Nixon Newell und Miranda Alize nach AEW Collision-Walkout unter massivem Druck: Kritik, Gegenreaktionen und offene Fragen zur Professionalität

Nixon Newell und Miranda Alize (links) und Dustin Rhodes (rechts)

Der Walkout von Nixon Newell und Miranda Alize bei AEW Collision am 08. November 2025 entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einem der meistdiskutierten Vorfälle im Womens Wrestling des Jahres. Beide Wrestlerinnen sollten an diesem Abend in einem Tag Team Match gegen Tay Conti und Anna Jay antreten. Laut den vorliegenden Berichten stand ursprünglich ein reguläres Match im Raum, doch diese Planung wurde im Laufe des Tages geändert, sodass für das Match nur noch drei Minuten vorgesehen waren. Diese kurzfristige Anpassung führte zu der Entscheidung der beiden Wrestlerinnen, nicht anzutreten – wir berichteten.

Nach ihren eigenen Aussagen hielten Newell und Alize diese Zeit für zu kurz, um eine sinnvolle Geschichte im Ring zu erzählen oder sich selbst sowie ihre Gegnerinnen wirkungsvoll präsentieren zu können. Beide erklärten später, dass sie AEW gegenüber respektvoll aufgetreten seien und lediglich darum baten, den Spot einem anderen Team zu überlassen. Dennoch wurde ihr Verhalten noch am selben Abend kontrovers diskutiert und erzeugte in den folgenden Tagen eine Vielzahl an Reaktionen.

Die Entscheidung, die Show zu verlassen, setzte eine Kette von Ereignissen in Gang, die sowohl innerhalb von AEW als auch in der Independent-Szene große Aufmerksamkeit erregte. Sowohl Fans als auch Wrestler und Promoter beteiligten sich an der Debatte, die seitdem immer neue Facetten angenommen hat.

Heftige Kritik aus der Independent-Szene und der Vorwurf des sogenannten „WWE Brain Rot“

Besonders deutlich fielen die Reaktionen aus der Independent-Wrestlingszene aus. Wie Dave Meltzer im Wrestling Observer Newsletter berichtete, habe der Walkout Nixon Newells ohnehin schwierige berufliche Lage zusätzlich belastet. Newell kämpfte bereits vor diesem Vorfall damit, nach ihrer WWE-Zeit in der Indie-Welt regelmäßig Bookings zu erhalten. Der Walkout habe diese Situation nicht verbessert, sondern teilweise sogar verschärft.

Mehrere Indie-Promoter äußerten die Ansicht, dass das Verhalten von Newell und Alize ein negatives Bild hinterlasse. Insbesondere Newell wird in diesem Zusammenhang der sogenannte „WWE Brain Rot“ vorgeworfen. Dieser Begriff beschreibt eine Haltung, die einigen ehemaligen WWE-Talenten zugeschrieben wird, wenn sie laut Kritikern weiterhin davon ausgehen, automatisch mehr Geld, mehr Aufmerksamkeit oder bevorzugte Behandlung zu verdienen. Dies sei in der Indie-Szene jedoch nicht realistisch, da dort andere Marktbedingungen gelten und die Namen, die bei WWE eine Rolle spielten, nicht automatisch dieselbe Strahlkraft besitzen.

Die Aussagen der Promoter wurden ungewöhnlich deutlich. Ein Veranstalter erklärte, Newell habe bereits vor dem Walkout kaum Bookings erhalten, weil sie seiner Ansicht nach zu hohe Gagen verlange und nicht genügend Zugkraft habe, um Ticketverkäufe zu steigern. Der Walkout werde daran nichts ändern, sondern eher weiteres Vertrauen kosten. Einige Promoter sehen zwar die mediale Aufmerksamkeit rund um den Vorfall, doch halten sie es für unwahrscheinlich, dass dies langfristig in Buchungen münden werde.

Berichten zufolge plant AEW nicht, Newell und Alize in naher Zukunft zurückzuholen. Das Unternehmen soll intern zu dem Schluss gekommen sein, dass ihr Verhalten unprofessionell gewesen sei. Dies trägt zusätzlich dazu bei, dass die beiden Wrestlerinnen derzeit mit erheblichen beruflichen Herausforderungen konfrontiert sind.

Dustin Rhodes reagiert öffentlich und verstärkt die Debatte

Die Kontroverse erreichte ein weiteres großes Publikum, als Dustin Rhodes sich über X zu Wort meldete. Rhodes, der in der Wrestlingwelt über Jahrzehnte hinweg eine feste Größe ist, machte deutlich, dass er wenig Verständnis für die Entscheidung der beiden Wrestlerinnen zeigt. Für ihn sei es eine grundlegende Berufshaltung, jede TV-Zeit zu nutzen, unabhängig von deren Länge. In seiner Botschaft betonte er, dass man die Chance, vor einem TV-Publikum aufzutreten, stets respektieren müsse. Wer dies ablehne, dürfe sich nicht wundern, wenn ein Unternehmen Konsequenzen ziehe.

Seine Botschaft wurde breit geteilt und erreichte nicht nur Fans, sondern auch viele aktive Wrestler. Für manche stellte Rhodes’ Kommentar eine klare Bestätigung dafür dar, dass AEW intern bereits eine Entscheidung über die Zukunft von Newell und Alize getroffen habe.

Taya Valkyrie betont die Bedeutung von Professionalität und Verantwortung

Eine weitere Perspektive fügte Taya Valkyrie hinzu, die sich kurz nach Newells Stellungnahme zu Wort meldete. Ohne Namen zu nennen, sprach Valkyrie in einem Tweet darüber, dass jede Rolle in einer Wrestling-Show von Bedeutung sei. Nach ihrer Ansicht spielt es keine Rolle, ob man eine Minute oder 45 Minuten im Ring steht, da jede Sekunde genutzt werden müsse, um das Publikum zu erreichen. Für sie sei es ein Privileg, Teil einer Show zu sein, und jede Position, sei sie groß oder klein, verdiene denselben Einsatz.

Ihre Aussagen wurden von vielen als indirekte Reaktion auf Newells Twitch-Statement interpretiert. Newell hatte dort betont, dass es zwischen ihr und AEW keine Feindseligkeit gegeben habe und man ihnen mitgeteilt habe, dass sie gehen könnten, da das geplante Match in dieser Form niemandem nützen würde.

Mandy León stellt sich hinter Newell und Alize und kritisiert Doppelmoral im Frauen-Wrestling

Während die Kritik weiter eskalierte, meldete sich die Indie-Wrestlerin Mandy León zu Wort und stellte sich demonstrativ hinter Newell und Alize. In einem deutlichen Beitrag auf X kritisierte sie die heuchlerische Haltung einiger Wrestlerinnen, die öffentlich gegen Newell und Alize wettern, obwohl sie selbst hinter den Kulissen in ähnlicher Weise Unzufriedenheit geäußert haben.

León machte klar, dass die Diskussion aus ihrer Sicht zunehmend unsachlich geführt werde. Ihrer Ansicht nach sollten Wrestlerinnen ihre Energie lieber auf ihre eigene Karriere richten, anstatt andere öffentlich anzugreifen. Ihre Kritik richtete sich nicht gegen eine bestimmte Person, sondern gegen die allgemeine Dynamik, die sich in den Tagen nach dem Walkout entwickelt hatte.

Kurz zuvor hatte Miranda Alize selbst eine persönliche Botschaft veröffentlicht. Darin beschrieb sie, dass Menschen oft zum Problem erklärt werden, sobald sie für sich selbst einstehen. Wenn jemand Grenzen setzt, wird dies von anderen häufig als Störung wahrgenommen. Ihrer Meinung nach sei es ein wichtiger Schritt, sich nicht ausnutzen zu lassen, auch wenn dies zu Konflikten führe. Diese Aussage stieß auf breite Zustimmung, aber auch auf deutliche Ablehnung, und machte die Polarisierung damit weiter sichtbar.

5 Kommentare

  1. Man wird da ein Fass aufgemacht über Nixon und alize wobei beide kein Interesse haben ihre Karrieren weiter zu führen…

  2. Ach, wer aufgrund vom eigenen Ego eine Show verlässt, schmollt, alles als unfair bezeichnet und bunte Haare hat, der oder die kann bei AEW immer noch 20 Belts auf einmal halten. Kein Problem. Die beiden haben eine große Karriere vor sich.

    • Dein Kommentar geht am Thema vorbei. WWE wollte Banks damals trotzdem halten und Naomi wrestelt auch wieder bei WWE und war bis vor kurzem Raw-Championesse. Zudem kann man ne ziemlich unbedeutende Midcarderin bei WWE nicht mit einem Top-Draw der Damen-Division vergleichen, die jede Company mit Kusshand nehmen würde, hätten sie die Möglichkeit dazu. Dementsprechend konnte vor allen Sasha Banks sich das damals auch gewissermaßen erlauben, weil sie halt schon diesen Top Status hatte. Selbst ein HBK oder Stone Cold haben sich geweigert, Matches zu verlieren bzw. aufzutreten. Punk hat das auch getan. Das ist bei Wrestlern mit gewissem Status nicht unbedingt so unüblich.

  3. Nixon hat aber überall herumposaunt daß sie das Geld dringend braucht.

    Und die 700 km sind ja bereits gefahren worden, vor daher hätte man das 3 Minuten Match auch gleich machen können…

    Ich versteh’s nicht…

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