
Drei Jahre nach seinem viel beachteten Wechsel von All Elite Wrestling zurück zur WWE öffnet Cody Rhodes nun in einem bislang unveröffentlichten Ausschnitt des Bill Simmons Podcasts das Kapitel AEW mit ungewöhnlicher Offenheit. In dem etwa 73 Sekunden langen Clip spricht der Undisputed WWE Champion über die emotionalen Gründe für seinen Ausstieg bei der von ihm mitbegründeten Wrestling-Promotion und gibt dabei einen seltenen Einblick in die persönliche Dynamik hinter den Kulissen.
Rhodes beschreibt sein Verhältnis zu AEW als ein Geflecht aus „bad blood, respect and love“ – also schlechtem Blut, Respekt und Liebe. Diese ambivalente Mischung unterstreicht, wie kompliziert sein Abschied tatsächlich gewesen sein muss. Besonders kritisch sieht Rhodes die Art und Weise, wie mit ihm zum Ende seiner AEW-Zeit umgegangen wurde. Während er in der Vergangenheit über seinen Abschied weitgehend neutral oder sogar versöhnlich gesprochen hatte, geht er nun deutlich weiter. Vor allem eine Sache habe ihn tief getroffen: fehlender Respekt.
Die Metapher der Yankees: Warum Respekt für Cody Rhodes nicht verhandelbar war
Rhodes zieht einen bemerkenswerten Vergleich, um seine Haltung zu verdeutlichen. Er bezeichnet WWE als „die Yankees“ – ein Symbol für ein etabliertes System, bei dem es akzeptabel sei, eine von vielen Nummern auf einer Excel-Liste zu sein. Bei AEW jedoch, so Rhodes, sei die Situation grundlegend anders gewesen. Dort habe er gemeinsam mit engen Weggefährten wie Matt und Nick Jackson sowie Kenny Omega den Grundstein gelegt. Dass er sich ausgerechnet an diesem Ort nicht respektiert fühlte, habe für ihn eine klare Grenze überschritten.
„Wenn ich mich irgendwo nicht respektiert fühle, dann kann ich das akzeptieren – solange es nicht der Ort ist, den ich mit Freunden aufgebaut habe“, sagte Rhodes. Die Enttäuschung über das, was sich intern bei AEW verändert hatte, sei für ihn nicht mehr tragbar gewesen. Gemeinsam mit seiner Frau Brandi Rhodes habe er deshalb beschlossen, einen klaren Schlussstrich zu ziehen. Er zitiert ihren damaligen Entschluss mit den Worten: „Fck it. Ich habe hier deutlich mehr geleistet, als ihr denkt – und ihr werdet es merken, sobald ich durch die Tür bin.“
Erfolg statt Rache: Cody Rhodes macht seine Philosophie deutlich
Obwohl er in seinen Aussagen eine tiefe Verletzung durchscheinen lässt, betont Rhodes ausdrücklich, dass es ihm nicht um Rache gehe. Vielmehr glaubt er an den Erfolg als ultimative Antwort. „Ich glaube nicht an kaltherzige, hinterhältige Rache. Der größte Triumph ist Erfolg“, erklärt er. Er spricht auch von dem „magischen Momentum“, das er bei AEW in seiner Rolle als American Nightmare gespürt habe – egal ob als Publikumsliebling, Heel oder in einem ambivalenten Charakterzustand. Als dieses kreative Potenzial jedoch nicht mehr genutzt wurde, sah Rhodes keinen anderen Weg als den Wechsel zurück zur WWE.
Dabei bleibt Rhodes trotz aller Enttäuschung differenziert. Über seine Verbindung zu The Young Bucks und Kenny Omega sagte er: „Es gibt eindeutig böses Blut, aber es gibt auch eindeutig Respekt und Liebe.“ Diese Aussage verdeutlicht, dass der Bruch nicht rein negativ zu sehen ist. Es existieren weiterhin emotionale Bindungen, die über den geschäftlichen Konflikt hinausgehen. Dennoch zeigt sich, dass der Schmerz über die Entwicklung innerhalb von AEW tief sitzt.
“There’s clearly bad blood, but there’s also clearly respect and love.”
Cody Rhodes discusses what led to his departure from AEW. pic.twitter.com/U8RYZ90rHD
— The Ringer (@ringer) July 31, 2025
Reaktion auf X: Young Bucks mit kryptischem Posting zur richtigen Zeit
Nur wenige Stunden nach Veröffentlichung von Codys Interview mit „The Ringer“ meldeten sich The Young Bucks – Matthew und Nicholas Jackson auf der Plattform X mit einer auffälligen Nachricht. In dem kurzen Text schrieben sie: „Wisst ihr, was am meisten weh tut, ist der… der Mangel an Respekt. Wisst ihr? Das tut am meisten weh.“ Obwohl sie keinen konkreten Bezug nannten, spekulieren viele Fans, dass diese Aussage eine direkte Reaktion auf Codys Interview sei.
Das Posting fiel zeitlich exakt mit der öffentlichen Debatte rund um Codys Aussagen zusammen und wurde innerhalb kürzester Zeit von zahlreichen Kommentatoren und Wrestling-Fans aufgegriffen. Die kryptische Art der Formulierung, kombiniert mit dem engen zeitlichen Zusammenhang, ließ viele vermuten, dass sich die Jackson-Brüder durch Rhodes’ Worte persönlich angesprochen fühlten.
Ob es sich tatsächlich um eine Antwort handelt oder ob das Posting schlicht zufällig mit dem Interview in Verbindung gebracht wurde, bleibt unklar. Fakt ist jedoch, dass die Nachricht neue Spekulationen über mögliche Spannungen innerhalb der ursprünglichen AEW-Gründungsmitglieder entfacht hat. Auch wenn Cody Rhodes in seinen Aussagen betonte, dass Liebe und Respekt weiterhin vorhanden seien, scheint das Verhältnis nicht unbelastet zu sein.
You know what hurts the most is the… the lack of respect. You know? That's what hurts the most.
— Matthew & Nicholas Jackson (@youngbucks) July 31, 2025
Finde hier zeigt sich ein bisschen der „wahre“ Charakter von Cody… auch etwas das ich schon während seiner AEW Zeit so gesehen habe und auch kritisiert habe.
Im Fußball (und eigentlich überall) sagt man, kein einzelner ist größer als das Team/Ganze. Cody sieht das im Wrestling scheinbar anders, es sei denn das Team ist übergroß. Da liegt er aber meiner Meinung nach total daneben…
Ja sicher hat er den Grundstein für AEW MIT-gelegt, aber nicht alleine und er war auch nicht der wichtigste. Kein Schwein hätte AEW geschaut wenn es nur um Codys Egotour gegangen wäre. Und die Fan-Reaktionen in seinem letzten AEW Jahr waren da auch recht eindeutig. Die Fans hatten genug von seiner über-menschlich-großen Egotour. Immer das längste Segement, imemr die größte Aufmerksamkeit, selbst ohne das es um den Hauptitel ging. Das ging sogar so weit das seine Talentfreie Frau immer wieder in den Fokus gerückt werden musste. Unerträglich.
sich hinstellen und sagen „Scheiß drauf, ihr werdet schon sehen wie es läuft wenn ich weg bin“ lässt Tief blicken.
ÜBer mangelnden Respekt sprechen udn dann dieser Satz, und wenn ich dann noch die Darstellung von Cody bei AEW im Kopf habe, stellt sich mir dann doch die Frage, wer hatte hier mit wem keinen Respekt? Auch diese Art von „nachtreten“ ist Respektlos.
Respekt ist keine Einbahnstraße, aus Codys sicht aber scheinbar schon? Er hat Respekt immer und jeder Zeit zu kriegen aber selbigen geben muss nicht sein? Naja.
Und selbstverständlich ist die Reaktion der YB eine direkte Antwort. Und wie ich finde angemessene.
Die Young Bucks sind auch dafür bekannt echte Teamplayer zu sein. LMAO.
Dafür, dass Cody angeblich so eine Ego-Tour gefahren hat, konnte er erstaunlich wenig Titel bei AEW sammeln. Zudem hat er sich drei Jahre nicht zu den Gründen seines Abgangs geäußert. Und selbst jetzt kann von austeilen nicht die Rede sein. Da hat man auf beiden Seiten schon deutlichere Worte gefunden.
Wie wenig professionell AEW mit eigenen Vorfällen hinter den Kulissen umgeht, hat man mit dem Drama um CM Punk und das veröffentlichte Material gezeigt.
Leute wie die Young Bucks oder Jack Perry hätte man früher aus der Umkleidekabine geschmissen.
Titel sagen gar nichts über jemanden im Wrestling aus.
Sag das mal der guten Mercedes Moné. 😜
Ja, ein Titel sagt nichts über die Fähigkeiten von jemandem aus. Ansonsten hätte Moxley wohl kaum den World Title so lange gehalten. Dass ein unnötig langer Run, als Champion sehr wohl etwas über jemanden aussagt, hat man Anfang der 2000er bei HHH gesehen oder mit Jeff Jarrett bei TNA.
Du verwechselst Titel, mit Fähigkeiten. Und Titel mit Sendezeit.
Cody hatte mehr Screentime als alle anderen, bei jeder Show zu jeder Zeit, seine Storylines standen immer im Fokus, und ich schrieb extra dazu, unabhängig davon ob er Titel gewann.
Titel sind im Wrestling nicht soooooooooo wichtig. Aber wenn der Großteil eienr Show immer und immer wieder auf eine einzige Person fokussiert ist, sagt das ne Menge mehr aus. Dafür hätte man die Shows natürlich auch mal in der Zeit sehen müssen, hast du wohl eher nicht.
Neben der Tatsache das Cody dann noch ne eigene TV Show hatte die er bei AEW kräftig promototet hat, war auch entweder er oder seine Frau bei nahezu jedem Backstage Segment dabei. Selbst dann wenn es sie eigentlich nicht betraf. AEW war ne ziemliche Cody Show in den ersten 3 Jahren.
Den Fans gefiel das zunächst auch und sie akzeptierten ihren „Messias“ das änderte sich in seinem letzten Jahr… da erntete er durchgehend überwiegend Buhrufe weil er einfach immer und immer wieder im Fokus stand und den Helden mimte den keiner braucht.
Hulk Hogan hatte auch „nur“ 6 Titel in all der Zeit bei WWF/WWE. Aber er stand stets im Fokus, egal ob Gürtel oder nicht. Bei WCW genau so, allerdings wollte er dort nicht mehr darauf verzichten nen Gürtle mit sich rum zu tragen weshalb er den WCW Titel praktisch gepachtet hatte.
Und das verstehe ich unte rEgotour, vor allem dann, wenn sich der Wrestler entsprechend Kreativekontrolle zusichern lies. Das war bei Cody der Fall. Heißt das ständige Spotlight, Titel hin oder her, hat er sich selbst auf den Leib geschneidert. Und das ist ne reine Egotour und Respektlos dem Rest gegenüber die sich da Hinten an stellen mussten.
Nicht wirklich. Deshalb habe ich ja das Beispiel Jon Moxley gebracht. Wenn es grundsätzlich um die besten Fähigkeiten gehen würde, dann hätten stets die besten Performer auch die Titel. Aber darum soll es an dieser Stelle nicht gehen.
Ich habe eine Zeitlang AEW geschaut, um eine Alternative zu WWE zu haben. So toll waren die Shows nicht, um mir das ganze drei Jahre zu geben. 😜
Es ist ja logisch, dass ein Name wie Cody besonders viel Screentime bekam. Gerade in der Anfangszeit, als der Kader noch nicht so hochkarätig war, wie aktuell.
Der Vergleich mit Hogan hinkt an mehreren Stellen. Einerseits hatte Hogan zwar „nur“ 6x den WWE Title, aber wie lange war lange am Stück war er denn World Champion? Gerade seine ersten Regentschaften gingen über Jahre. Das lässt selbst Romans Regentschaft alt aussehen. Ein Title wird häufig genutzt, um Machtpositionen auszuspielen. Man denke an HBK und seine Zeit vor dem Comeback 2002. Frag mal Tatanka, Shane Douglas oder einen Bret Hart.
Und der Vergleich mit Hogan passt auch aus einem anderen Grund nicht. Ja, als er bei der WCW unterschrieben hat, ließ er sich kreative Kontrolle zusichern. Und damit gehörte er zu den WENIGEN, die das überhaupt konnten. Das lief bei der WWE anders. Cody, die Young Bucks oder Omega waren jedoch Mitbegründer und damit EVP’s. Es ist ein offenes Geheimnis, dass bei AEW zahlreiche Aktive mitbestimmen können. Man denke nur an Moxley und den Death Riders Mist. Bei Cody von einer Egotour zu sprechen, nur weil er einer der EVP’s war, ist schon vermessen. Aber klar, die AEW Marks sind eingeschnappt, dass einer ihrer Mitbegründer die Liga verlassen hat. Und deshalb hält man zu den Bucks. Die Personalie Punk zeigt sehr deutlich, wie wenig Respekt diverse Wrestler vor diesem Business haben.
BTW: Cody steht bei WWE viel besser dar, als es jemals bei AEW der Fall gewesen ist. Und das ganze OHNE am Booking mitzuwirken. So viel zur Ego-Nummer.
Das mit Hunter war glaube ich wegen Stone Cold damals, da er ja bei Survivor Series 1999 aus den Shows geschrieben wurde, da er ja am Nacken wiederholt operiert werden musste, das man damals nur The Rock und Hinter als wirkliche Main Eventer hatte. Kurt Angle kam ja dann erst später dazu und Taker und Jane waren für anderes geplant. Ebenso Chris Benoit, war eher ein Lückenfüller.
Was Mone betrifft… nun ja, das ist ja ein eher spezieller Fall. 🤣
Ich spreche nicht von Hunters Run aufgrund Austins Verletzung. Das war ja noch vor dem WWE Draft. Ich spreche von der Zeit zwischen 2002 und 2004. Damals hatte HHH den World Title gepachtet. Der Kader war nach der Übernahme durch die WCW und ECW so hochkarätig besetzt, dass es diesen langen Run nicht gebrauch hätte.
Und ja, Moné ist ein Fall für sich. Angeblich hat TK bei ihrem gesamten Booking das letzte Wort. Wer’s glaubt, wird selig.
Cody Rhodes ist total überbewertet. Sieht man auch bei WWE. Eigentlich von seinen Skills und Fähigkeiten ein geborener Midcardwrestler. Er funktioniert nur über seine Theme und wenn seine Gegner schier übermächtig erscheinen. Promos und Schlagfertigkeit in Promos ist Cody ziemlich limitiert und eindimensional. Ihm fehlt auch eine gewisse Charactertiefe. Aber hey, als Merch-Maschine und John Cena Kinderstar 2.0 funktioniert er prächtig (ähnlich wie Jey Uso). Es spricht halt auch Bände wenn man in allen Promotion außerhalb von WWE vor seiner Rückkehr maximal Midcarder in der Regel war.