Bully Ray kritisiert das Turnier um John Cenas letzten Gegner und äußert Zweifel an CM Punks Titelgewinn

Verärgert blickt Bully Ray vom Ring aus

Nur wenige Wochen trennen die WWE-Fans noch von einem historischen Moment, denn John Cena wird beim kommenden WWE Saturday Night’s Main Event TV-Special offiziell in den Ruhestand treten. Der 17-fache World Champion, der über zwei Jahrzehnte zu den prägendsten Persönlichkeiten der WWE gehört hat, hat angekündigt, dass dieses Event sein letztes Match markieren wird.
In der jüngsten Ausgabe von Saturday Night’s Main Event verkündete Cena selbst, wie sein finaler Gegner bestimmt werden soll: In einem neuen Turnier mit der Bezeichnung „Last Time is Now“ werden 16 Superstars gegeneinander antreten, und der Sieger erhält die Ehre, in Cenas Abschiedsmatch zu stehen.

Diese Entscheidung sorgte nicht nur für Begeisterung, sondern auch für kontroverse Diskussionen unter Fans und Experten. Einer der lautesten Kritiker ist WWE-Hall-of-Famer Bully Ray, der die Ankündigung bei „Busted Open Radio“ analysierte. Aus seiner Sicht hätte die WWE mit dieser Herangehensweise eine Chance verpasst, Cenas letzten Auftritt emotional noch stärker aufzubauen.

Bully Rays Kritik am Turnierformat

Bully Ray stellte klar, dass er grundsätzlich kein Gegner von Turnieren sei, in diesem speziellen Fall die Idee aber für unpassend halte. „Ich bin kein Fan der Turnieridee in dieser Situation“, erklärte er. „Wenn es um das letzte Match eines Superstars wie John Cena geht, dann sollte die Geschichte im Vordergrund stehen. Ein Turnier nimmt dem Ganzen ein Stück von seiner Einzigartigkeit.“

Er fügte hinzu, dass der frühere WWE-Vorsitzende Vince McMahon diese kreative Entscheidung vermutlich ebenfalls abgelehnt hätte. McMahon habe Turniere nie besonders geschätzt, weil sie oft zu berechenbar seien und den Fokus von der emotionalen Geschichte ablenkten. Bully Ray ging sogar so weit zu sagen, dass McMahon „wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätte“, wenn er von dieser Idee gehört hätte.

Verlust von Spannung und Vorfreude

Für Bully Ray ist eines der Hauptprobleme an einem Turnier die Vorhersehbarkeit. Wenn das Publikum bereits zu Beginn eine Ahnung hat, wer als Sieger hervorgehen wird, gehe der Reiz verloren. „Man kann die Spannung nicht über Wochen hinweg aufbauen, wenn alle wissen, wer am Ende gewinnen soll“, erklärte er. „Die frühen Runden verlieren dadurch an Bedeutung. Es bleibt nur ein Sieger übrig, und alle anderen werden schnell vergessen.“

Er verglich die Struktur mit einem Wettbewerb, bei dem die unterlegenen Teilnehmer kaum Relevanz behalten. Anders als bei sportlichen Wettkämpfen, wo auch ein dritter Platz noch Anerkennung findet, bleibe bei einem Wrestling-Turnier nur der Sieg im Gedächtnis. Damit verliere man den emotionalen Aufbau, der ein Abschiedsmatch wie das von John Cena zu einem besonderen Erlebnis machen könnte.

Bully Ray betonte außerdem, dass ein Charakter wie Cena, der über Jahrzehnte hinweg Geschichten geprägt hat, ein stärkeres und persönlicheres Finale verdient hätte. Stattdessen werde der Fokus durch das Turnier auf mehrere andere Wrestler verteilt, wodurch die Bedeutung des eigentlichen Abschiedsmatches abgeschwächt werde.

CM Punks Championship-Sieg bei Saturday Night’s Main Event

Neben der Diskussion über das Cena-Turnier sprach Bully Ray auch über den Abschluss des letzten Saturday Night’s Main Event, bei dem CM Punk den World Heavyweight Championship-Titel gewann. Der Sieg von Punk, der erst kürzlich nach einer Verletzungspause in den Ring zurückgekehrt war, wurde von vielen Fans begeistert gefeiert. Dennoch sah Bully Ray die Umsetzung kritisch.

Er lobte zwar die solide Durchführung des Matches und die gute Stimmung in der Halle, meinte jedoch, dass sich der Moment nicht so monumental angefühlt habe, wie es bei einem Titelgewinn dieser Größenordnung der Fall sein sollte. „Alles lief reibungslos, aber es fehlte dieser Funke, der einen wirklich großen Moment ausmacht“, erklärte er.

Zusammenhang mit Seth Rollins’ Verletzung

Bully Ray verwies in seiner Analyse darauf, dass Punks Titelgewinn wohl vor allem durch die Verletzung von Seth Rollins begünstigt wurde. Rollins hatte den Titel vor einigen Wochen aufgrund einer Schulterverletzung abgeben müssen. Diese Entwicklung habe die WWE gezwungen, kurzfristig umzudisponieren und eine neue Richtung einzuschlagen.

Bully Ray findet diese Art der Anpassung zwar verständlich, doch sie habe der Geschichte um Punk die Tiefe genommen. Anstelle eines lang aufgebauten emotionalen Höhepunkts wirke der Titelwechsel eher wie eine Notlösung. Ray betonte, dass die Kreativabteilung der WWE dadurch den roten Faden der laufenden Storyline aufgegeben habe, um ein akutes Problem zu lösen.

Erwartung der Fans und fehlende Überraschungen

Ein weiterer Punkt seiner Kritik war die fehlende Überraschung im Main Event. Viele Zuschauer hatten erwartet, dass Bron Breakker, Bronson Reed oder Paul Heyman – Mitglieder der Gruppierung „The Vision“ – in das Match eingreifen würden. Dieses Eingreifen blieb jedoch aus.

Bully Ray zeigte zwar Verständnis für diese kreative Entscheidung, merkte aber an, dass die Spannung am Ende darunter gelitten habe. Die Show sei solide verlaufen, doch es habe das unerwartete Element gefehlt, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Er erwartet, dass die WWE diese offenen Handlungsstränge aufgreift und weiterführt.

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