Bobby Lashley spricht offen über die massive Fan-Kritik an AEW, den Unterschied zu WWE, eine mögliche Reunion mit Lio Rush und seine Bereitschaft, gegen Jake Paul zu kämpfen

Seit seinem Debüt bei All Elite Wrestling im Oktober 2024 steht Bobby Lashley mehr denn je im Fokus der Wrestling-Welt. Der langjährige WWE-Star, der über viele Jahre hinweg zu den dominanten Kräften des Unternehmens gehörte, wurde bei seinem Wechsel zu AEW nicht nur mit Begeisterung empfangen. Vielmehr entfachte sein Wechsel erneut eine der meistdiskutierten Debatten in der modernen Wrestling-Landschaft: die Rekrutierung ehemaliger WWE-Talente durch AEW.

In einem ausführlichen Interview mit dem US-Sender WFAA bezog Lashley nun klar Stellung zur anhaltenden Kritik, dass AEW zu viele Ex-WWE-Stars unter Vertrag nehme. Für den 48-jährigen Wrestler ist diese Kritik wenig durchdacht und basiert aus seiner Sicht auf einer veralteten Sichtweise. Er sieht sich selbst nicht als Vertreter einer bestimmten Promotion, sondern vielmehr als eigenständiger Performer.

„Ich denke, ich weiß, dass die Kritiker versuchen, AEW kleinzuhalten, weil sie das immer dann tun, wenn sie über einen WWE-Typen sprechen, der es zu etwas gebracht hat, und vorgeben, als ob das etwas Schlechtes wäre. Und ich versuche ihnen immer wieder zu sagen, dass ich kein WWE-Wrestler bin. Ich bin kein AEW-Wrestler. Ich bin ein Wrestler“, so Lashley wörtlich. Dabei betonte er, dass er stolz auf seine Zeit bei WWE zurückblickt, gleichzeitig aber auch mit vollem Einsatz bei AEW aktiv ist und dort seine Karriere mit neuer Energie fortführt.

Kreativer Spielraum bei AEW: Tony Khan als offener Partner

Ein zentraler Punkt, den Lashley im Gespräch ebenfalls thematisierte, war der kreative Unterschied zwischen WWE und AEW. Während WWE traditionell für ein straff durchgeplantes Skript und eng gesteuerte Charakterentwicklung bekannt ist, hebt Lashley die größere Freiheit hervor, die er seit seinem Wechsel bei AEW spürt. Laut Lashley ermögliche AEW-Präsident Tony Khan den Wrestlern ein höheres Maß an Mitgestaltung bei ihren Storylines und Charakteren. Zwar bleibe die finale Entscheidung bei Khan, doch er schätze die Bereitschaft des AEW-Managements, Vorschläge anzuhören und auf die Vorstellungen der Talente einzugehen.

Lashley erklärte, dass es bei AEW im Vergleich zu WWE deutlich mehr kreative Freiheit gebe. Während bei WWE alles streng durchgeplant sei und die Wrestler den vorgegebenen Ablauf einhalten müssten, habe man bei AEW die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen. Tony Khan höre sich die Vorschläge der Talente an und beziehe sie in die Entwicklung ihrer Geschichten mit ein – auch wenn er am Ende die endgültige Entscheidung treffe.

Für Lashley ist das eine erfrischende Veränderung. Diese Offenheit motiviere ihn zusätzlich und gebe ihm das Gefühl, als Performer aktiver mitgestalten zu können, was im Ring passiert.

Mögliche Reunion mit Lio Rush: Lashley zeigt sich offen für eine Wiedervereinigung

Neben seiner allgemeinen AEW-Erfahrung sprach Lashley im Interview auch über die Möglichkeit einer erneuten Zusammenarbeit mit Lio Rush. Die beiden bildeten zu WWE-Zeiten ein populäres Duo, bei dem Rush als charismatischer Manager an Lashleys Seite fungierte. Nun, da beide bei AEW unter Vertrag stehen, liegt eine Reunion zumindest theoretisch in Reichweite.

Lashley sprach mit spürbarer Begeisterung über seinen früheren Partner Lio Rush und betonte, wie sehr er dessen Talent schätzt. „Ich liebe Lio. Das sage ich immer wieder. Er ist unglaublich talentiert und ständig aktiv. Er braucht nur die richtige Bühne, um zu zeigen, was er kann.“ Auch wenn aktuell keine konkrete Zusammenarbeit geplant ist, geht Lashley fest davon aus, dass sie bei AEW irgendwann wieder gemeinsam auftreten werden. Es überrasche ihn selbst, dass es bisher noch nicht dazu gekommen sei – er sehe das aber eher als eine Frage des richtigen Moments, nicht als Ausschluss.

Boxkampf gegen Jake Paul? Lashley ist bereit

Abseits des Ringgeschehens gab Lashley auch Einblicke in seine Ambitionen außerhalb des Wrestlings. Besonders seine Leidenschaft für das Boxen wurde im Gespräch deutlich. Als die Sprache auf einen möglichen Kampf gegen den YouTuber, Influencer und Boxer Jake Paul kam, reagierte Lashley überraschend offen und positiv.

„Ich mag Boxen. Ich bin ein großer Fan des Boxens, auch wenn ich ursprünglich aus dem Wrestling komme. Ich denke, ich würde auch gerne einen Boxkampf bestreiten“, erklärte Lashley. Dabei betonte er, dass es ihm weniger um Show-Elemente oder Trash Talk gehe, sondern vielmehr um den sportlichen Wettkampf. Er ziehe es vor, Taten statt Worte sprechen zu lassen.

Lashley stellte zwar infrage, ob er der passende Gegner für Jake Paul sei, da dieser sich derzeit vor allem durch Kämpfe gegen profilierte Boxer einen Namen machen wolle. Dennoch lobte er Pauls Einfluss auf die Kampfsportwelt. Besonders dessen Fähigkeit, Aufmerksamkeit zu generieren und anderen Kämpfern lukrative Gelegenheiten zu verschaffen, hob Lashley hervor: „Jake macht einige große Dinge in der Kampfwelt. Er hilft dem Boxsport ungemein, weil er viele Augen auf ihn lenkt, und die Kämpfer, die auf seinen Karten kämpfen, werden wirklich gut bezahlt.“

Lashley ließ keinen Zweifel daran, dass er einen möglichen Kampf gegen Jake Paul nicht ausschließen würde. Sollte sich die Gelegenheit ergeben, wäre er bereit, sofort zu unterschreiben und sich entsprechend vorzubereiten. Seine körperliche Verfassung und mentale Einstellung würden es ihm jederzeit erlauben, in den Ring zu steigen – sei es für einen Showkampf oder einen sportlich ernst gemeinten Vergleich.

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