Andrade hat sich in mehreren Interviews ausführlich zu den Ereignissen geäußert, die sein letztes Jahr im professionellen Wrestling geprägt haben. Dabei ging es nicht nur um sein überraschendes Ende bei WWE, sondern auch um anhaltende rechtliche Streitigkeiten sowie um den viel diskutierten Backstage-Vorfall bei AEW mit Sammy Guevara. In allen Punkten bemühte sich der mexikanische Star um Klarheit und widersprach öffentlich kursierenden Darstellungen.
Andrade weist Gerüchte um Charlotte Flair und sein WWE-Aus zurück
In den vergangenen Monaten wurde immer wieder spekuliert, dass Andrades Scheidung von Charlotte Flair Einfluss auf sein Ausscheiden aus der WWE gehabt haben könnte. Diese Darstellung wies Andrade nun unmissverständlich zurück. Er stellte klar, dass Charlotte Flair zu keinem Zeitpunkt in Entscheidungen des WWE-Managements involviert gewesen sei und auch niemals versucht habe, seinen Abgang zu beeinflussen.
Andrade erklärte, dass es in der Ehe zwar Probleme gegeben habe, die schließlich zur Scheidung führten, diese privaten Umstände jedoch in keinem Zusammenhang mit seiner beruflichen Situation bei WWE gestanden hätten. Besonders betonte er seinen anhaltenden Respekt gegenüber Charlotte, die er als großartige Frau und frühere Ehepartnerin bezeichnete. Gleichzeitig kritisierte er Fans dafür, Charlotte Flair in sozialen Netzwerken für sein Karriereende bei WWE verantwortlich zu machen.
Er machte deutlich, dass er die Verantwortung für das Scheitern der Beziehung bei sich selbst sehe und keinerlei negative Worte über Flair verlieren könne. Abschließend richtete er eine klare Bitte an die Wrestling-Fan-Community, Charlotte Flair nicht weiter in diese Angelegenheit hineinzuziehen und sie in Ruhe zu lassen.
Unterschiedliche Darstellungen zum WWE-Abgang und rechtliche Folgen
Während Andrade selbst öffentlich erklärte, er habe die WWE im September 2025 auf eigenen Wunsch verlassen, zeichneten Berichte aus dem Wrestling Observer Newsletter ein deutlich komplexeres Bild. Laut diesen Darstellungen habe WWE intern argumentiert, Andrade sei nach mehreren positiven Drogentests entlassen worden. Auf dieser Grundlage habe das Unternehmen ihm sowohl eine Abfindung verweigert als auch eine zwölfmonatige weltweite Wettbewerbsklausel auferlegt.
Diese Version widerspricht deutlich der eigenen Darstellung Andrades. Er erklärte, er habe um eine Auszeit gebeten, um sich um familiäre Angelegenheiten zu kümmern. Nachdem seine Anfrage abgelehnt worden war, gab er an, einen Drogentest nicht bestanden zu haben. Dies führte er auf in Mexiko eingenommene Nahrungsergänzungsmittel zurück. Er betonte, dass es sich dabei nicht um harte Drogen gehandelt habe. In der Folge habe er selbst um seine Entlassung gebeten, der die WWE schließlich zugestimmt habe.
Besonders problematisch sei für ihn gewesen, dass ihm zunächst mitgeteilt worden sei, es gebe keine Wettbewerbsklausel. Erst Wochen später sei er darüber informiert worden, dass er für zwölf Monate weltweit nicht antreten dürfe. Zu diesem Zeitpunkt habe er bereits Bookings angenommen, da er von seiner Vertragsfreiheit ausgegangen sei. Daraufhin habe die WWE juristische Schritte eingeleitet.
Andrade reagierte, indem er einen neuen Anwalt engagierte. Er erklärte, dass sein vorheriger Rechtsbeistand die Klausel übersehen habe, was auch damit zusammengehangen habe, dass dieser mehrere Mandate gleichzeitig betreute. Laut Andrade werde er inzwischen von Juristen unterstützt, die das Vorgehen der WWE als rechtlich problematisch einschätzen. Aktuell laufen nach seinen Angaben Gespräche zwischen den beteiligten Anwälten mit dem Ziel, die Wettbewerbssperre deutlich zu verkürzen. Eine endgültige Einigung stehe jedoch noch aus.
Andrade bestätigt AEW-Backstage-Auseinandersetzung mit Sammy Guevara
Neben den WWE-Themen sprach Andrade auch erstmals ausführlich über den bekannten Vorfall hinter den Kulissen von AEW, der im Oktober 2022 für Schlagzeilen sorgte. Er bestätigte, dass es zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit Sammy Guevara gekommen sei, und räumte ein, selbst den ersten Schlag ausgeführt zu haben.
Andrade schilderte, dass er zuvor erfahren habe, Guevara habe sich hinter seinem Rücken abfällig über ihn geäußert. Daraufhin habe er das direkte Gespräch gesucht und Guevara im Badezimmer zur Rede gestellt. Dieses Gespräch sei zunächst ruhig verlaufen. Dennoch habe sich die Situation im weiteren Verlauf zugespitzt, insbesondere nachdem das Thema öffentlich diskutiert wurde.
Laut Andrade habe AEW versucht, eine Eskalation zu verhindern, da das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt bereits stark unter den Folgen früherer Backstage-Konflikte stand. Dennoch sei es kurz vor einer Dynamite-Ausgabe erneut zu einer Begegnung gekommen, bei der Andrade die Beherrschung verlor und Guevara schlug. Anwesend seien nur wenige Personen gewesen, die den Vorfall vollständig mitbekommen hätten.
Andrade berichtete zudem, dass Mark Henry noch am selben Abend versucht habe, auf ihn einzuwirken und ihn zur Ruhe zu bringen. Obwohl er diesen Rat schätzte, habe er ihn letztlich nicht befolgt. Sicherheitskräfte griffen ein, Andrade wurde nach Hause geschickt und später suspendiert, während Guevara die Show fortsetzte.
Verletzung, Operation und rückblickende Einordnung
Im Zusammenhang mit seiner Suspendierung durch die AEW machte Andrade außerdem eine bislang unbekannte Verletzung öffentlich. Er gab an, zu diesem Zeitpunkt mit einem Muskelriss im Brustbereich gewrestelt zu haben, diesen jedoch bewusst nicht gemeldet zu haben, um weiterhin auftreten zu können. Die dreimonatige Suspendierung ermöglichte ihm schließlich, sich operieren zu lassen und sich vollständig zu regenerieren.
Mit seinen Aussagen wollte Andrade nach eigenen Worten vor allem Transparenz schaffen und Spekulationen beenden. Er machte deutlich, dass viele öffentliche Darstellungen verkürzt oder unvollständig gewesen seien und dass ihm daran gelegen sei, die Hintergründe aus seiner Sicht klar darzulegen.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar