nur einer Person gegenüber ehrlich sein musst, dann der, die dich im Spiegel anschaut.“
Ein Comeback mit Haltung – im Ring und im Leben
McIntyres Geschichte ist eine der Selbstreflexion, der Verantwortung und des Neuanfangs. Nachdem er 2013 seine heutige Ehefrau Kaitlyn in einer Bar in Tampa, Florida kennengelernt hatte, entwickelte sich ihre Beziehung schnell zu einer tiefen, unterstützenden Partnerschaft. Drei Jahre später, im Jahr 2016, heirateten sie, ein Schritt, der nicht nur sein Privatleben stabilisierte, sondern auch seine persönliche Reife widerspiegelte. Kaitlyn wurde zu einer der wichtigsten Konstanten in seinem Leben, insbesondere in Zeiten, in denen McIntyre mit Selbstzweifeln, Verletzungen oder beruflichen Rückschlägen zu kämpfen hatte.
Gemeinsam meisterten sie nicht nur die schwierigen Jahre nach seiner Entlassung aus der WWE, sondern standen auch Seite an Seite, als er sich auf seine Rückkehr vorbereitete, physisch, mental und emotional. Ihr Rückhalt war für ihn entscheidend, um den Glauben an sich selbst nicht zu verlieren und neue Kraft zu schöpfen.
McIntyre selbst betont immer wieder, wie wichtig Kaitlyn für seinen Weg zurück an die Spitze war. Ohne sie, so sagt er, hätte er es womöglich nicht geschafft, den WWE-Ring erneut als Topstar zu betreten und sich seinen Platz an der Spitze der Company zurückzuerobern – eine Reise, die ihn schließlich sogar bis zur World Championship führte. Auch wenn er den Titel mittlerweile wieder verloren hat, bleibt dieser Triumph ein bedeutender Meilenstein seiner Karriere und ein Beweis dafür, was er mit ihrer Unterstützung erreichen konnte.