Bryan Danielson analysiert Codys Aufstieg und Kritik an WWEs Strategie gegen AEW

Foto mit Cody Rhodes links und Bryan Danielson rechts

Bryan Danielson hat in einem Interview mit den Kairouz Bros über den Einfluss von AEW auf die Karriere von Cody Rhodes gesprochen und dabei eine klare Einschätzung abgegeben: Ohne die Gründung von AEW wäre Cody Rhodes heute kein WWE-Megastar.

„Wäre Cody Rhodes da, wo er jetzt ist, wenn AEW nicht gegründet worden wäre? Nein, sie haben einen Megastar, weil es AEW gibt. Wäre CM Punk jemals zurückgekommen? Wahrscheinlich nicht“, erklärte Danielson.

Mit dieser Aussage würdigte er die Bedeutung von AEW für die gesamte Wrestling-Landschaft. Danielson stellte klar, dass es ihm nicht darum gehe, Rhodes’ Leistungen zu schmälern. Vielmehr verdeutlichte er, dass der Wettbewerb zwischen den beiden größten Wrestling-Promotionen der Welt Talenten neue Möglichkeiten eröffnet habe. AEW habe einen Rahmen geschaffen, in dem Wrestler kreative Freiheit genießen und sich außerhalb der WWE etablieren konnten.

Cody Rhodes als Beispiel für die Wirkung von AEW

Cody Rhodes war ab der Gründung von AEW im Jahr 2019 als Executive Vice President ein zentraler Teil des Projekts. Er trug maßgeblich dazu bei, die neue Liga aufzubauen, und war sowohl im Ring als auch hinter den Kulissen einer der prägenden Köpfe der Promotion.

Rhodes nutzte AEW als Plattform, um seinen Charakter neu zu definieren und eine Fan-Community aufzubauen, die ihn weit über sein früheres WWE-Image hinaus unterstützte. Im Jahr 2022 entschied er sich für eine Rückkehr zu WWE und etablierte sich dort innerhalb kurzer Zeit als einer der führenden Stars. Bereits im folgenden Jahr trat er als Headliner bei WrestleMania auf – ein Karrierehöhepunkt, der ohne AEW nach Ansicht von Danielson nicht möglich gewesen wäre.

Auch der Fall von CM Punk unterstreicht für Danielson die Rolle von AEW: Ohne die Entstehung der Promotion wäre dessen Rückkehr ins Wrestling kaum realistisch gewesen. AEW habe damit nicht nur die eigene Marke gestärkt, sondern auch WWE indirekt beeinflusst, indem man den Markt als Ganzes verändert habe.

Wettbewerb als Motor für Verbesserungen

Danielson betonte im Gespräch, dass die parallele Existenz von AEW und WWE vor allem für die Wrestler selbst von großem Vorteil sei. „Es ist gut für die Wrestler, sowohl bei AEW als auch bei WWE. Es ist gut für sie“, so Danielson.

Für ihn ist klar: Der Wettbewerb zwingt beide Seiten dazu, kreativer und innovativer zu sein. Talente profitieren von besseren Vertragsangeboten, mehr kreativen Chancen und einer größeren Bühne, um sich zu präsentieren. Auch die Fans erleben dadurch ein vielfältigeres Produkt, das von der Konkurrenzsituation befeuert wird.

WWE und die Gegenprogrammierung von AEW

Neben Codys Entwicklung sprach Danielson auch über die Strategie von WWE, Premium-Live-Events zeitgleich mit großen AEW-Shows anzusetzen. Immer wieder kommt es zu Terminüberschneidungen. So wurde das kommende WWE-Event WrestlePalooza auf denselben Tag wie AEW All Out gelegt, eines der größten Events des Unternehmens.

Danielson zeigte sich nachdenklich über diese Vorgehensweise. Seiner Meinung nach sieht WWE AEW nicht als ernsthafte Gefahr für das eigene Milliardenunternehmen. „Ich frage mich einfach, was die Verantwortlichen dabei im Sinn haben. Zu glauben, AEW könnte ihr riesiges Geschäft wirklich bedrohen, kann ja nicht der Grund sein“, erklärte er.

Für Danielson gehe es weniger um Angst als um das Streben nach Macht und Kontrolle. WWE habe durch seine Marktstellung und jahrzehntelange Dominanz keinen Grund, AEW als unmittelbare Gefahr zu betrachten. Dennoch wirke die Entscheidung, wichtige Shows parallel zu terminieren, auf ihn befremdlich.

Respekt für WWE, aber kritische Beobachtung

Danielson betonte, dass seine Kritik nicht als Angriff auf einzelne Mitarbeiter bei WWE verstanden werden solle. Er respektiere viele seiner ehemaligen Kollegen und habe Verständnis für die Zwänge, unter denen eine so große Organisation agiere. Trotzdem bleibe bei ihm die Frage offen, welche strategischen Überlegungen tatsächlich hinter diesen Terminüberschneidungen stehen. „Mich würde interessieren, wie der Entscheidungsprozess in diesem Fall aussieht“, so Danielson.

Seine Aussagen werfen ein Schlaglicht auf die komplizierte Beziehung zwischen den beiden Marktführern im Wrestling. AEW hat durch seine Gründung im Jahr 2019 maßgeblich dazu beigetragen, das Geschäft aufzumischen. WWE reagiert darauf mit eigenen Maßnahmen, darunter auch die bewusste Platzierung von Events.

5 Kommentare

  1. „„Wäre Cody Rhodes da, wo er jetzt ist, wenn AEW nicht gegründet worden wäre? Nein, sie haben einen Megastar, weil es AEW gibt. Wäre CM Punk jemals zurückgekommen? Wahrscheinlich nicht“, erklärte Danielson“

    Gebe ihm völlig Recht. WWE halt. Das Spielzeug der anderen Promotions ist toll, also haben wollen. Cody wäre immer noch Stardust oder schlimmer.

    • Cody war schon lange weg als AEW gestartet wurde. Da hat er angefangen sich neu zu erfinden. Für Punk hätte es ohne AEW eh nur WWE gegeben als Möglichkeit und es gab ja oft genug Gespräche. Fakt ist aber auch, viele wären nicht bei AEW, so wie er selber, weil sie nicht interessant gewesen wären und wer weiß ob sie es jemals gewesen wären ohne den Start bei AEW und damit meine ich ihn genau so wie Mox. Der einzige, der ein Star war ohne Eintritt in der WWE vorher war Omega. MJF und Page hat man dazu gemacht.
      Wäre ein Start und damit der angefangene Erfolg von AEW passiert ohne Mox, Jericho und Cody ? Wer weiß.

  2. @Julie: Warum versteht ihr es seit Jahren immer noch nicht? Ohne die Wette von Meltzer und Cody Rhodes gäbe es AEW nicht. Meltzer und Rhodes haben damals gewettet, dass Rhodes es nie schaffen würde, eine Show nur mit Indie-Wrestlern auf die Beine zu stellen, die unglaublich viele Leute besuchen würden. Cody hat es geschafft und Monate später kam er mit den Young Bucks und Omega zusammen und sie holten sich Khan für AEW ins Boot.

  3. Mittlerweile weiß man ja, dass Punk schon vor seinem Debüt bei AEW auch wieder mit WWE in Verhandlungen stand. Am Ende war es dann wohl McMahon der Punk dann doch nicht zurück haben wollte, weil dieser auch nicht verändert hätte.

    Jetzt kann man natürlich die Behauptung aufstellen, dass Punk erst mit dem Desaster bei AEW sein Verhalten reflektiert hat und es zu einer Verhaltensänderung kam. Das kann sein, muss es aber nicht. Wenn es AEW nicht gegeben hätte, wäre Punk sehr wahrscheinlich aber nach dem Abgang von Vince zurückgekommen. Die Frage wäre dann nur, ob er dann trotzdem so relaxed wäre, wie er es heute zu sein scheint.

    • kann und wird man alles nicht wissen. Janel Grant war von Mitte 2019 bis 2022 bei WWE, als AEW im Hype und Vince crazy unterwegs war. Ohne AEW hätte es das alles ggf. gar nicht gegeben und er hätte an diesen Tagen /Wochen /Monaten was anderes zu tun gehabt (als Konkurrenzkampf) und wäre in dieser Welt evtl. heute noch der WWE Chef und hätte in dem Alter schon mit allem abgeschlossen. Aber es so hinzustellen, dass es sehr wahrscheinlich dazu gekommen wäre, obwohl es 10 Jahre lang nicht passiert ist, fragwürdig.

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