BD: „B: The Beginning – Volume 1“

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                                    Getestet und verfasst von General M 

           Quelle Bildmaterial: „B: The Beginning – Volume 1, ©Kazuto Nazakawa/Production I.G. All rights reserved.“ 

                                     Ab sofort erhältlich als Blu-Ray, DVD und via Netflix

71nIhNVNyL. SL1200 Über die letzten Jahre ist der Video on Demand – Anbieter Netflix zu den ganz großen Playern im Business aufgestiegen. Nicht nur, dass der Streamingdienst mit großem Erfolg regulär Serien und Spielfilme für seine Plattform produziert, auch Animeserien gehören längst zu den hauseigenen Angeboten. Eine davon ist B: The Beginning, ein interessanter Mix aus Kriminalthriller und Superheldenaction. Die erste Volume mit vier der insgesamt zwölf Episoden ist seit Anfang März auch auf Blu-Ray und DVD erhältlich und damit auch für all jene, die nicht über ein Netflix – Abonnement verfügen. Ob sich die Anschaffung auch als physische Version lohnt, haben wir natürlich für euch geklärt. 

Die erste Volume

Schon seit längerer Zeit wird das Inselkönigreich Cremora von einer grausamen Mordserie überschattet. Ein Unbekannter tötet seine Opfer auf grausame Art und hinterlässt am Tatort stets den mit Blut geschrieben Buchstaben B als Erkennungszeichen. Die lokale Spezialeinheit der Polizei, bekannt als Royal Investigation Service (oder kurz R.I.S.) hat bisher trotz hochmoderner Ermittlungsmethoden keinerlei nennenswerte Spuren entdecken können, welche Aufschluss über Identität, Motiv und Aufenthaltsort des Killers liefern könnten. Dass es sich bei den Opfern selbst stets um Serienkiller handelt, ist die bisher einzig brauchbare Erkenntnis. B tötet definitiv nicht grundlos. Die Frage ist nur, warum?

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Um all das zu klären, kehrt niemand geringeres als der legendäre Forensikexperte Keith Flick aus seinem Vorruhestand zurück, um die Spezialeinheit mit seinem Fachwissen zu unterstützen. Der hat den Fall aber aus viel tieferliegenden Interessen angenommen, denn insgeheim will Flick nicht nur den Killer fassen, sondern auch eine mysteriöse Organisation namens Market Maker, die nicht nur eng mit der Identität von B in Verbindung steht, sondern auch mit Flick´s eigener, tragischer Vergangenheit. Aber auch hinter B verbirgt sich ein Geheimnis, welches die Wege der beiden unterschiedlichen Jäger über kurz oder lang kreuzen lässt…

Die Rezension

B: The Beginning stellt einen faszinierenden Genremix dar, an den man sich zwar gewöhnen muss, aber glücklicherweise auch sehr schnell gewöhnen wird. Wissenschaft, Science Fiction, eine Prise CSI und eine große Portion Fantasy treffen hier aufeinander, allesamt verteilt auf verschiedene Handlungsstränge. Denen zu folgen, ist besonders zu Beginn nicht ganz einfach, da immer neue Figuren ins Geschehen geworfen werden, deren Sinn und Identität sich vorerst nicht offenbaren. Es dauert also eine Weile, ehe man verstanden hat, worum es genau geht und besonders, worauf genau die vielen Handlungsstränge letzlich hinauslaufen. Wer aber dennoch dran bleibt und genau aufpasst, wird belohnt. Spätestens nach dem Ende der ersten vier Episoden will man unbedingt wissen, wie es weitergeht. Und wer dann ohne Netflix dasteht, wird womöglich sogar dafür über ein Abonnement nachdenken müssen. So verbleibt die erste Volume mit einem spannenden Cliffhanger, aber immerhin: Heimkinoenthuasiasten müssen nicht lange auf Nachschub warten, denn zwischen April und Mai wird Rechteinhaber Universum Anime die letzten Folgen nachreichen. 

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Was dem Spannungsniveau der Serie unglaublich gut tut, ist der Spannungsaufbau selbst. Helden und Schurken sind gleichermaßen präsent, es gibt immer mal wieder interessante Wendungen, weshalb man zu Anfang kaum erahnen kann, wer eigentlich gut ist – und wer böse. Hier spielt die Serie gekonnt mit den stetigen Überlegungen des Zuschauers. Die endgültige Rollenverteilung offenbart sich erst spät, dann aber mit positiver Entwicklung. Der Hauptfokus liegt aber auf der Figur des Keith Flick. Eine gute Entscheidung, denn der Charakter gehört zu den vielschichtigsten Animeschöpfungen der letzten Zeit und erinnert in seinen besten Momenten an eine eigenartige Kombination aus Adrian Monk und Dr. House, ein Genie eben, aber kein einfaches und umgängliches. Es macht aber ebenso viel Spaß, B und seiner wahren Identität zu folgen. 

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Als Rezensionist lasse ich mich gerne überraschen. Deshalb war und bin ich auch ganz froh, die Serie noch nicht komplett gesehen zu haben. Dadurch bleibt auch für mich die Spannung erhalten, ebenso natürlich die Vorfreude, wie sich alles weiterhin entwickeln wird. Und all das lässt sich so natürlich viel besser in einen Testbericht übertragen. Wer trotzdem nicht abwarten kann, darf sich bei Netflix natürlich gerne das komplette Paket gönnen. Wer aber abseits davon auf der Suche nach interessanten Animeveröffentlichungen für das heimische Regal ist, kann mit B: The Beginning  auf als Blu-Ray überhaupt nichts falsch machen. Der Preis dafür fällt dann aber deutlich höher aus. 

Die Blu-Ray

Vier Episoden á circa 26 Minuten Laufzeit umfasst die erste Volume, weswegen Universum Anime auch hier kein Problem damit hatte, alles komplett auf einer Blu-Ray unterzubringen. Die bietet im Vergleich zum Streaming natürlich einige Vorteile, besonders eine konstant höhere Bitrate für alle, die sonst eher mit langsamen Internet unterwegs sind. Die Vorteile einer aktuellen Produktion wie dieser sind aber auf beide Weise vorhanden, denn die Blu-Ray punktet mit natürlichen Farben, die besonders bei den Tagesszenen wunderbar kräftig rüberkommen, einer durchgehend hervorragenden Bildschärfe und exzellenter Kontrastdarstellung, was besonders den vielen dunklen Szenen sehr gut tut. Hier stimmen vor allem die Schwarzwerte glücklich, auch die Durchzeichnung ist super. In hellen Momenten sorgen gut nuancierte Weißanteile für ein strahlend klares Bild. Stark!

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Der klare Vorteil im Vergleich zum Stream liegt eher im Ton verborgen, denn die erste Volume von B: The Beginning kommt mit jeweils deutschem und japanischen Ton im verlustfreien DTS-HD MA 5.1 – Format daher, bietet also erstmals seit langer Zeit wieder vollwertigen Raumklang bei einer Animeveröffentlichung. Und der bietet sich hier auch bestens an, denn an Action mangelt es fürwahr nicht. Schon die erste Folge zaubert während der Verfolgungsjagd eine Menge hübsch direktionaler Effekte aus den Lautsprechern, aber auch bei den teils epischen Kämpfen bekommt man ordentlich was auf die Ohren, wobei lediglich die Bässe etwas kräftiger hätten ausfallen können. Dabei bleibt es aber nicht, denn wenn die Spezialeinheit im Büro zwischen klingelnden Telefonen und ratternden Computern hockt, bekommt man auch all das kravtvoll aus passenden Richtungen vermittelt. Immersion ist hier also definitiv reichlich vorhanden, beste Stimmverständlichkeit aus dem Center gibt es obendrauf. So muss das sein. 

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Fallstrick der Blu-Ray stellen wieder mal die Extras dar. Wie zuletzt bei Devil´s Line aus gleichem Hause findet sich hier bis auf das textfreie In- und Outro lediglich noch ein Trailer als Bonusmaterial. Physische Extras gibt es im Rahmen der einfachen Veröffentlichung im blauen Keep Case ebenfalls nicht. Das ist für den happigen Preis einfach zu wenig. 

Fazit

ava5„Wer bisher trotz zahlreicher gelungener Veröffentlichungen immer noch daran gezweifelt hat, dass Netflix auch Anime kann, hat spätestens mit B: The Beginning keinen Grund mehr, dagegen zu argumentieren. Der spannende Genremix vereint zahlreiche ungewöhnliche Versatzstücke unter seinem Dach und kombiniert alles zu einer komplexen, aber fesselnden und nebenbei toll inszenierten Serie, die einen nach dem etwas schwierigen Einstieg schnell fesselt. Interessante Charaktere, ein cooles Setting…all das und mehr sorgt dafür, dass ich unbedingt erfahren will, wie es im Reich der Cops, Killer und irren Wissenschaftlern weitergeht. Die Blu-Ray ist zwar eine deutlich teurere Alternative zu Netflix, bietet dafür aber bestes Bild und Ton, nur die Ausstattung stößt abermals sauer auf.“ 

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.

 

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