Bella Twins im Fokus: Nikki Bella will sich neu erfinden – Brie Bella reflektiert ihr größtes WWE-Bedauern
Seit ihrem überraschenden Comeback beim Royal Rumble 2025 ist Nikki Bella wieder ein fester Bestandteil der WWE. Die Hall of Famerin trat zunächst in ihrer bekannten „Fearless Nikki“-Persona auf, mit der sie in der Vergangenheit große Erfolge feiern konnte. Doch inzwischen denkt sie laut darüber nach, dass ihre Figur nicht einfach eine nostalgische Rückkehr bleiben darf, sondern einen modernen Anstrich braucht, um dauerhaft bestehen zu können.
In der „Nikki & Brie Show“ erklärte Nikki, dass sie zu Beginn ihrer Rückkehr unsicher war, welche Richtung sie einschlagen sollte. Erst die Rivalität mit Liv Morgan habe ihr einen neuen Antrieb gegeben. Ihr Ziel sei es nicht nur gewesen, den Fans eine vertraute Version von „Fearless Nikki“ zurückzubringen, sondern auch sich selbst wieder in Bestform zu bringen – körperlich wie auch wrestlerisch. Vor allem wolle sie herausfinden, wie sie in der heutigen, schnelllebigen Wrestling-Ära bestehen könne.
„Am Anfang, als ich zurückkam, wusste ich nicht, was mich erwartet. Ich wollte sehen, wie weit ich außerhalb meiner Komfortzone gehen kann, und wie ich mich in diese Ära einfüge. Wer bin ich heute als Wrestlerin, und wie will ich mich entwickeln?“, erklärte Nikki.
Ihre Karriere war stark geprägt von ihrer Rolle als kraftvolle Wrestlerin, doch nach der schweren Nackenverletzung musste sie ihren Stil anpassen. Nun, Jahre später, möchte sie ihre Ausrichtung erneut überdenken. Zwar habe sie zunächst geglaubt, dass es richtig sei, an der „Fearless“-Persona festzuhalten, weil die Fans diese Seite an ihr sofort wiedererkennen würden. Doch nach den ersten Monaten im aktuellen Programm verspürt sie den Drang, neue Facetten zu zeigen und die Figur weiterzuentwickeln.
Besonders begeistert zeigt sich Nikki von der aktuellen Arbeit mit dem WWE-Kreativteam. Im Gegensatz zu früher erlebe sie dort einen offeneren Umgang mit Ideen und mehr Freiheiten. „Früher bekamen wir Promos einfach in die Hand gedrückt. Heute ist es anders – man setzt sich zusammen, entwickelt Ideen, und selbst am Tag der Show können Dinge noch geändert werden. So viel Mitspracherecht hatten wir früher nicht, und ich genieße das wirklich“, so Nikki.
Die mehrfache Titelträgerin betonte, dass sie es spannend findet, sich in der Rolle eines Babyfaces neu zu beweisen. Zwar würde sie tief im Inneren gerne wieder als Heel auftreten, doch die Herausforderung, in einer modernen WWE als Sympathieträgerin zu bestehen, sei für sie ein Anreiz. Ihre jüngste Titelchance beim WWE Clash in Paris gegen Becky Lynch ging zwar verloren, doch Nikki machte deutlich, dass ihre Geschichte noch lange nicht auserzählt sei.
„Jetzt freue ich mich darauf, Fearless Nikki in eine neue Richtung zu bringen. Die Herausforderung, als Babyface zu bestehen, ist etwas völlig anderes, aber es macht Spaß. Ich will sehen, was als Nächstes kommt“, erklärte sie.
Brie Bella spricht über ihre schwierige WWE-Rückkehr
Während Nikki mit Enthusiasmus über die Zukunft spricht, blickt ihre Zwillingsschwester Brie Bella kritisch auf einen Abschnitt ihrer Karriere zurück. In derselben Podcast-Ausgabe erzählte Brie von einer Entscheidung, die sie bis heute belastet: Ihrer Rückkehr in den WWE-Ring nur wenige Monate nach der Geburt ihres ersten Kindes.
Gefragt nach dem größten Bedauern ihrer Laufbahn, nannte sie ohne zu zögern diesen Moment. „Ich war vielleicht sieben oder zehn Monate nach der Geburt wieder im Ring, aber ich fühlte mich nicht bereit. Damals drehten wir unsere Reality-Shows, und es wurde viel Druck aufgebaut. Alle wollten ein Brie-Comeback, und ich ließ es einfach geschehen, anstatt auf mich selbst zu hören“, so Brie.
Der Druck kam nicht nur von WWE, sondern auch von den parallel laufenden Dreharbeiten zu „Total Divas“ und „Total Bellas“. Brie erklärte, dass sie damals eine „People Pleaser“-Mentalität hatte – also die Angewohnheit, die Wünsche anderer über ihre eigenen Bedürfnisse zu stellen. Dadurch habe sie Entscheidungen getroffen, die nicht gut für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden waren.
„Lange Zeit habe ich Dinge getan, nur weil andere sie von mir erwartet haben. Ich dachte nie darüber nach, ob ich bereit war oder ob ich es selbst wollte. Ich habe mehr an die Erwartungen anderer gedacht als an meine eigenen. Erst viel später habe ich verstanden, dass das ein Fehler war“, erklärte sie.
Heute, in ihren 40ern, habe sie ein anderes Bewusstsein entwickelt. Sie sehe ihre Prioritäten nun klarer und achte stärker auf ihr eigenes Wohlbefinden. Gerade die Erfahrung, im Rampenlicht zu stehen und dabei das Gefühl zu haben, Verpflichtungen über die eigenen Grenzen zu stellen, habe sie nachhaltig geprägt. „Es hat Jahre gedauert, bis ich verstanden habe, dass meine Gesundheit und mein Seelenfrieden an erster Stelle stehen müssen“, so Brie.