Bedenken wegen der langen Laufzeiten: Bully Ray über AEWs ausufernde Pay-per-Views – AEW Dynamite Vorschau: Hardcore Holiday Death Match bestätigt

Foto mit Bully Ray (links) und Tony Khan (rechts)

Die laufende Diskussion über die Länge der AEW-Pay-Per-Views erhielt neuen Auftrieb, nachdem Bully Ray im Rahmen von „Busted Open Radio” sehr deutlich Stellung bezogen hat. Anlass war seine ausführliche Besprechung des Events „AEW Full Gear 2025”, das in Newark präsentiert und beim Livepublikum durchgehend positiv aufgenommen wurde. Für Bully Ray ist jedoch erneut die Gesamtdauer der zentrale Streitpunkt.

Er brachte sehr klar zum Ausdruck, dass aus seiner Sicht längere Wrestling-Events für die Zuschauer im Jahr 2025 eine Belastung darstellen. Besonders aus der Perspektive der Fans, die die Shows zu Hause verfolgen, sieht er große Herausforderungen.

Rückblick auf ECW und Vergleich zur heutigen TV-Situation

Bully Ray nutzte während der Sendung die Gelegenheit, eigene Erfahrungen aus seiner aktiven Zeit bei ECW einzubringen. Er erinnerte sich daran, dass auch die frühen Veranstaltungen der Promotion oft sehr lange andauerten. Für ihn ergibt sich daraus allerdings ein entscheidender Unterschied, von dem AEW heute nicht profitiert.

Er formulierte diesen Vergleich mit klaren Worten und betonte, dass die ECW Arena eine völlig andere Atmosphäre erzeugte. Dort fanden die Shows ausschließlich vor den Zuschauern im Gebäude statt. Seine Aussage lautete:
„Früher hatten wir bei ECW sehr lange Shows in der ECW Arena, aber das war für die 1.000 Zuschauer, die zur Show gekommen waren. Es war nicht für die Leute, die zu Hause Pay-per-View schauten.“

Dieser historische Bezug hatte für Bully Ray einen klaren Zweck. Er wollte verdeutlichen, dass die Anforderungen an eine Show, die live vor Ort stattfindet, nicht mit denen einer modernen TV- oder Streaming-Produktion vergleichbar sind. Die Erwartung eines Heimzuschauers unterscheide sich deutlich von der eines Fans in der Arena, so Ray.

Warum lange Shows heute schwerer zu tragen sind

Bully Ray führte weiter aus, dass sich die Sehgewohnheiten geändert haben. Die Mehrheit der modernen Wrestling-Fans verfolgt die Pay-Per-Views nicht mehr in der Halle, sondern auf dem Sofa. Aus diesem Grund könne die Länge eines Events nicht mehr mit früheren ECW-Shows verglichen werden. Er formulierte es sehr klar: Die Geduld der Zuschauer ist nicht unendlich: „Was die Länge der Show angeht, kann ich verstehen, dass einige Fans darüber verärgert sind.“

Damit sprach er einen Punkt an, der in den letzten Monaten immer häufiger diskutiert wird. Für viele Zuschauer ist es schwierig, über einen Zeitraum von fünf Stunden hinweg konzentriert zu bleiben – egal, wie hochwertig das Matchangebot ist. Bully Ray stellte heraus, dass ein Livepublikum durch die Atmosphäre im Gebäude oft länger durchhält, während Zuschauer zu Hause viel schneller ermüden.

Die Grenzen der Energiekurve bei Fünf-Stunden-Shows

Bully Ray ging besonders auf die Belastung ein, die eine so lange Show für das Publikum bedeutet. Er erklärte, dass niemand über fünf Stunden hinweg konstant voller Energie bleiben könne. Ganz gleich, wie gut ein Event sei, die Aufmerksamkeit lasse irgendwann nach. Er formulierte es so:
„Fünf Stunden sind eine lange Zeit, um das Energieniveau aufrechtzuerhalten, egal, was man macht.“

Diese Aussage fasst sein Kernargument zusammen. Selbst bei einem Event wie Full Gear, das in Newark sehr positiv aufgenommen wurde, sind fünf Stunden für die Mehrheit der Fans ein extrem langer Zeitraum. Bully Ray differenzierte dabei deutlich. Es gehe nicht darum, ob ein Event spannend ist oder starke Matches enthält. Es gehe allein um die physische und mentale Belastbarkeit der Zuschauer.

Bully Rays Empfehlung zur Optimierung der Showlänge

Ein weiterer zentraler Punkt seiner Analyse war die Frage nach einer sinnvollen Gesamtdauer. Bully Ray ging davon aus, dass Tony Khan die Pay-Per-Views nicht drastisch kürzen werde. Auf dieser Grundlage beschrieb er eine realistische Einschätzung und formulierte seinen Rat. Er erklärte, dass eine Reduzierung der Showdauer um eine Stunde aus seiner Sicht ideal wäre. Seine Worte dazu lauteten: „Ich denke, für AEW wäre eine Dauer von vier Stunden ideal. Reduziert es um eine Stunde. Wir wissen, dass ihr das in drei Stunden niemals schaffen werdet.“

Seine Empfehlung basiert seiner Darstellung nach nicht auf einer Kritik am Wrestling selbst, sondern auf einer strategischen Überlegung. Er sieht vier Stunden als Zeitraum, der für Zuschauer gut zu bewältigen ist, ohne dass die Spannung oder die Konzentration nachlässt.

Vergleich zu anderen Großveranstaltungen aus Sport und Entertainment

Im weiteren Verlauf seiner Analyse stellte Bully Ray auch Vergleiche mit anderen großen Events her, die ebenfalls mehrere Stunden dauern können. Er erklärte, dass Konzerte oder Footballspiele üblicherweise etwa drei bis vier Stunden Aufmerksamkeit binden, ohne das Publikum zu überfordern. Für ihn zeigt dieser Vergleich deutlich, dass der Bereich zwischen drei und vier Stunden die maximale Dauer ist, die eine große Show ohne Ermüdung tragen kann.

Vorschau auf AEW Dynamite am Mittwoch, dem 3. Dezember 2025

Am Mittwoch, dem 3. Dezember, präsentiert AEW Live aus dem Fishers Event Center in Fishers, Indiana die nächste Ausgabe von Dynamite. Auf dem Programm stehen drei Matches des Continental Classic Turniers sowie das Halbfinale des Women’s Tag Team Championship Tournaments.

AEW Dynamite Matchcard für den 03. Dezember 2025
Live aus dem Fishers Event Center in Fishers, Indiana – 20:00 Uhr auf TBA und HBO Max

Continental Classic Tournament – Blue League Match
• Claudio Castagnoli vs. Jon Moxley

Continental Classic Tournament – Gold League Match
• Kazuchika Okada vs. Pac

Continental Classic Tournament – Gold League Match
• Kyle Fletcher vs. Kevin Knight

Halbfinale des Womens Tag Team Championship Tournaments – Hardcore Holiday Death Match
Toni Storm & Mina Shirakawa vs. Marina Shafir & Megan Bayne

3 Kommentare

  1. Ich persönlich finde die länge der Shows nicht so störend.

    Via Internet hat man doch einfach die Möglichkeit die Show in Häppchen zu schauen. Man kann ne Pause machen und dann weiter schauen, auch am nächsten Tag. Gar kein Problem. Und so handhabe ich das auch meistens.

    Was die eigentliche länge angeht verstehe ich auch nicht so ganz warum da die Ganze Zeit auf AEW eingehackt wird. Die WWE PPVs sind doch beinahe genau so lang. Nur die „unbedeutenden“ sind etwas kürzer… Wargames war jetzt etwas mehr als 3 Stunden, Full Gear etwas mehr als 4. Also „nur“ ne Stunde Unterschied. Ob 3 oder 4 Stunden macht glaub ich für kaum einen Zuschauer einen all zu großen Unterschied.

    Die größeren WWE PPVs dauern auch 4 Stunden und mehr, und bei Wrestlemania und Summerslam hat man das nun sogar 2 Tage hintereinander.

    Wieso ist die länge bei AEW also ein Problem und bei WWE nicht?

    Bully Ray sagt ja selber das eine länge von 4 Stunden ideal wäre… Full Gear WAR 4 Stunden lang.

    Und auch bei WWE gibt es eine Preshow, genau wie bei AEW. Bei Wrestlemania ging die Preshow von WWE sogar 2 Stunden lang.

    Was die Eventlänge angeht geben sich AEW und WWE nicht all zuviel. Aber bei AEW wirds kritisiert, kritische Stimmen zu der länge von WWE PPVs lese ich irgendwie nicht.

    Grundsätzlich glaube ich das 3 Stunden auch völlig ausreichend wären, denn die 4-5 Stunden Events sind leider eben auch nicht durchweg gut gefüllt (weder bei AEW noch bei WWE). Die Hälfte der Matches braucht es nicht oder sind Qualitativ eh nicht gut genug. Ein PPV aus 6-7 Matches die entsprechend Bedeutung haben und auch Hochklassig sind ohne Matches dazwischen die völlig Gurke sind wäre mir persönlich auch Lieber.

    Aber wieso die Länge bei AEW ein grundsätzliches Problem darstellt, aber bei WWE scheinbar nicht, verstehe ich nicht… WWE events sind auf den Schnitt gerechnet vielleicht 20 Minuten kürzer oder so…

    • Damit man weniger Länge an einem Abend hat, macht man große Shows an 2 Tagen. Die Amis haben ein anderes Konsumverhalten. So wie man sich hier mit Freunden ein Fußballspiel reinzieht, so läuft es dort mit Wrestling. Bei WWE plant man das z. B. mit ein.

      AEW macht gute Shows. Das sagt er hier auch ganz deutlich. Aber auch ein Feuerwerk wird nach 4 Stunden eben langweilig.

      In den 90ern zb war das überziehen von Weeklys oder eben auch PPVs keine Seltenheit. Sehr oft sogar gestellt gewesen, um Emotionen zu erzeugen. Da gab es aber auch das heutige mediale Angebot einfach nicht. Wer wirklich will, kann sich 24/7 Wrestling in den Schädel drücken. Dadurch sind wir übersättigt.

      AEW wie auch WWE beschäftigen deshalb beide Medienpsychologen, die das Zuschauerverhalten analysieren. Tony hört nur einfach nicht auf eben jene. Sagt er auch im Übrigen selbst.

  2. Zu dem Thema kommt auch jede Woche ein Neuer angekrochen. Ich bleibe dabei, es schadet niemandem. Die Fans vor Ort kriegen mehr für ihr Geld, der TV Zuschauer hat mehr für sein Geld und wenn es einen stört, ausmachen, am nächsten Tag zu Ende schauen. Und die Wrestler müssen sich nicht um die Cardplätze schlagen. Wenn jemand einen Überblick über die Sehgewohnheiten bei PPVs hat, dann Tony Khan. Das sieht man selbst bei Youtube Minutengenau. Aber immer nett zu lesen, wenn es wieder jemand meint besser wissen zu müssen und dann mit Vergleichen von vor 25 Jahren kommt.

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