CM Punk spricht Klartext: Cenas Abschiedstour, seine eigene WWE-Zukunft und die Kritik an seinem Äußeren

CM Punk hat zuletzt viele Schlagzeilen gemacht – sei es wegen seiner Rückkehr zu WWE, seiner Rolle im aktuellen Geschehen oder seiner offenen und oft kontroversen Meinung zu verschiedenen Themen. Mittlerweile hat sich „The Best in the World“ zu zwei wichtigen Fragen geäußert: John Cenas Abschiedstour und seine eigene Zukunft im professionellen Wrestling.

Während Punk Cenas Entscheidung, seine Karriere auf seine Art zu beenden, verteidigt, macht er gleichzeitig klar, dass er selbst keine großangelegte Abschiedstour plant. Der Straight-Edge-Superstar betont, dass er sein Karriereende nicht mit großer Ankündigung vermarkten wird, sondern bis zum letzten Moment das Beste aus seiner verbleibenden Zeit im Ring machen möchte.

CM Punk verteidigt John Cenas begrenzten WWE-Zeitplan während der Abschiedstour

Seit der Ankündigung, dass John Cena seine Karriere nach 20 Jahren bei WWE beenden wird, gab es gemischte Reaktionen auf seinen Zeitplan. Während viele Fans die Möglichkeit feiern, Cena auf seiner letzten Tour noch einmal live zu sehen, gibt es auch kritische Stimmen, die sich darüber beschweren, dass Cena nicht bei jeder WWE-Show auftritt.

Während eines Interviews mit Inside the Ropes stellte CM Punk klar, dass er diese Kritik für unangebracht hält. Cena habe sich seinen Status und seine Freiheiten verdient und er entscheide allein, wie er seinen Abschied gestalten will.

„Ich habe jetzt eine andere Perspektive als vor 10 Jahren, als ich mit Rock zusammengearbeitet habe. Damals war es einfach zu sagen: ‚Du bist nicht hier, wir schuften, wir machen die Arbeit.‘ Der Zeitplan ist heute ein anderer, viel begrenzter als damals. Ich kann heute nicht mehr mit dem Finger auf jemanden zeigen und sagen: ‚Du bist nicht hier.‘“

Cena muss seine WWE-Abschiedstour mit einem vollen Hollywood-Terminkalender in Einklang bringen – ein Punkt, der ihm Kritik eingebracht hat. Doch Punk betont, dass dies weder Cenas Wert noch den Erfolg der Tour schmälert: „Ein Typ wie John Cena hat es verdient, er ist ein viel beschäftigter Mann. Er hat sich das erarbeitet. Er hat klar gesagt, dass er in den Ruhestand geht, und das ist sein letzter Run. Ich bin nicht der Meinung, dass er jede Woche im (WWE) TV sein muss, um das Ganze erfolgreich zu machen.“

Laut Punk sind es genau solche Namen wie John Cena, die dazu beitragen, WWE-Tickets zu verkaufen, auch dann, wenn sie nicht bei jeder einzelnen Show anwesend sind. Besonders bei den internationalen WWE-Events sei Cenas Name allein ein Zugpferd: „Manchmal verkaufen sich die Tickets von selbst. Wenn du auf diesen internationalen Märkten bist und du hörst ‚John Cena Retirement Tour‘, dann wird das die Leute in die Sitze drücken.“

Allerdings räumte Punk auch ein, dass es innerhalb der WWE-Umkleidekabine immer gewisse Spannungen geben kann, wenn eine Teilzeit-Legende wie Cena größere Auftritte erhält als reguläre Talente, die wöchentlich bei WWE auftreten: „Es gibt immer eine Umkleidekabine voller Wrestler, und sie werden gewisse Grollgefühle hegen. Es wird immer jemanden geben, der denkt: ‚Oh, ich bin jede Woche hier, ich reiße mir den Hintern auf, und dann kommt jemand und bekommt den großen Spot.‘“

Punk sieht jedoch nichts Falsches daran, wenn sich jüngere Wrestler an Cena ein Beispiel nehmen und seinen Erfolg als Motivation betrachten, anstatt sich zu beschweren: „Letztendlich geht es doch darum, dass jeder auf dieses Niveau kommen möchte. Natürlich wird mal gestichelt: ‚Hey Rock, du bist hier aufgetaucht – warum nicht öfter?‘ Aber im Grunde will doch jeder nur das Level weiter anheben.“

Mit diesen Aussagen stellt Punk klar, dass er nicht mehr derselbe ist wie vor zehn Jahren, damals hatte er The Rock für seinen Teilzeit-Zeitplan öffentlich kritisiert. Heute zeigt sich eine reifere, pragmatischere Version von CM Punk, die anerkennt, dass sich Perspektiven mit der Zeit ändern.

CM Punk plant keine große Abschiedstour wie John Cena

Während Cena seinen letzten WWE-Run groß ankündigt und zelebriert, sieht CM Punk seinen eigenen Karriereweg anders. In einem exklusiven WWE-Interview mit Jackie Redmond wurde Punk gefragt, ob er sich ebenfalls auf ein Karriereende vorbereitet: „Ich fühle mich im Moment großartig. Ich habe definitiv nicht das Gefühl, dass eine Weltuntergangsuhr über meinem Kopf tickt oder so etwas.“

Allerdings weiß er auch, dass im Wrestling alles schnell vorbei sein kann. Er verwies auf die Ereignisse beim letzten Royal Rumble, bei denen er aus erster Hand erlebte, wie eine Verletzung alles verändern kann: „Ich weiß nie, wann mein letztes Match sein wird. Es kann jederzeit vorbei sein.“

Im Gegensatz zu Cena will Punk sein Karriereende nicht groß inszenieren oder vermarkten: „Ich sehe mich auf dem gleichen Weg wie John, aber vielleicht nicht egoistisch genug, um allen zu sagen: ‚Hey, das war’s.‘“

Statt sich auf eine Abschiedstour zu konzentrieren, setzt sich Punk das Ziel, so lange wie möglich fit zu bleiben und jeden Moment im Ring zu genießen: „Ich setze mir keine Grenzen. Ich gebe einfach jeden Tag mein Bestes, um mich zu schützen, und trainiere zur Regeneration genauso hart wie im Fitnessstudio und im Ring.“

CM Punk über Kritik an seinem Äußeren: „Mein Gesicht erzählt meine Geschichte“

Neben seiner Zukunft im Wrestling sprach Punk auch über die Kritiker seines Äußeren. Viele Fans hatten kommentiert, dass Punk mittlerweile graue Haare und Falten hat – etwas, das manche als Zeichen seines Alters interpretieren. Doch Punk sieht das ganz anders: „Ich glaube, ich werde zu Unrecht kritisiert, aber das liegt daran, dass ich meinen Bart und meine Haare nicht färbe. Ich stehe zu 100 Prozent dazu. Diese grauen Haare habe ich mir verdient. Sie erzählen meine Geschichte.“

Punk betont, dass sein Aussehen ein Symbol seiner Erfahrungen und Kämpfe ist: „Es sind die Straßen, die ich bereist habe, die Beulen und Kratzer, die ich mir zugezogen habe, die Verletzungen, die ich überlebt habe. Mein Gesicht ist eine Landkarte. Ich würde keine Narbe entfernen. Ich würde mir weder die Haare noch den Bart färben. Das bin ich. Ich war ich, als ich mit 15 zum ersten Mal gewrestelt habe, und ich bin ich mit 46, und ich werde immer zu 100 Prozent, ohne Wenn und Aber, einer von einem sein: CM Punk.“