Dragon Ball FighterZ: „Saya-tastisch!“

                                          Getestet und verfasst von General M

Dragonball gibt es schon eine ganze Weile, seit 1984 existiert die von Akira Toriyama erschaffene Saga um die magischen Kugeln, Sayajins und Co. und erfreut sich seitdem in der ganzen Welt einer immensen Beliebtheit. Es folgten zahlreiche Serien und Filme, ebenso aber auch eine ganze Menge Videospiele. Warum auch nicht, eignen sich die spektakulär inszenierten Kämpfe doch perfekt für Games. Einer der ersten Titel erschien bereits 1988 auf dem NES, über alle weiteren Generationen von Konsolen folgten zahlreiche weitere Ableger. In besonders liebevoller Erinnerung ist Fans dabei die Budokai Tenkaichi – Reihe auf der PlayStation geblieben, während die Titel jüngerer Zeit nicht ganz so gut weggekommen sind. Anstatt also die Xenoverse – Reihe fortzusetzen, kehrt Publisher BandaiNamco mit FighterZ zurück zu den Wurzeln und liefert basierend auf der Unreal Engine 4 klassische 3 gegen 3 – Gefechte auf 2D – Basis. Gelingt der Neustart, oder müssen wir am Ende doch Shenlong um ein wirklich gutes Dragonball – Spiel bitten?

Einsteigerfreundliches Geplänkel

Ganze 24 Kämpfer stehen zur Auswahl, in denen sich jeweils Dreierteams begegnen. Zwar sind die wichtigsten Charaktere enthalten, viele andere bekannte Akteure fehlen jedoch. Natürlich ist da noch Luft nach oben und die Erfahrung hat gezeigt, das gerade das Genre des Beat ´em Ups nur zu gerne von einer Vielzahl kostenpflichtiger DLC – Charaktere Gebrauch macht, wenngleich hier noch keine entsprechende Ankündigung erfolgt ist. Aber das ist sicher nur eine Frage der Zeit und man wird sehen, ob das bisherige Roster noch Zulauf erfahren wird. Für den Anfang jedoch deckt das Arsenal wenigstens die wichtigsten Charaktere ab. 

Dragon Ball FighterZ 6
              Auch auf Trunks muss man nicht verzichten – dafür auf viele andere Recken. 

Da man bei der immensen Anzahl an Dragonball – Spielen wohl als Einsteiger kaum noch den Durchblick hat, wo man denn beginnen sollte, kann man eines mit Gewissheit sagen: FighterZ ist der ideale Einstieg in das Videospieluniversum, da weder an alte Geschichten vorheriger Titel angesetzt wird, noch sonst irgendwelches Hintergrundwissen erforderlich ist. Die Einzelspielerkampagne erzählt eine neue Geschichte rund um den Charakter Android 21, der die Welt mithilfe einer Klonarmee erobern will. Klar, dass sich die zahlreichen Helden aus dem Dragonball – Universum dieser Bedrohung entgegenstellen. Die circa 10-12 Stunden umfassende Kampagne fällt dabei aber eher enttäuschend aus. Erzählerische Highlights gibt es kaum, die Geschichte wirkt wenig innovativ und zieht sich oftmals sogar dank der immer wieder zwischendurch auftretenden Encounter mit schwächlichen Klonen wie Kaugummi. Da haben andere DB – Games schon bessere Geschichten erzählt, ganz abgesehen von der Konkurrenz á la Injustice und Co. Zwar haben die sich auch nie gerade mit erzählerischer Dichte hervorgetan, bieten aber insgesamt alle eine spannendere Handlung mit mehr Höhepunkten.

Ginyu Force FighterZ
            Leider rettet auch die Ginyu – Force die Kampagne nicht vor der Mittelmäßigkeit.

Ein Durchspielen ist allerdings dennoch angebracht, da man im Verlauf der Kampagne ein ordentliches Polster an Ingame – Währung anhäufen kann, welche nach Belieben in Lootboxen investiert werden kann. Glücklicherweise verfolgt man hier keine Mechanik á la Battlefront II, sondern gibt hier lediglich Sticker und andere rein optionale Items raus, welche allesamt keinerlei Einfluss auf das Gameplay haben. Da die Währung überdies sehr fair ausgeschüttet wird und in nahezu allen Modi zu erhalten ist, gibt es hier ausnahmsweise nichts zu meckern. Zentral für den Erfolg eines Beat ´em Ups ist allerdings das Gameplay selbst. Gerade Einsteiger werden erfreut darüber sein, dass FighterZ perfekte Zugänglichkeit in Sachen Bedienung bietet und keine ellenlangen Komboeingaben benötigt, um Spaß zu machen. Sämtliche Angriffe (leicht, mittel, schwer sowie eine Fernattacke) sind bequem auf die vier zentralen Buttons des Controllers verteilt, entsprechende Kombos sind lediglich durch wiederholtes Drücken der entsprechenden Tasten einzusetzen. Für Profis womöglich viel zu simpel, weiß die minimalistische Bedienung trotzdem zu überzeugen und zaubert nur mit ganz wenig Zutun tolle Attacken und brachiale Kombos auf den Bildschirm. Gleichzeitig gehen die Wechselmechaniken der drei steuerbaren Charaktere gut ineinander über, fummeliges Tastendrücken bleibt einem erspart.

Online noch etwas problematisch

Natürlich darf man sich abseits der Einzelspielermodi auch online mit Spielern aus aller Welt messen. Das läuft alles nach klassischem Muster ab und funktioniert daher auf den ersten Blick ganz gut. Knackpunkt sind hier allerdings die momentan noch etwas launischen Server. Von insgesamt zehn absolvierten Matches verliefen sechs ohne große Probleme, die restlichen vier jedoch waren angesichts massiver Lags kaum spielbar. Hier muss BandaiNamco dringend nachbessern und die Server im Laufe der kommenden Tage optimieren. Spätestens nach dem ersten Ansturm sollte sich die allgemeine Lage hier aber verbessert haben.

Den Charme der Serie toll eingefangen

Auch die technische Seite schaut hervorragend aus. Dank Unreal Engine 4 und dem Einsatz von Cell Shading ist es tatsächlich gelungen, das Gezeigte so sehr wie nie zuvor an die Serie heranzubringen. Die Animationen sind geschmeidig, die Effekte brachial. Gleichzeitig wird auf allen Plattformen eine flüssige Performance geboten, auf dem PC, der XBOX One X sowie der PlayStation 4 Pro sind zusätzlich höhere Auflösungen bis 4K bei gleichbleibend butterweiche Bildrate möglich – besser geht´s nicht!

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                     An Effekten wird nicht gegeizt, dabei bleibt die Bildrate stets flüssig. 

Bei der Vertonung gibt es ebenfalls nicht viel zu meckern. Auf eine Deutsche Sprachausgabe muss man zwar verzichten, dafür gibt es neben Deutschen Bildschirmtexten die Wahl zwischen einer gelungenen Englischen und (höchstwahrscheinlich) überzeugenden Japanischen Sprachausgabe. Besonders letzere sorgt für eine stimmige Atmosphäre. Zwar geht mein Japanisch kaum über Schimpfwörter und Speisekarten hinaus, dennoch empfinde ich bei Spielen dieser Art, zu denen auch Naruto zählt, stets etwas atmospärischer unter Einsatz der Originalsprache. Aber Geschmäcker sind natürlich verschieden und so darf jeder selbst wählen, welche Tonspur er letztendlich bevorzugt. Hörenlassen können sich beide. 

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              Die Liebe zum Detail ist grandios. FighterZ sieht aus wie eine Serienepisode. 

Insgesamt ist es tatsächlich beeindruckend, mit welcher Liebe zum Detail es den Entwicklern gelungen ist, die 24 Charaktere von FighterZ zum Leben zu erwecken, mitsamt allen bekannten Attacken und Charakteristika. So hat jeder Kämpfer auch stets Wiedererkennungswert.

Fazit und Wertung

ava2 „Man nehme: Eine starke Lizenz, ein erfahrenes Entwicklerteam mit dem nötigen Know How und ein Maximum an Zugänglichkeit ohne die zentralen Ärgernisse zahlreicher Vorgänger, rühre einmal kräftig um und voilá: Dragon Ball: FighterZ! Zwar lässt das Roster viele bekannte Charaktere vermissen und auch der Singleplayer – Modus ist wahrhaftig nichts Neues, trotzdem machen die Kämpfe unglaublich viel Spaß und sehen einfach nur fantastisch aus. Hinzu kommt eine vorbildliche Unterstützung und Optimierung für die Gegebenheiten sämtlicher Systeme. Jetzt müssen nur noch die Server vernünftig laufen, dann ist Dragon Ball: FighterZ in jedem Fall ein einsteigerfreundlicher, exzellent inszenierter Kandidat für die Beat ´em Up – Krone 2018.“
 

PRO:

+ Technisch einwandfrei optimiert
+ Extrem nahe an der Optik der Serie
+ Flüssige Animationen
+ Brachiale Effekte
+ Butterweiche Bildrate auf allen Systemen
+ Faire Ausschüttung der Ingame – Währung
+ Spaßige Nutzung von Stickern
+ Gute (englische/japanische Sprecher)
+ Saubere Deutsche Bildschirmtexte
+ Sehr einsteigerfreundlich
+ Gelungene Mehrspielerkomponente

CONTRA:

– Lässt viele bekannte Charaktere vermissen
– Langweilige Einzelspielerkampagne
– Server noch mit Problemen
– Für Genreveteranen wenig anspruchsvoll

                                                 GESAMTWERTUNG:     84%

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