
Bryan Danielson gehört zu den erfolgreichsten Wrestlern seiner Generation. The American Dragon, wie er von den Fans genannt wird, hat in seiner langen Karriere unzählige Erfolge gefeiert, sowohl in der WWE als auch bei AEW. Doch seit seinem letzten großen Titlematch bei AEW WrestleDream 2024, bei dem er den World Championship Titel an Jon Moxley verlor, hat sich viel verändert. Dieses Match markierte das offizielle Ende seiner Vollzeitkarriere als aktiver Wrestler.
Danielson hatte ursprünglich den Plan, bei AEW weiterhin in einer Teilzeitrolle aufzutreten und für besondere Matches immer wieder aus dem Ruhestand zurückzukehren. Doch fast ein Jahr nach seinem letzten großen Auftritt sieht er diese Pläne inzwischen kritisch. Er erklärte, dass er zwar immer noch den Ehrgeiz verspüre, zu wrestlen, gleichzeitig aber nicht sicher sei, ob sein Körper die Anforderungen erfüllen könne, die bei einer großen AEW-Show an ihn gestellt würden.
Er führte aus, dass er seine Zukunft vor allem in seiner Rolle als Kommentator sehe. Bei AEW Dynamite hat er bereits eine feste Position am Mikrofon übernommen und fühlt sich dort wohl. Zwar schließt er vereinzelte Auftritte in kleinen Independent-Ligen nicht aus, da dort die Erwartungen geringer seien, aber er zweifelt, ob er jemals wieder in der Lage sein wird, bei AEW ein Match zu bestreiten, das den Ansprüchen der Zuschauer gerecht wird.
Körperliche Belastung und Zweifel an seiner Ringform
Im Gespräch mit den Kairouz Bros sprach Danielson offen über seine körperlichen Grenzen. Er erklärte, dass es für ihn inzwischen oft angenehmer sei, bei kleineren Independent-Shows vor rund 200 Zuschauern aufzutreten. Dort seien die Erwartungen deutlich geringer, was ihm den Druck nehme. Es liege nicht daran, dass AEW schlecht sei, betonte er, sondern daran, dass er das Gefühl habe, dass sein Körper die hohen Anforderungen, die man bei AEW-Matches an ihn stelle, nicht mehr erfüllen könne.
Nackenverletzung brachte ihn im Match gegen Okada an seine Grenzen
Ein Schlüsselmoment für Danielsons Sichtweise war sein Match gegen Kazuchika Okada, das kurz vor seinem letzten großen AEW-Match gegen Jon Moxley stattfand. In diesem Duell kam es zu einer Situation, die für ihn beispiellos war: Mitten im Match begannen seine Beine plötzlich nachzugeben, verursacht durch seinen angeschlagenen Nacken.
Danielson erinnerte sich daran, dass er normalerweise im Ring nie erschöpft werde. Doch während des Matches begannen plötzlich seine Beine nachzugeben, weil sein Nacken so stark angeschlagen war. Er musste spontan reagieren und das Match umstellen, obwohl die Story des Matches eigentlich ein schnelles Tempo verlangte. Da der Continental Titel in den ersten 20 Minuten auf dem Spiel stand, hätte er besonders intensiv und kraftvoll arbeiten müssen – doch sein Körper machte nicht mit.
Danielson erklärte, dass sein Kopf und sein Wrestling-Verstand noch genauso fit seien wie früher. Doch sein Körper sei nicht mehr in der Lage, alles umzusetzen, was er im Ring eigentlich könnte. Damit machte er klar, dass seine Erfahrung und sein technisches Können zwar ungebrochen sind, er sie aber wegen seiner körperlichen Einschränkungen nicht mehr voll ausschöpfen kann.
Dieser Moment im Match gegen Okada war für Danielson ein Wendepunkt. Er zeigte ihm schonungslos, dass selbst ein Wrestler seines Formats den körperlichen Grenzen nicht entkommen kann. Es war ein Eingeständnis, das viele Veteranen nur schwer aussprechen können, und doch tat er es mit einer Offenheit, die seine Fans von ihm gewohnt sind.
Warnung an Will Ospreay vor riskanten Aktionen
Neben den eigenen Erfahrungen nahm sich Danielson auch Zeit, über die nächste Generation von Wrestlern zu sprechen. Besonders Will Ospreay, einer der spektakulärsten Highflyer der Welt, stand im Mittelpunkt seiner Aussagen. Vor dem AEW x NJPW Forbidden Door Event, bei dem Ospreay in einem Cage Match antrat, suchte Danielson das persönliche Gespräch mit ihm.
„Will, ich flehe dich an, mach bitte keine Dummheiten“, habe er ihm gesagt. Doch Ospreay ließ sich nicht aufhalten und sprang dennoch spektakulär vom Käfig – eine Aktion, die für die Zuschauer ein Highlight war, für Danielson allerdings Grund zur Sorge.
Danielson machte klar, dass seine Warnung nicht aus übertriebener Vorsicht kam, sondern aus eigener leidvoller Erfahrung. Seine Karriere war bereits einmal wegen schwerer Nackenverletzungen beendet worden, und er weiß genau, welche Folgen solche riskanten Aktionen haben können. Er erklärte, dass Ospreay nicht jede mögliche Aktion zeigen müsse, um die Fans zu beeindrucken. Vielmehr solle er sorgfältig abwägen, welche Moves langfristig seiner Gesundheit nicht schadeten.
Danielson verglich Ospreays Einstellung mit seiner eigenen Zeit in der WWE. Damals habe er Abend für Abend seinen Körper geopfert, ohne sich der langfristigen Konsequenzen bewusst zu sein. Heute, mit dem Abstand und den gesundheitlichen Einschränkungen, erkenne er, dass es klüger gewesen wäre, vorsichtiger zu agieren.
„Das Wichtigste ist, dem vorzubeugen, bevor es zu schlimm wird. Man muss erkennen, welche Moves am meisten Schaden anrichten, und diese zurückschrauben“, erklärte Danielson. Gleichzeitig betonte er, wie sehr er Ospreays Talent bewundere und dass er großes Potenzial in ihm sehe. Gerade deshalb sei es ihm wichtig, dass Ospreay seinen Weg mit Bedacht gehe und nicht schon früh in seiner Karriere zu viel riskiere.
Alles sehr Schade mit Danielson. Aber er hat halt auch einfach zu spät auf seinen Körper gehört. Tun die meisten Wrestler.
Besonders bedauerlich das sein letztes Match so unwürdig war. Ausgerechnet Mox als letzter Gegner und dann noch so ein ätzendes rumgebrawle. Hab mir was besseres für ihn gewünscht. Aber vermutlich war das reine gebrawle auch seinem Zustand geschuldet. Auch wenn es nicht so wirkt, aber so reine Brawl Matches sind für Wrestler deutlich leichter wegzustecken. Was da an Spuren hinterlassen wird ist meist nur oberflächlich.
Hab mich damit abgefunden ihn nie wieder wirklich aktiv im Ring zu sehen. Ne Danielson Light Version die nur halb das zeigen kann was man gewohnt ist brauche ich auch nicht.
Bleibt zu hoffen das Ospreay voll Funktionsfähig zurück kommt und das dann auch noch viele Jahre bleibt. Er ist ja eigentlich noch jung für einen Wrestler.