Dead Island: Definitive Edition™ –

                                     Getestet und verfasst von General M

Gut 5 Jahre ist es her, als Entwickler Techland das mit Spannung erwartete Dead Island auf die Gamer losließ. Die Erwartungen waren hoch, war doch der seinerzeit präsentierte CGI – Trailer von derart fantastischer Qualität, dass man am Ende ja nur mit Großem rechnen konnte. Nur nicht in Deutschland, da wurde dem Spiel nicht nur die Freigabe verweigert. Zum Glück konnte man nicht nur auf Auslandsimporte zurückgreifen, denn auch auf dem PC lässt sich das Spiel von Deutschland aus bis heute problemlos aktivieren. Selbiges gilt übrigens auch für die neu erschienende Definitive Edition. Am Ende enttäuschte der Titel besonders durch seine zahlreichen Bugs und auch sonst konnte das Spiel nicht erfüllen, was der Trailer versprach. Dennoch lieferte man einen relativ soliden Titel ab, der nach zahlreichen Patches auch nicht minder zahlreiche Fehler beseitigte. Ein Top – Titel ist Dead Island dennoch nie geworden und auch der Nachfolger Riptide bot am Ende mehr vom Gleichen. Nun erscheinen beide Spiele für PC, XBOX ONE und PlayStation 4, zum günstigen Preis von knapp 30-40€ (je nach System). Dieses Mal bedient man sich der Chrome Engine 6, die auch das Grafikgerüst des geistigen Nachfolgers Dying Light darstellte. Ob das alleine genügt, um das Spiel 5 Jahre nach Release aufzuwerten, zeigt unser Test. 

Dead Island Definitive Edition
 
Ihr kennt das: Da freut man sich auf einen schönen Urlaub in der Karibik, nachdem man sich das ganze Jahr auf der Arbeit den Arsch aufgerissen hat und dann muss man bei seiner Ankunft feststellen, dass beinahe sämtliche Bewohner sich in Zombies verwandelt haben. Was für Ralf Benkö, den „Urlaubsexperten“ von RTL Alltag ist, stellt den Spieler vor neue Herausforderungen, in erster Linie Überleben. Zum Glück liegt überall tonnenweise Zeug herum, aus dem sich schlagkräftige Waffen basteln lassen, während wir auf Überlebende treffen, die in ihrem Safe Spots allesamt einige Aufträge für uns haben, um selbst nicht draufzugehen. Während wir also nach einem Ausweg suchen, plündern was das Zeug hält, basteln was die Fantasie hergibt und gleichzeitig versuchen, die ganze Sache mit den Zombies irgendwie zu verstehen, muss man auf den Konsolen noch gegen einen weiteren Feind kämpfen: Die Framerate. 

Die Bildrate als Erzfeind

Der technische Sprung auf die Chrome Engine 6 kann sich wirklich sehen lassen und kommt der grafischen Qualität von Dying Light sehr nahe. Besonders die tollen Lichteffekte können überzeugen, auch den Texturen und Charakteranimationen hat man sich angenommen, wenngleich letztere nicht mit der Sorgfalt optimiert wurden, die man erwarten könnte. Während die PC – Version all das mit wenigstens 60 Frames bei entsprechender Hardware jederzeit flüssig darstellt, kämpfen die Konsolen bereits damit, die 30 Frames zu halten. Gerade in Situationen, in denen man vor lauschigen Panoramen (von denen es zahlreiche gibt) gegen große Horden vom Zombies kämpft, fallen PlayStation 4 und XBOX ONE gerne mal unter die 30 Frames, was sich durch unschöne Ruckler bemerkbar macht und damit das für mich zentrale Element eines Spiels negativ beeinflusst: Den Spielspaß. Dying Light, welches die gleiche Engine verwendet und darüber hinaus wesentlich aktueller ist, hat diese Probleme nicht, wenigstens nicht in dem Ausmaß. Daher werte ich die Konsolenfassung um 3 Punkte ab. 

Dead Island 1280x800

Im Süden nichts Neues

In allem anderen bleibt die Dead Island – Reihe eben Dead Island. Am Gameplay hat sich nichts geändert. Wer die Originale kennt, braucht keine neuen Überraschungen erwarten. Lediglich den sogenannten One Punch – Modus hat man implementiert, der den jeweiligen Kämpfer mit einer nahezu unbesiegbaren Schlagattacke ausstattet, welche das Spiel selbstredend unglaublich vereinfacht. Apopos Kämpfer – noch immer macht es Laune, mit den verschiedenen Spezialisten in den Kampf zu ziehen. Nahkampf, Wurfwaffen, Schwere Waffen…für alles gibt es einen Spezialisten mit entsprechenden Fähigkeiten und Talenten. Dennoch bleibt das Gameplay sehr repetitiv, was gerade in der mangelnden Abwechslung und Strukturierung der Quests liegt. Oft heißt es, sammel Gegenstand A an Ort B, töte so und so viele Zombies mit Waffe X und so weiter. Da sich das bis ans Ende von Riptide zieht, welches wie erwähnt eben nur mehr vom Original ist, muss man mitunter durchaus etwas Nervenstärke aufbringen, um es ans Ende beider Spiele zu bringen, die immerhin kombiniert mit vielen Stunden Inhalt aufwarten. Zusätzlich ist im Bundle auch der 8 Bit – Sidescroller „Retro Revenge“ enthalten, der durch sein simples, aber ausgeflipptes Gameplay beinahe mehr Spaß macht, als die beiden großen Titel. 

gallery gaming dead island riptide screenshot 6

Natürlich ist auch der Ko-Op – Modus für bis zu vier Spielern wieder enthalten, der neben einem Satz Achievements auch Spaß mit sich bringt. Und auch der Arena – Modus, der seinerzeit nur in der GOTY – Edition des Originals enthalten war, ist mit an Bord. 

Fazit und Wertung

ava „Technisch haben Dead Island und Riptide einen ordentlichen Sprung nach vorne gemacht, wenngleich die Konsolenfassungen gerade in Sachen Framerate sehr darunter leiden. es ist zu hoffen, dass dahingehend noch nachgepatcht wird, anderenfalls sollte man sich lieber, einen entsprechenden PC vorausgesetzt, der PC – Version zuwenden. Dennoch, wer die Originale kennt oder erwartet, den erwartet davon abgesehen nichts Neues. In Sachen Questgestaltung gibt es heutzutage Titel, die Dead Island locker in die Schranken verweisen, allen voran natürlich The Witcher 3. Zombie – Fans, die bisher noch nichts mit der Serie am Hut hatten, können aber zum Budget – Preis durchaus mal einen Blick riskieren.“

PRO: 

+ Gelungene Portierung auf die Chrome Engine 6
+ Malerische Landschaften und Panoramen
+ Zauberhafte Lichteffekte
+ Zugängliches, aber durchaus forderndes Gameplay
+ Gut gestaltete Talentbäume
+ Atmosphärische Vertonung
+ Sämtliche Download – Inhalte sind enthalten
+ Retro Revenge
+ Spaßiger Co-Op Modus
+ Sehr ordentlicher Umfang zum Budget – Preis

CONTRA:

– Framerate – Probleme auf Konsolen (PS4/XBOX ONE)
– Sehr repetitve Questgestaltung
– Für Besitzer des Originals wird nichts Neues geboten
– Teilweise immer noch Probleme mit der Kollisionsabfrage

GESAMTWERTUNG:     68% (PC)
                                        65% (PS4 und XBOX ONE)

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