
Matt Hardy hat in einem emotionalen Interview bei Busted Open Radio das ausgesprochen, was viele Fans seit Jahren vermuten: Das Ende der Hardy Boyz ist absehbar. Während Matt betonte, dass er und sein Bruder Jeff aktuell bei TNA Wrestling erfolgreich seien, machte er deutlich, dass sie nicht mehr für beliebige Matches oder kurzfristige Auftritte zur Verfügung stehen. Vielmehr wollen die Brüder ihre letzten aktiven Jahre nutzen, um ihre Karriere mit einer würdigen Geschichte abzuschließen.
„Wir haben einen unglaublichen Run bei TNA… aber jemand, der dafür auch eine Menge Anerkennung verdient, ist der Mann, der hier in diesem Gespräch mit uns ist, Tommy Dreamer. Ich möchte ihm Anerkennung zollen, denn Tommy hat uns in eine Position gebracht, in der wir erfolgreich sein können… „Die Hardy Boys – wir sind jetzt seit 33 Jahren dabei. Da kann man uns nicht einfach in irgendein Match stecken und sagen: ‚Legt einfach los.‘ Wir wollen eine Geschichte erzählen. Es geht um unsere gesamte Karriere. Und wir wissen: Wir stehen am Ende unserer Laufbahn. Deshalb wollen wir diese letzten Jahre so besonders und bedeutungsvoll wie möglich gestalten.“
Auch wenn Matt Hardy keine offizielle Rücktrittsankündigung gemacht hat, ließ er keinen Zweifel daran, dass das Ende ihrer aktiven Laufbahn näher rückt. Vielmehr gehe es nun darum, die verbleibende Zeit zu nutzen, um etwas zu hinterlassen, das im Gedächtnis bleibt – nicht durch Anzahl der Auftritte, sondern durch deren Bedeutung.
Nach mehr als drei Jahrzehnten Wrestling, zahlreichen Titeln und legendären Matches wollen die Hardys keine bloßen Erinnerungen sein – sie möchten ein finales Kapitel schreiben, das ihr Vermächtnis komplettiert.
Wrestling im Wandel: Matt Hardy kritisiert überchoreografierte Matches im Jahr 2025
In einem weiteren Gespräch mit Robbie Fox äußerte sich Matt Hardy kritisch über die Entwicklung des modernen Wrestlings. Obwohl er die athletischen Fähigkeiten der heutigen Generation lobte, sieht er eine bedenkliche Tendenz in der Darstellung vieler Matches. Ihm zufolge sei das Wrestling im Jahr 2025 zu überchoreografiert und verliere dadurch einen wesentlichen Teil seiner Magie.
„Diese jungen Kerle und all diese Combos… Ich sehe heutzutage viel Kritik für überchoreografierte Sequenzen oder ähnliches. Dem stimme ich zu 100 % zu. Ich denke, dass Pro Wrestling im Jahr 2025 überchoreografiert ist. Ein Teil der Magie besteht darin, im Ring zu stehen, dem Publikum zuzuhören und dem Publikum das zu geben, was es will.“
Hardy betonte, dass Wrestling seine Wirkung vor allem dann entfaltet, wenn es auf Reaktionen eingeht – nicht auf ein vorher auswendig gelerntes Skript. Als Beispiel erzählte er von einer Zusammenarbeit mit Eddie Guerrero. Beide traten damals als Heels auf, entschieden aber spontan im Ring, wer die Rolle des Babyfaces übernimmt – je nachdem, wie das Publikum reagierte.
„Eddie Guerrero – ich habe viel mit ihm gearbeitet. Es gab eine Zeit, da war ich Matt Hardy Version 1, und ich war ein Heel. Er war zu dieser Zeit auch ein Heel. Wir arbeiteten bei Houseshows, und er sagte: ‚Lass uns einfach in den Ring gehen und darüber reden. Wir werden sehen, wem sie zujubeln. Wenn sie dir zujubeln, dann bist du der Gute. Wenn sie mir zujubeln, dann bin ich das Babyface, was auch immer.‘ Er hörte total auf das Publikum und machte jeden Abend etwas anderes.“
Matt erinnerte sich an ein spezielles Match, in dem er Eddie beinahe mit einem großen Move besiegt hätte. Eddie forderte ihn auf, sich in einen simplen Kinnlock zu begeben und zu warten – obwohl die Fans zu Beginn noch zurückhaltend waren. Eddie vertraute darauf, dass das Publikum emotional reagieren würde, wenn sie sich geduldig genug auf die Situation einließen und genau das geschah.
Die Zuschauer reagierten schließlich, das Match nahm Fahrt auf und Eddie übernahm die Rolle des Babyfaces – alles spontan im Ring entschieden. Für Matt Hardy war dies ein Paradebeispiel für die Kunstform, die Wrestling sein kann, wenn man sich nicht blind auf eine durchchoreografierte Routine verlässt.
Ein Appell an die neue Generation
Auch wenn Matt Hardy die sportliche Qualität der aktuellen Generation ausdrücklich lobt, spricht er eine klare Warnung aus: Wenn die emotionale Verbindung zwischen Performer und Publikum verloren geht, verliert das Wrestling seinen Kern. Seine Botschaft ist ein Aufruf an junge Talente, nicht nur Moves zu perfektionieren, sondern Geschichten zu erzählen – und dabei stets auf die Reaktionen der Fans zu hören.
Wenn man sich selber in dem Alter nur noch wie eine Schnecke im Ring bewegt, dann würde ich das auch nicht gut finden :).
Frag mal Ric Flair bitte.
Und trotzdem sieht es flüssiger aus als vieles, was man z.B. bei AEW zu sehen bekommt, wo erst mal gefühlt eine Minute lang die richtige Position gesucht werden muss, bevor man eine Aktion zeigt.