Auf den Punkt. gebracht #10: WrestleMania 31 – Nicht alles was glänzt ist Silikon

Steinigungsmeister : Mathias, Sohn des Dagronomiunus Gasa?

Mathias :Was muss ich sagen? Ja?

Wache : Ja.

Mathias :Ja.

Steinigungsmeister : Du wurdest für schuldig befunden durch den Ältestenrat unserer Stadt, die Online-Review Kolumne auf Wrestling-Point schleifen zu lassen. Du lästertest Enrico Ahlig stattdessen auf unglaublich infame Weise

Frauen : Uhhhh!

Steinigungsmeister : Und wirst somit zu Tode gesteinigt.

Mathias :Hören sie. Wir haben gerade nur ein wundervolles Womens-Match gesehen und ich habe nur zu meiner Frau gesagt, vielleicht bringt DAS ihn zum umdenken bezüglich Mucki-Miezen.

Frauen : OHHH!

Steinigungsmeister : Blashphemie! Er wiederholt seine Sünde!

Frauen „Ja!“

Steinigungsmeister : „Habt ihr es gehört.“

Frauen :„Ja, wir haben es gehört!“

Frau (mit hoher Stimme) „Ja wir haben es…“

Steinigungsmeister : „Kann es sein, dass Weibsvolk anwesend ist?“

Frauen : „Nein…“

Steinigungsmeister : „Nunwohl. Ich verkünde nun, Kraft des mir verliehenen Amtes, dass der hier anwesende“

Mathias : „Autsch! Wir haben doch noch gar nicht angefangen.“


Steinigungsmeister : „Wer war das? Wer ward den Stein? Wer hat ihn geworfen? Ich will es wissen.“

Wie Eric Bischoff im Jahr 2002 ist „Auf den Punkt. gebracht“ zurück und besser denn je. Ich hab nur nicht so einen Badass Titantron. Ostern nähert sich mit großen Schritten, der Rumble und Nachfolge-PPV sind vorbei – was nur bedeuten kann, dass wir heute über den Großen sprechen. WrestleMania 31, oder WrestleMania Playsymbol wie man dem offiziellen Logo entnimmt. Vergeuden wir also keine Zeit mit langen Erklärungen, warum zwischen 9 und 10 so viel Zeit verging, nur das folgende ist dazu zu sagen – Ich war vielleicht im Mutterschaftsurlaub. Vielleicht.

Wer unseren Podcast gehört hat sollte wissen, dass ich mich nicht wirklich auf WrestleMania gefreut hatte. Mein Interesse nach den sehr dürftigen wöchentlichen Shows nahm so ab, dass ich kaum noch News las und auch den Countdown auf unserer Facebook-Seite schleifen ließ. Und das war ein absolutes Novum.

Normalerweise zähle ich die Stunden bis WrestleMania. WM ist für mich fast schon ein Feiertag. Mein Versuch, mir aus religiösen Gründen frei zu nehmen wurde trotz alledem abgelehnt. Ich beschuldige die intolerante Gesellschaft. Aber durch den verkorksten Rumble und dem nachfolgenden PPV Fastlane der fast so generisch war wie sein Name hatte ich irgendwann keine Lust mehr. Täglich häuften sich die Hiobsbotschaften wie Roman Reigns würde Brock Lesnar nach einer Live-Fußamputation im Ring noch clean besiegen dürfen um ihn stark darzustellen oder Eva Marie ist Hall of Fame Host. Glücklicherweise traf nichts davon ein, auch wenn ich Vince McMahon ersteres durchaus noch zugetraut hätte. Bein ab, Antibiotika nachgeschmissen und ab in den Ring!

Vielleicht ist die vorherrschende Unlust auch der Grund, warum ich nach dem Event ganz hibbelig war. Wenn man nichts erwartet kann man wohl kaum enttäuscht werden. Die Moral der Geschichte ist – die Erwartungen immer nach unten schrauben. Auch bei der Partnerwahl. Wenn man es noch nicht ausprobiert hat, kann man nicht mit Sicherheit behaupten, dass man nicht auf Stachelschweine steht. (Ich wundere mich, warum meine Bewerbung zum Headwriter des christlichen Wort zum Sonntags abgelehnt wurde)

Green Day hat anno 2004 doch den Song gesungen „Wake me up when the fucking Pre-Show ends“. Meine Güte. 2 Stunden Kickoff-Show, von der eine ganze Stunde vollkommener Blödsinn war. Ich beschwere mich immer über die Expert-Panels weil ich den Sinn dahinter nicht verstehe, 4 Leuten zuzuhören wie sie innerhalb des Kayfabes Matches voraussagen, aber die erste Stunde der Pre-Show macht zudem einen zentralen Teil von WrestleMania zunichte, nämlich die absolut grandiosen Vorschaufilmchen. WWE hat einige Weltklasse Videoartists, die aus dem langweiligsten Müll der Weeklys Zusammenschnitte zaubern, bei denen man aus dem Sabbern kaum rauskommt. Die wöchentlichen Shows kommen hierbei so gut weg dass man fast dazu neigt, sich die Ausgabe nicht doch noch mal anzusehen nur um festzustellen, dass es doch so langweilig war wie man es in Erinnerung hatte.

Das anschließende Tag-Team Fest war ein Augenschmaus, wenn auch ein gigantischer Clusterfuck. Ich hab zu keinem Zeitpunkt den Überblick darüber behalten können, wer jetzt eigentlich der Aktive im Ring ist. Dass natürlich dadurch das Match entschieden wird hinterließ einen kleinen, faden Beigeschmack, denn wenn der Zuschauer über weltklasse Multikamera-Aufnahmen schon keinen Überblick mehr hat, wie soll der Ref dann das Geschehen aktiv verfolgen können. Aber sonst – Bombe. Schöne Spots, jeder hatte genügend Zeit im Ring um sich zu beweisen. Schade, dass es zu keinem Cesaro Swing kam, hätte bestimmt für eine gute Reaktion gesorgt, aber der Schweizer Wokprofi ist ja Heel und daran wird sich auch nichts ändern, da er keinen Draht mit den Zuschauern aufbauen kann, zumindest laut Vinnie. Dass das nicht wahr ist muss ich hoffentlich niemandem erklären. Alle 4 Teams haben hier durchaus bewiesen, dass sie sich den Platz auf der WrestleMania-Card, wenn auch nur auf der kleinen, redlich verdient haben. Wie bei allen Multiman-Matches muss alles passen, damit es nicht zu seltsamen Actionpausen kommt. So etwas zu bewerkstelligen ist verdammt schwer und verdient Übertroffen wurde das Tag Team Match aber um Längen durch die Battle Royal. Besonders hat es mich gefreut, Alex Riley und KENTA im Ring begutachten zu können. Aber jedem, der das Match gesehen hat sollten 3 Worte auf der Zunge liegen : Motherfucking Mizdow, Man.  (ALLITERATIONEN!)meiner Meinung nach den höchsten Respekt. Ein respektabler Opener mit, meiner Meinung nach, dem absolut richtigen Sieger. 

Dass Sandow mit diesem Gimmick so weit gekommen ist hätte ich mir nie ausgemalt. Mizs überragende Mimik und Gestik haben mich schier umgebracht. Mein alkoholfreies Bier (ich musste Montag arbeiten) litt darunter sehr und dank der Fontäne die ich vor Lachen ausspuckte musste ich auch noch meinen Fernseher reinigen. Aber ich bringe gerne kleine Opfer um so gut unterhalten zu werden. Der Split von Miz und Mizdow bei WrestleMania war zwar eine glasklare Sache, aber man hat wirklich alles draus gemacht. Der Sieg von Big Show geht trotzdem in Ordnung, da die Battle Royal eigentlich kaum Prestige hat und, anders als das Royal Rumble oder Money in the Bank, den Wrestler nicht wirklich nach vorne bringt. Hust Hust Cesaro. Ich bin nun sehr gespannt was uns die Zukunft bringt, Miz gegen Mizdow sollte, wenn richtig gebookt, eine der größeren Midcard-Fehden des Jahres werden. Die Grundlage dafür wurde langsam aber stetig aufgebaut und die Crowd ist einfach voll mit dabei.

Nun machen wir es PUR und ihr kommt mit mir ins Abenteuerland – Die MainShow, und ja, es kostet den Verstand.

Das Intercontinental Championship Match hatte nicht einen, nicht zwei, nicht 3, sondern 6 meiner absoluten Lieblinge im Roster. Und ja, R-Truth kann ich nicht leiden. Seitdem er sein Little Jimmy Gimmick abgelegt hat ist er ziemlich blass geworden, auch wenn sein Taint anderes vermuten lässt.

Man hatte einige nette Spots, die Show gestohlen haben aber eindeutig Luke Harper und Dean Ambrose mit der Mike Awesome Tribut Powerbomb. Das muss verdammt, verdammt wehgetan haben, aber wenn man sich seinen eigenen Nippel wieder annähen kann steht man auch das durch. (Ernsthaft, Ambrose hat sich während eines Independent-Matches den Nippel halb abgerissen und ihn selbst wieder angenäht. True Story.) Im Gegensatz zum Harper/Ziggler Ladder Match bei TLC oder dem Shield/Team Hell No & Ryback aber allerhöchstens guter Durchschnitt. Der Titelgewinn von Bryan gibt dem IC wieder etwas Prestige zurück, nun muss man nur dauerhaft interessante Stories rund um den Traditionsgürtel spinnen um ihn auch interessant zu halten. Wenn das nicht der Fall ist haben wir wieder die Ambrosche Situation, dass ein guter Wrestler einen unbedeutenden Titel als Accessoire herumschleppt.

Orton vs. Rollins. Wird mir lange in Erinnerung bleiben, nicht wegen dem Match sondern weil John FUCKING Stewart bei Raw war. Ich liebe die Daily Show und ihn außerhalb von Comedy Central zu sehen hat die ganze Fehde unheimlich verbessert. Ja, Olli Welke, SO macht man das… Armleuchter. Aber das Potential was die Story gehabt hätte hat man leider nicht genutzt. Man ist eine interessante Route gefahren, Orton erkämpft sich erst wieder das Vertrauen der Authority um hinterrücks Rollins windelweich zu prügeln. Interessant, aber nicht wirklich die Rolle in der ich Orton sehen möchte. Der Orton, den ich vermisse hat jeden ins Krankenhaus getreten und war ein vollkommener Psychopath. Das hatte ich mir von seinem Heelrun erhofft, bekommen habe ich ein paar halbgare Matches gegen Daniel Bryan und eine Fehde gegen John Cena, die kein Mensch auf der Erde sehen wollte. Genau betrachtet ist Rollins einfach zu Orton Ende 2013 geworden, nur mit sehr viel mehr Finesse. Das Segment mit Edge und dem Comeback der Authority war eins der besten Raw-Segmente der letzten 10 Jahre. „I’m gonna kill him anyways“ Zwar finde ich es schade, dass man ihn, wie damals Edge, immer nur mit Security auftreten lässt und ihn in die Chickenheel Rolle zwingt, aber was solls. Irgendwo muss man ja anfangen. Hachja, Orton. Orton ist für mich leider eine Schlaftablette geworden. Seine RKOs „Out of Nowhere“ verlieren den Reiz wenn in jedem wichtigen Match einer kommt – was nicht heißt, dass der Schluss-RKO dieses Matches nicht absolut genial war. Also wirklich absolut genial. Naja, mehr gibt es nicht zu sagen, denn ehrlich gesagt war das Match relativ belanglos. Es war schon nett, aber Orton hat der Sieg nicht geholfen und Rollins hat die Niederlage nicht geschadet… Captain, wir laufen auf der Stelle.

 Ich hab mich auch nicht wirklich auf Sting vs. Triple H gefreut gehabt, aber das war wahrscheinlich die Überraschung des Abends. Nicht nur war der Stinger in einer hervorragenden Verfassung, sondern als es dann zum Aufeinandertreffen von NWO und DX kam, naja, kamen sie nicht alleine. Meine eloquente, jedoch sehr treffende Live-Reaktion : „HOLY SHIT DX VS NWFUCKINGO HOLY FUCKNUTS.“ Ja, man nennt mich auch den Shakespeare der englischen Kraftausdrücke. Das Match hat außerdem die ewige Frage geklärt, was in einem Kampf sinnvoller ist – ein Baseballschläger oder ein Vorschlaghammer. Ich bin normalerweise kein Lutscher für Nostalgie-Zeugs, aber da wurde mein Wrestling-Herz schon ein bisschen warm. Ein Ring voller jetziger und zukünftiger Hall of Famer. Es gibt aber ein paar Ungereimtheiten : Was hat Sting mit Japanischen Trommlern zu tun? Ich meine, Triple H mit dem Terminator in Verbindung zu bringen ist ja einfach wenn man sich anschaut wie viele Karrieren der Kerl schon zerstört hat, aber entweder das war ne komplett skurrile Referenz die man nur kapiert wenn man seit 20 Jahren kein Sonnenlicht mehr 
gesehen hat oder es war völlig zusammenhangslos und ich zerbrech mir den Kopf um nichts und wieder nichts. Warum hat Sting am Ende des Matches den Handshake gegeben? Er hat gerade nen 

Vorschlaghammer gegen die Schläfe geschlagen bekommen, ich wäre etwas gereizt. Also, nachdem ich mich für ne Stunde bewusstlos vollgesabbert hab. Warum hat die NWO Sting geholfen? Ich bin zwar kein Kind dieser Zeit, aber die NWO war doch Anti-WCW und teilte sich mit Sting eine erbitterte 

Feindschaft. Und… Ich meine, diese verdammten Trommler. Was war das? Ich verstehe es nicht. Trotz alledem ein nettes Match, viel besser als ich erwartet hatte, nur dem „Boop, ich hab dich mim Hämmerchen erwischt“-Finish fehlte der IMPACT – 

hah, ein TNA-Witz.

Ich wäre ja für Bad Religion bei WrestleMania 32. Oder Pennywise. Oder Metallica. Oder Kreator. Oder Rancid. Meinetwegen auch Olli Schulz. Irgendjemand der richtige Musik macht.

Zum Diven Match hab ich nicht viel zu sagen außer dass das Outfit von Paige mit dem Pentagram richtig gerockt hat.

(Für optimales Lese-Gefühl „Hall & Oates – Out of Touch“ einlegen.)

So. Rusev vs. John Cena. Ich setze mal kurz meine Rage-Mütze auf, denn ich werde diesem Match ein neues Arschloch aufreißen. Wahnsinn.

Ich habe ein Problem mit der Inszenierung. Vorweg möchte ich klarstellen dass ich keiner der Russia Today schauenden Vollidiotenmasse bin, aber nun ist ein Jahr seit Rusevs Main Roster Debüt vergangen. Wäre es nicht langsam an der Zeit seinen Charakter etwas weiterzuentwickeln? Ich meine, der Entrance mit dem Panzer war absolut übertrieben. Vince McMahon hat doch noch herumgetönt, es gäbe keine Heels und keine Faces mehr da die heutigen Charaktere viel zu komplex für Schubladendenken sind – und dann sieht man bei WrestleMania den bösen Russen und den heroischen American Boy. Ich weiß, für den Durchschnittsamerikaner gibt es nichts geileres als einen 5 Minuten Videoclip mit emotionaler Musik, Bilder des Grand Canyons und einem Sprecher aus dem Off der uns daran erinnert, wie geil doch dieses Land ist. Mit diesem patriotischen Dünnschiss hab ich mich als Wrestling-Fan schon vor Jahren anfreunden müssen, aber irgendwann ist das Fass auch voll. Und dieser Punkt war gestern erreicht.

Es ist schlimm genug dass man eine ganze Bevölkerungsgruppe als bösartig hinstellt, im Jahr 2015 wohlgemerkt, aber dann noch dieses ekelhafte Feelgood-Ending… „Der Held hat gesiegt, AIDS ist geheilt, Kinder in Afrika haben was zu knabbern“. Da kommt mir mein Frühstück hoch. Den afrikanischen Kindern nicht, die haben ja immer noch keins.

Natürlich, der böse Russe kommt überall vor, in Filmen, Videospielen und Büchern. Aber Rusev wird mit diesem Gimmick kein weiteres Jahr durchhalten. Alle Nationalitäten-Gimmicks sterben. Es muss nur zu weiteren Spannungen zwischen Russland und den Staaten kommen und BUM, man wird Rusev nie wieder über den Bildschirm huschen sehen. Ich meine, hab ich recht Jungs?

(Der Männerchor der schlechten Nationalitätengimmicks, repräsentiert durch Vladimir Kozlov, Muhammed Hassan, The Great Khali usw. stimmt einstimmig zu.)
Eben. Dabei ist Rusev im Ring absolut fantastisch, das war Vladimir Kozlov zum Beispiel auch. Und dass dann Supermann Cena die 1-Jährige Streak von Rusev brechen darf war auch wieder klar. Ich meine, Cena ist ein Up-And-Comer. Der braucht die Erfolge um sich zu legitimieren… Dass Cena in seiner Zielgruppe immer noch legitim wäre wenn er hinter dem lokalen Wendys Fast Food Restaurant Männer oral befriedigen würde ist etwas, was ich nicht hätte erwähnen müssen aber gemacht habe, damit ihr jetzt dieses schreckliche Bild in eurem Kopf habt. Huehue.

Ich kann es einfach nicht mehr sehen und werde in Zukunft einfach alle Segmente mit Rusev überspringen. Er hat eigentlich Talent, aber ich möchte mein funktionierendes Resthirn noch behalten und noch so einen Entrance kann ich mich nicht anschauen ohne große Verluste hinzunehmen.

Ich gebe hier zu dass ich absolut kein Fan von UFC bin. Ich finde es bescheuert Leuten dabei zuzusehen wie sie sich tatsächlich auf die Fresse geben. Deswegen schaue ich ja Professional Wrestling – ich hab die Intensität und den Look eines Kampfes, weiß aber genau dass die beiden Gegner alles erdenkliche tun um das Gegenüber nicht zu verletzen. Und trotzdem war der Auftritt von Ronda Rousey BAD-ASS. Die Frau ist BAD-ASS. Anstelle von World Wrestling Entertaiment würde ich alles nur mögliche tun um sie zu verpflichten. Ernsthaft. Bad-fucking-Ass.

Auf Undertaker vs. Wyatt hab ich mich mit Abstand am meisten gefreut, auch wenn der Aufbau relativer Müll war. Ich hätte gerne ein paar mehr Aufeinandertreffen und Mindgames zwischen Wyatt und dem Taker gesehen. So bewahrte man sich zwar die Mystik und die Überraschung rund um den Undertaker, gleichzeitig sind wochenlange Promos ohne Interaktion etwas witzlos. Wyatt ist neben Ambrose gerade mein Favorit wenn es um die jungen Talente geht und dass er innerhalb von seinen 2 Jahren im Main Roster als Bray Wyatt auf John Cena und den Undertaker trifft sollt schon voraussagen, was er für eine Zukunft haben wird. Und das mehr als verdient. Optisch war es natürlich schade, dass San Francisco immer noch vom Sonnenlicht erhellt wurde, denn beide Entrances waren wie immer grandios. Die Vogelscheuchen haben mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen lassen. Das Match selbst war nichts großartiges, aber das musste es auch nicht werden. Dass der Undertaker und Bray Wyatt in einem Ring stehen war schon genug um mich zu unterhalten. Es ist kein Klassiker wie HBK vs. Undertaker oder HHH vs. Undertaker, aber bestimmt noch ein großer Teil von Wyatts hoffentlich langer und erfolgreicher Karriere.

So, das Main Event. Jahaha, das Main Event. Das Match das mich fast ganz davon abhielt, WrestleMania einzuschalten. Der Aufbau? Katastrophal. Roman, der neue Superstar, wird bei seinem großen Moment in Philly aus der Halle gebuht. So hat man sich die Sternstunde des neuen… öhm, Sterns am WWE-Horizont nicht vorgestellt. Ja, langsam werde ich wortkarg. Auch in den folgenden Wochen passierte eigentlich recht wenig, es kam lediglich zu zwei Konfrontationen zwischen Reigns und Lesnar – Tauziehen. WOW. Man kann der Wortwahl vielleicht entnehmen dass ich den Aufbau als unterirdisch empfand. Das fühlte sich dank des dauernden Fehlens von Lesnar nicht wie Main Event, sondern wie Undercard an.

Und trotz alledem war Lesnar vs. Reigns das Match des Abends. Es war rough, es war hart, es war blutig. Reigns wurde stark dargestellt, aber auch mit Charakter. Hat mich etwas an Sandman und Dreamer erinnert. „Please, Sir, may I have another?“ Reigns, in dem Moment klar unterlegen pisst dem übermächtigen Lesnar gegen das Bein. Das war nun wochenlang mein größter Kritikpunkt, der nun auf einmal verflogen war. Reigns hat Stellung bezogen, Reigns hat einen festen Charakterzug gezeigt, Rückgrat. Und sein Comeback kam nicht übertrieben vor, Lesnar hat den anscheinend wirklich sehr harten Schlag gegen den Ringpost gesellt wie ein Weltmeister.

Und dann natürlich der What the Fuck Moment, den ich zwar im Hinterkopf hatte aber aus mehreren Gründen ausgeschlossen hatte :

1.       Heels gewinnen nicht das WrestleMania Main Event. Wenn man sich die Statistiken anschaut ist dies erst 3 mal passiert. WrestleMania 16 mit Triple H, WrestleMania 17 mi Steve Austin und WrestleMania 27 mit The Miz. Der Rest der Main Events wurde durchweg von Faces gewonnen, alleine Hogan fuhr 7 Main Event Victories ein.

2.       Der Money in the Bank Koffer wurde noch nie an WrestleMania eingelöst, obwohl die Laddermatches bekannterweise früher bei Mania stattfanden.

Deswegen war ich erst recht schockiert als Rollins tatsächlich eincasht und dann das Gold sogar mit nach Hause nehmen darf. Er ist erst der 4.Heel in 31 WrestleManias der ein Main Event für sich entscheiden durfte. Das Ende erklärt auch das Finish zwischen Rusev und Cena und warum Daniel Bryan das Ladder Match gewann. Man wollte schlichtweg die Fans besänftigen. Bei WrestleMania gilt normalerweise die Devise, die Zuschauer glücklich nach Hause zu schicken. Hätte man letztes Jahr nicht mit Daniel Bryan ein gigantisches Ass im Ärmel gehabt, wäre die Stream am Leben geblieben – zumindest meiner Theorie nach.

Aber Rollins hat es mehr als nur verdient. Mir fällt zur Zeit kein besserer Heel im Roster ein, dabei kennt man ihn aus seiner Independent-Zeit eher als Face. Aus dem ehemaligen Shield-Stable hat sich Rollins am besten entwickelt, er ist das gesamte Paket. In-Ring-Fähigkeiten, MicWork, Look. Zwar ist Dean Ambrose natürlich auch grandios, aber das war er schon vor 2 Jahren. Wenn man sich heute die Debüt-Promo anschaut ist Rollins nicht nur eine, sondern 2 oder 3Stufen besser geworden.

Alles in allem war WrestleMania sogar mit hohen Erwartungen noch eine gute Show, ohne jegliche Erwartungen weltklasse. Es stimmte fast alles, wenn man Cena und Rusev außen vorlässt. Man hat sich gegen den Titelgewinn von Roman Reigns entschieden und somit eine Katastrophe abgewendet. Nun ist es interessant wie man weitergeht :

War Rollins nur die Notlösung, damit WrestleMania nicht in einem Pfeifkonzert oder schlimmer, in einer frühzeitigen Flucht der Zuschauer endet? Wenn ja wäre es natürlich sehr bitter, denn den Titel hat sich der Junge mehr als nur verdient und ihm steht das neue Hüftgold. Ein Traum wäre natürlich ein Threeway bei Extreme Rules mit Ambrose und Reigns, aber eigentlich sollte man das Shield Triple-Threat für Summerslam oder WrestleMania aufsparen.

Wann kommt Brock Lesnar wieder? Bei Raw wurde Lesnar ja suspendiert, heißt das wir sehen das Biest bis August nichtmehr? Wie wird man die Rückkehr erklären?

Was passiert mit dem Golden Boy, Roman Reigns, der nun seit der Survivor Series im letzten Jahr bis zum Mond gepusht wurde aber nun ein gewaltiges Echo bekommt. Denkt man nun um und gibt dem Junge die Entwicklungszeit die er schlichtweg benötigt um die Company eines Tages zu leiten oder kommt es bei Extreme Rules prompt zum Titelgewinn?

Ich bin auf jeden Fall gespannt was die Zukunft bietet. Das Einschalten nach WrestleMania dieses Jahr wird nicht wirklich schwer, man muss sich zumindest nicht an deutlich schlechtere Raw-Ausgaben gewöhnen – viel schlimmer als die Road geht ja nicht.

Das war die 10.Ausgabe von Auf den Punkt gebracht. Sex, Drugs und Rock n Roll. Ich gieß mir jetzt mein Glas Robby Bubble ein und geh dann aber gleich ins Bettchen – ist schon nach 8 und das Sändmännchen ist auch schongelaufen #PartyHard.

Bis zum nächsten Punkt!

MfG

Mathias