WWE setzt auf eigenen Talentpool und lehnt aktuell neue Verpflichtungen mit Ausnahmen ab – Wie sich WWEs Präsentation unter Triple H und Lee Fitting verändert hat

Offizielle Flagge vom WWE-Hauptquartier

Die WWE hat Talenten aus anderen großen Wrestling-Promotions zuletzt deutlich gemacht, dass aktuell keine neuen Verpflichtungen geplant sind. Betroffen sind insbesondere Wrestler von TNA Wrestling und All Elite Wrestling, die sich in den vergangenen Wochen nach möglichen Wechseloptionen erkundigt hatten. Hintergrund dieser Haltung ist laut einem Bericht aus dem Wrestling Observer Newsletter die aktuelle personelle Situation innerhalb der WWE.

Nach Informationen von Dave Meltzer sieht sich die WWE derzeit sehr gut aufgestellt, was den eigenen Talentpool betrifft. Vor allem das Developmental-System gilt intern als stark besetzt. Zahlreiche dort unter Vertrag stehende Athleten sollen bereits bereit für einen Einsatz im Main Roster sein, wodurch aus Sicht des Unternehmens kein akuter Bedarf an externen Neuverpflichtungen besteht.

Anfragen aus TNA und AEW bleiben ohne positives Signal

Meltzer berichtet, dass sich zuletzt mehrere Wrestler aus TNA Wrestling und All Elite Wrestling an die WWE gewandt haben. Auslöser dafür seien unter anderem die anhaltende Unsicherheit innerhalb der TNA-Strukturen gewesen, auch vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Entwicklungen und interner Vertragsfragen. Die Reaktion der WWE fiel dabei überwiegend ablehnend aus.

Nach Angaben des Wrestling Observer wurde den anfragenden Talenten mitgeteilt, dass derzeit keine neuen Talente eingestellt werden. Als Begründung habe man ausdrücklich auf die große Anzahl bereits unter Vertrag stehender Wrestler verwiesen, von denen viele kurz vor dem nächsten Karriereschritt stünden oder diesen bereits vollzogen hätten.

Keine starre Regelung bei außergewöhnlichen Namen

Gleichzeitig handelt es sich bei dieser Zurückhaltung nicht um eine unumstößliche Grundsatzentscheidung. Laut Meltzer ist der aktuelle Einstellungsstopp keine absolute Regel. Für besonders namhafte oder strategisch interessante Verpflichtungen könnten weiterhin Ausnahmen gemacht werden. Als Beispiel nannte Meltzer ausdrücklich Chris Jericho, dessen Kaliber nicht automatisch unter die derzeitige Zurückhaltung fallen würde. Hochkarätige Persönlichkeiten mit großer internationaler Strahlkraft würden demnach gesondert bewertet.

Vertragssituation bei TNA sorgt für zusätzliche Unruhe

Der Bericht steht zudem im Zusammenhang mit jüngsten Entwicklungen bei TNA Wrestling. Mehrere etablierte Talente sollen dort nur mit kurzfristigen Vertragsverlängerungen ausgestattet worden sein. Genannt werden unter anderem Jake Something, Steve Maclin, Zachary Wentz und AJ Francis, die Berichten zufolge jeweils Verträge mit einer Laufzeit von drei Monaten unterzeichnet haben. Diese Vereinbarungen binden die Wrestler lediglich bis Anfang 2026 an die Promotion.

Solche kurzen Vertragslaufzeiten bieten zwar Flexibilität für beide Seiten, tragen jedoch gleichzeitig zu einem Gefühl der Unsicherheit bei. In diesem Umfeld ist es nachvollziehbar, dass sich einzelne Talente nach Alternativen umsehen und den Kontakt zur WWE suchen.

Joe Hendry als jüngstes Beispiel für gezielte Verpflichtungen

Die aktuelle Personalstrategie der WWE folgt auf die jüngste Verpflichtung von Joe Hendry. Der ehemalige TNA World Champion wurde kürzlich unter Vertrag genommen und ist bereits Teil des NXT-Kaders. Sein Wechsel zeigt, dass die WWE weiterhin gezielt externe Namen verpflichtet, wenn diese in das langfristige Konzept passen. Grundsätzlich bleibt die Rekrutierungspolitik derzeit jedoch deutlich zurückhaltender als in früheren Phasen.

WWE verändert ihre TV-Präsentation nach Produktionsumstellung

Seit der Fusion mit der UFC unter dem gemeinsamen Dach von TKO Group Holdings hat sich bei der WWE hinter den Kulissen vieles verändert. Diese Umstrukturierung ging mit personellen und kreativen Anpassungen einher, die sich mittlerweile deutlich in der TV-Präsentation der Shows widerspiegeln.

Ein zentraler Einschnitt erfolgte kurz nach dem Rückzug von Vince McMahon, als Langzeitproduzent Kevin Dunn das Unternehmen verließ. In der Folge übernahm Triple H die kreative Gesamtverantwortung und leitete eine neue Phase in der Ausrichtung der WWE ein.

Lee Fitting übernimmt zentrale Rolle in der TV-Produktion

Eine der auffälligsten Neuerungen war die Verpflichtung von Lee Fitting, der zuvor viele Jahre für ESPN tätig war. Fitting erhielt den Auftrag, die WWE-Übertragungen strukturell und visuell zu überarbeiten. Sein Einfluss war bereits kurz nach seinem Start in nahezu allen wöchentlichen Sendungen erkennbar.

Besonders ins Auge fiel dabei eine bewusste Abkehr von Elementen, die lange Zeit als Markenzeichen der WWE galten. Dazu zählten vor allem extrem schnelle Kameraschnitte und abrupte Zooms, die über Jahre hinweg fester Bestandteil der Inszenierung gewesen waren.

Weniger Schnitte und ruhigere Kameraführung

In den vergangenen Monaten bemerkten viele Zuschauer, dass diese hektischen Kamerawechsel deutlich reduziert wurden. Während einer Frage-und-Antwort-Runde auf Fightful Select wurde dieses Thema konkret aufgegriffen. Sean Ross Sapp wurde dort gefragt, weshalb einige der frühen Kameraideen aus der Anfangsphase von Lee Fittings Arbeit inzwischen kaum noch oder gar nicht mehr genutzt werden.

Sapp erklärte, dass ihm bereits im Sommer mitgeteilt worden sei, dass es intern darum gehe, neue Vorlieben zu entwickeln und die Produktion insgesamt weniger aufdringlich wirken zu lassen. Die zunächst eingeführten auffälligen Zooms und Schnitte seien bewusst wieder zurückgenommen worden. Zudem hätten Mitarbeiter aus dem aktuellen Produktionsumfeld betont, dass die Arbeit unter der neuen Führung als deutlich entspannter und einfacher empfunden werde als zu Zeiten von Kevin Dunn.

Abschied von einem langjährigen Markenzeichen

Schnelle Kameraschnitte waren schon vor Dunns Abgang häufig Gegenstand von Diskussionen und hatten sich im Internet zu einem wiederkehrenden Meme entwickelt. Rückblickend wirkt die Präsentation älterer WWE-Ausgaben heute deutlich anders als das aktuelle Produkt. Die Unterschiede in Bildsprache und Rhythmus sind klar erkennbar.

Unter dem neuen Führungsteam kamen gleichzeitig auch technische Elemente zum Einsatz, die zuvor kaum oder gar nicht genutzt wurden. Dazu zählen beispielsweise Drohnenaufnahmen, die inzwischen regelmäßig Teil der TV-Inszenierung sind. Viele dieser Entwicklungen wären nach der früheren Produktionsphilosophie nicht möglich gewesen.

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