Cody Rhodes ist seit vielen Jahren bekannt für seine Fannähe. Er nimmt sich Zeit für Gespräche, Fotos und Autogramme, selbst unter Zeitdruck oder nach anstrengenden Matches. Dennoch gibt es eine klare persönliche Grenze, die er nicht überschreitet. In einem Interview mit Sports Illustrated erklärte der Undisputed WWE Champion, dass er in einem ganz bestimmten Moment keine Autogramme gibt: wenn er Zeit mit seiner Tochter verbringt.
Rhodes stellte klar, dass dies kein Ausdruck von Respektlosigkeit gegenüber den Fans sei, sondern ein bewusst gesetztes Limit, um seine Familie zu schützen und seiner Tochter ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. „Das ist ihre Zeit. Wenn ich mit ihr zusammen bin, gehört jede Minute ihr“, sagte Rhodes. Für ihn ist es wichtig, dass seine Tochter in diesen Momenten nicht das Gefühl hat, ständig im Schatten seiner Rolle als WWE-Star zu stehen.
Neben dieser privaten Grenze sprach Rhodes auch offen über eine andere Fan-Dynamik, die er immer wieder erlebt: Autogrammjäger an Flughäfen. Dabei handelt es sich oft nicht um echte Fans, sondern um Personen, die Wrestling-Memorabilia in großen Mengen signieren lassen, um diese anschließend zu verkaufen. Zwar unterschreibe er in der Regel auch für diese Sammler, doch besonders störe ihn, wenn solche Personen gezielt seine Reisedaten einsehen und ihn gezielt abfangen. „Wenn jemand genau weiß, wann ich ankomme, und mir das vor dem Unterschreiben auch noch sagt, dann gibt es definitiv eine bissigere Version von mir“, so Rhodes. Trotzdem bleibe er in den meisten Fällen professionell und unterschreibe auch unter solchen Umständen.
Wie ein Heel Turn bei WWE wirklich entschieden wird
Seit dem SummerSlam 2025 wird in der Fan-Community intensiv über einen möglichen Heel Turn von Cody Rhodes spekuliert. Der Grund: Trotz seiner Rolle als eines der größten Babyfaces der WWE ist er ein vielseitiger Performer, der auch in einer Heel-Rolle überzeugend wirken könnte. In seinem Gespräch mit Sports Illustrated erklärte Rhodes, dass eine solche Charakterveränderung niemals allein in seiner Hand liegen würde.
Er erläuterte, dass eine derartige Entscheidung ein Gemeinschaftsprozess innerhalb der WWE sei, an dem mehrere zentrale Personen beteiligt sind. Dazu gehören die Kreativabteilung, Triple H, Nick Khan und andere Top-Führungskräfte. Vor wichtigen Events wie dem SummerSlam bespreche Triple H laut Rhodes oft mehrere mögliche Szenarien, um herauszufinden, ob ein Schritt wie ein Heel Turn einen langfristigen Mehrwert bringe oder lediglich für einen kurzfristigen Schockmoment sorge.
Rhodes betonte, dass ein Heel Turn, sollte er jemals stattfinden, klar und unmissverständlich inszeniert sein müsste. Er wolle keinen „coolen Bösewicht“ darstellen, der trotz seiner Aktionen von den Fans bejubelt wird. Vielmehr würde er es bevorzugen, eine Figur zu verkörpern, die konsequent unsympathisch ist und keinerlei positive Reaktionen provoziert. „Ich möchte der Abschaum der Welt sein, wenn es soweit ist“, erklärte er. Die Herausforderung dabei sei, dass seine Popularität als Babyface und die starke Verbindung zu den Fans einen glaubwürdigen Heel Turn komplizierter machen würden.
Nach dem SummerSlam-Sieg über John Cena: Erschöpft, aber unverletzt
Beim SummerSlam 2025 verteidigte Cody Rhodes seine Undisputed WWE Championship in einem brutalen Street Fight gegen John Cena. Das Match war intensiv und physisch fordernd, und beide Männer gaben alles, um das Publikum zu fesseln. Kurz nach dem Ende des Kampfes wurde ein Foto aufgenommen, das Rhodes erschöpft und auf dem Boden seiner Umkleide liegend zeigt.
Rhodes schilderte, dass ihn das Match körperlich stark beansprucht habe, er jedoch keine ernsthafte Verletzung davongetragen habe. Besonders eine schmerzende Rippe auf der linken Seite und Verspannungen in den Waden machten ihm zu schaffen. „Ich bin ein großer Verfechter davon, trotz Blessuren zu kämpfen, solange man nicht ernsthaft verletzt ist“, sagte er. Sowohl er als auch Cena verließen den SummerSlam ohne langfristige Schäden, was er als positives Zeichen wertete.
Begeisterung für den ESPN-Deal und Lob für Nick Khan
Ein weiteres zentrales Thema des Interviews war der neue Streaming-Deal zwischen WWE und ESPN. Ab 2025 werden die größten Premium Live Events des Unternehmens auf den Plattformen des Sportsenders übertragen. Dieser Schritt ist mit einer Preiserhöhung auf 29,99 US-Dollar pro Monat verbunden, was unter den Fans kontrovers diskutiert wird.
Rhodes zeigte sich jedoch überzeugt von den langfristigen Vorteilen dieser Partnerschaft. Er erinnerte daran, dass Wrestling-Pioniere wie Bill Watts, die Jarrett-Familie und die Grahams stets davon träumten, den Sport einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Sein Besuch im ESPN-Studio in Bristol habe ihm deutlich gemacht, welche Bedeutung dieser Schritt für die WWE habe.
Besonders lobte Rhodes die Arbeit von WWE-Präsident Nick Khan, der seit seinem Amtsantritt maßgeblich für das kontinuierliche Wachstum des Unternehmens verantwortlich ist. Khan habe der Belegschaft erst vor wenigen Monaten detaillierte Daten zur positiven Geschäftsentwicklung präsentiert – von Einschaltquoten über Markenrelevanz bis zu Einnahmen. Für Rhodes ist der Deal mit ESPN ein weiterer Beweis, dass die WWE nicht nur ihre Position im Sport-Entertainment-Markt festigt, sondern ihre Reichweite auf ein neues Niveau hebt.