
Der frühere WWE- und TNA-Star Bully Ray, der heute als Wrestling-Analyst unter anderem für die Radiosendungen Busted Open Radio und Busted Open After Dark tätig ist, hat sich erneut kritisch über All Elite Wrestling geäußert. In einem ausführlichen Kommentar auf X erklärte er, dass er AEW als Produkt insgesamt für „lost“ hält. Zwar sehe er durchaus einzelne Lichtblicke in der Promotion, vor allem in Form des vorhandenen Talents, doch fehle es seiner Ansicht nach an einer klaren kreativen Ausrichtung.
In seiner Stellungnahme schrieb Bully Ray: „Bedauerlich, aber AEW als Produkt ist lost. Es gibt sicherlich einige Lichtblicke, vor allem im Talentbereich, aber als Unternehmen fehlt es an einer klaren Richtung. Es ist, wie es ist. Ein Unternehmen, das einem Fan mit viel Geld gehört und von ihm betrieben wird. Tony Khan – guter Kerl, gutes Herz, aber kein Booker. Und die Jungs wissen das.“
Seine Worte sorgten in den sozialen Netzwerken für eine breite Diskussion, da sie nicht nur die Arbeit von AEW-Gründer Tony Khan infrage stellten, sondern auch den Eindruck erweckten, dass selbst die eigenen Wrestler hinter den Kulissen Zweifel an der kreativen Führung hätten.
AEW-Quoten als Ausgangspunkt der Debatte
Der Zeitpunkt von Bully Rays Kritik fiel mit einer schwachen Einschaltquote der wöchentlichen TV-Show AEW Dynamite zusammen. Die aktuelle Ausgabe, die in der traditionsreichen 2300 Arena in Philadelphia produziert wurde, erreichte nur 472.000 Zuschauer. Damit verzeichnete die Sendung die niedrigste Reichweite auf dem regulären Sendeplatz am Mittwochabend um 20 Uhr seit Bestehen. Lediglich eine einmalige Verschiebung im Oktober 2024, als Dynamite direkt gegen WWE NXT lief, brachte vergleichbar niedrige Werte.
Trotz der geringen Reichweite blieb Dynamite an diesem Abend auf Platz sieben der meistgesehenen Kabelprogramme in den USA, was auf eine weiterhin solide Positionierung hinweist. Dennoch ist der Quotenrückgang auffällig, da AEW bei großen Live-Events wie AEW x NJPW Forbidden Door 2025 oder AEW All In: Texas 2025 nach wie vor hohe Zuschauerzahlen in die Arenen lockt. Während in Toronto fast 20.000 Fans anwesend waren, strömten in Texas sogar knapp 30.000 Zuschauer in das Stadion. Diese Diskrepanz zwischen Live-Erfolg und TV-Reichweite verstärkt die öffentliche Debatte über die kreative Ausrichtung des Unternehmens.
Gemischte Reaktionen von Fans und Experten
Die Resonanz auf Bully Rays Einschätzung fiel gemischt aus. Viele Fans widersprachen dem erfahrenen Wrestler und Analysten, indem sie auf die beeindruckenden Ticketverkäufe und die internationale Reichweite von AEW hinwiesen. Andere gaben ihm jedoch recht und kritisierten, dass es den wöchentlichen Shows Dynamite und Collision häufig an packenden und langfristigen Storylines mangele.
Auch in Fachmedien wurde die Diskussion aufgegriffen, da Bully Ray zu den Stimmen gehört, die regelmäßig mit pointierten Aussagen für Schlagzeilen sorgen. Seine Rolle als Analyst bei Busted Open Radio verschafft ihm zudem eine Plattform, auf der er seit Jahren sowohl WWE als auch AEW kritisch begleitet.
Ricochet weist Kritik zurück
Besonders heftig reagierte AEW-Star Ricochet, der seit seinem Wechsel zur Promotion regelmäßig in den Shows auftritt. In einer direkten Antwort auf X erklärte er, dass er „zu 100 Prozent nicht“ mit Bully Rays Aussagen übereinstimme. Er betonte, dass die Darstellung, die Talente selbst würden Tony Khans Führungsstil anzweifeln, nicht nur falsch, sondern auch respektlos sei.
Ricochet ging sogar noch weiter und warf Bully Ray vor, absichtlich ein negatives Bild zeichnen zu wollen. Gegenüber einem weiteren Fan führte er aus, dass es sich seiner Meinung nach nicht um konstruktive Kritik handle, sondern um gezielte Provokationen. „Ich weiß, wann jemand absichtlich ein A*schl*ch ist, um Likes zu bekommen“, erklärte Ricochet. Damit deutete er an, dass Bully Rays Kommentare eher auf Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken abzielen, als auf eine sachliche Analyse.
Carlie Bravo reagiert noch deutlicher
Auch Carlie Bravo, der aktuell ROH World Six-Man Tag Team Champion ist und sowohl für AEW als auch für Ring of Honor antritt, meldete sich zu Wort. Er äußerte sich in einer sehr direkten Wortwahl, die keinen Zweifel an seiner Haltung ließ. Mit seinem drastischen Kommentar machte Bravo klar, dass er Bully Rays Einschätzung nicht nur ablehnt, sondern auch als respektlose Provokation empfindet.
Seine Äußerung wurde vielfach geteilt und trug zusätzlich zur aufgeheizten Stimmung in der Debatte bei. Während Ricochet sich noch um eine inhaltliche Auseinandersetzung bemühte, wählte Bravo bewusst eine provokante Sprache, die seine Ablehnung unverkennbar machte.
Ein Phänomen das es nur im Wrestling gibt. (Mit)arbeiter bewerten den Führungsstil in anderen Firmen zumal er einer der wenigen ist, der nie bei AEW gearbeitet hat. Hoffe das ich mit 50+ später nicht in irgendwelchen Bars über fremde! Arbeitgeber herziehen muss. ps. Zuschauer lassen sich nicht mit Geld kaufen, trotzdem schauen viele schon 6 Jahre zu, obwohl der Boss nicht booken kann. 😉
Ständig reißen Leute den Mund auf und glauben zu wissen was hinter den Kulissen so los ist, obwohl diese Leute noch keinen Fuß vor dem anderen bei AEW gesetzt haben. Nur vom sagen hören, sollte man sich keine Meinung bilden und sie dann in aller Welt öffentlich machen.
Bla Bla Ray Dudley 🤭🤭🤣🤣🙊🙊
Das Problem ist momentan, dass AEW ein gutes bis sehr gutes Live Objekt ist.
Das lickt die Leute in die Arena, aber in Zeiten von Streaming wo man sich Dinge auch später ansehen kann, halt nicht vor den Fernseher. Live sind fehlende Storys verkraftbar. Da punktest du mit derAktion im Ring.
Man kann sich das natürlich schönreden und sagen AEW ist halt ein starkes Live Objekt, aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Vor drei Jahren hattest du bei Dynamite im Schnitt noch 4–5 000 Leute in der Halle, heute kratzt man oft nur noch an 2–3 000. Live
Die 2300-Arena z.B. hat aber nur 1300 Plätze Kapazität – wenn beim Wrestling-Setup den Platz für Stage, Ring & Entrance-Way abziehen dürften wir unter 1000 sein.
Also ich schaue selber nur noch die PPVs, die Wochenshow interessieren mich nicht mehr so sehr, also in diesem Punkt hat er recht. Ich persönlich mag AEW sehr und bin auch gerne der Außenseiter, aber irgendwie frage ich mich schon, warum dauernd so gegen die Führung geschossen wird, ja und ist Tony Khan halt nicht der beste Booker, wayne juckts, ich hätte gerne so einen Chef, weil meine Chefs sind auch nicht so toll in ihrem Job, und menschlich eher wie Vince. Von daher lieber Tony, auch wenn natürlich manches Verhalten von ihm auch nicht 100% korrekt ist, aber für die Kohle, die er hat, ist er doch ganz ok. Liebe Grüße
Och ne, nicht er schon wieder!
Der Allwissende Bla Bla Ray Dudley