Die Survivor Series: WarGames zählt seit ihrer Wiederbelebung zu den wichtigsten Premium Live Events des WWE-Kalenders. Jahr für Jahr werden große Storylines abgeschlossen, neue Allianzen geschmiedet und Fehden in spektakulären Matches ausgetragen. Die diesjährige Ausgabe stand schon früh im Mittelpunkt intensiver Spekulationen, denn mit der Rückkehr von CM Punk, der anhaltenden Popularität von Cody Rhodes und der erneuten Präsenz von John Cena schien eine Vielzahl hochkarätiger Optionen denkbar. Nun bestätigt sich, dass WWE mehrere richtungsweisende Planänderungen vorgenommen hat, die sowohl das Männer-WarGames-Match als auch die Rolle der Mysterio-Familie in San Diego betreffen.
Die Gesamtentwicklung der letzten Wochen zeigt, wie komplex die kreative Struktur der Promotion geworden ist und wie flexibel das Unternehmen auf Titelwechsel, Verletzungen und publikumswirksame Veränderungen reagieren muss. Besonders auffällig ist, dass WWE innerhalb weniger Tage zwei von Fans heiß erwartete Szenarien verworfen hat, die sowohl sportlich als auch emotional großes Potenzial gehabt hätten.
Verworfenes Konzept eines WarGames-Superteams der größten WWE-Stars
Ein besonders intensiver Diskurs entstand rund um die Idee eines Superteams, das einige der größten Namen der Moderne vereint hätte. John Cena, Roman Reigns, CM Punk, Cody Rhodes und Jey Uso galten auf vielen Diskussionsplattformen und sogar in journalistischen Analysen als mögliche Formation, die das Babyface-Team anführen könnte. Die Grundlage dieser Diskussion bildeten mehrere Entwicklungen: Cenas überraschender Titelgewinn in Boston, Reigns’ sporadische Auftritte seit seinem Titelverlust, Punks Rückkehr in prominente Storylines sowie die fortlaufende Auseinandersetzung zwischen Rhodes und Logan Paul.
Wie Dave Meltzer jedoch aktuell im „Wrestling Observer Radio“ erklärt, verfolge die WWE keinerlei Pläne für eine solche Konstellation. Dieser Kommentar sorgte schnell für eine Neubewertung der tatsächlichen Lage. Meltzer stellte unmissverständlich klar, dass die Vorstellung eines Dream-Teams zwar naheliegend klang, intern jedoch nie konkret verfolgt wurde. Seine Aussage, das Szenario sei „nicht einmal annähernd“ relevant gewesen, deutet darauf hin, dass es sich bei den Berichten in erster Linie um Annahmen handelte, die durch Cenas Titelgewinn in Boston zusätzlichen Aufwind erhielten.
Interessant ist, dass frühere Hinweise aus dem Wrestling Observer Newsletter eine andere Ausgangslage vermuten ließen. Dort hieß es, WWE habe aufgrund der Verletzung von Seth Rollins erwogen, CM Punk und Roman Reigns gemeinsam in ein WarGames-Team zu stellen, das sich gegen The Vision positionieren sollte. Dieser kreative Ansatz war offenbar eine frühe Überlegung, die nie vollständig ausgearbeitet und letztlich von der dynamischen Entwicklung der laufenden Fehden überholt wurde.
Hintergründe zur kreativen Neuausrichtung: Titelveränderungen und strategische Überlegungen
Titelwechsel sind traditionell ein Faktor, der die kreativen Abläufe signifikant beeinflusst. Der Intercontinental Championship-Gewinn von John Cena in Boston stellte einen solchen Wendepunkt dar. Ursprünglich hatten die Verantwortlichen geplant, dass Dominik Mysterio den Titel erst bei der Survivor Series verliert. Die Verschiebung dieses Matches auf eine frühere Ausgabe von Monday Night RAW zog nicht nur die Verlagerung des Titelwechsels nach sich, sondern verschob gleichzeitig die Struktur mehrerer Storylines, in denen Dominik und Cena als Gegner vorgesehen waren.
Dieser unerwartete Verlauf kann als Hauptgrund dafür angesehen werden, dass das Konzept eines WarGames-Superteams letztlich nicht in Betracht kam. Cena hatte in Boston bereits seine zentrale Geschichte mit Dominik abgeschlossen und galt anscheinend nicht länger als feste Größe für die Survivor Series. Roman Reigns, dessen Auftritte ohnehin selektiv erfolgen, war zu keinem Zeitpunkt für das Event fest eingeplant. Dadurch fiel die Grundlage für ein Team aus hochkarätigen Stars weg.
Es zeigt sich deutlich, dass WWE in den Wochen vor einem Premium Live Event zunehmend dazu übergeht, „besonders kurzfristig“ auf Entwicklungen innerhalb der Programmstruktur zu reagieren, anstatt langfristig festgelegte Pläne unverändert durchzuziehen. Dieses Vorgehen führt zwar häufig zu Änderungen, erhöht aber gleichzeitig die Möglichkeit, auf unerwartete Resonanzen beim Publikum zu reagieren und Verletzungen oder andere kurzfristige Entwicklungen flexibel abzufangen.
Offizielle Bestätigung bei RAW: Neue Struktur des WarGames-Matches
Die endgültige Festlegung für das diesjährige WarGames-Match wurde in der Ausgabe von Monday Night RAW am 10. November bekannt gegeben. General Manager Adam Pearce präsentierte das offizielle Line-up der Babyfaces, bestehend aus CM Punk, Cody Rhodes und Jey Uso. Die Gruppierung wird noch durch zwei weitere Partner ergänzt werden, die zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt werden sollen. Ihre Gegner bestehen aus Logan Paul und den Mitgliedern von The Vision, Bron Breakker und Bronson Reed. Auch hier sollen zwei weitere Plätze gefüllt werden.
Der zweite große Einschnitt: Die Absage des Vater-Sohn-Duells zwischen Rey und Dominik Mysterio
Parallel zu den Änderungen im WarGames-Bereich arbeitete WWE ursprünglich an einem weiteren emotional bedeutsamen Match. Der Showdown zwischen Rey Mysterio und Dominik Mysterio schien als Krönung ihrer jahrelangen Vater-Sohn-Fehde prädestiniert, zumal die Survivor Series 2025 im Petco Park von San Diego stattfinden wird, Reys Heimatstadt. Zahlreiche Insiderberichte deuteten darauf hin, dass WWE diese besondere Gelegenheit nutzen wollte, um die Fehde in einem symbolträchtigen Setting endlich abzuschließen.
Dave Meltzer erklärte jedoch im Wrestling Observer Radio, dass WWE diesen Plan inzwischen verworfen habe. Seine Formulierung, dass er herausgefunden habe, dass das Match nicht stattfinden werde, ließ wenig Raum für Interpretationen. Auch die parallel kursierenden Gerüchte, Dominik könne am Survivor-Series-Wochenende seinen AAA Mega Championship in einem interpromotionalen Match gegen Reyverteidigen, scheinen inzwischen nicht weiterverfolgt zu werden.
Diese Entscheidung ist bemerkenswert, da die Voraussetzungen für ein emotionales Duell optimal gewesen wären. Der Petco Park, der Schauplatz der Show, liegt im Herzen von Reys Heimatstadt und hätte eine einzigartige Atmosphäre geschaffen. Neben der Resonanz in der mexikanischen und amerikanischen Wrestling-Community hätte ein solches Match auch eine hohe mediale Aufmerksamkeit erzeugt.
Die Rolle des Cena-Dominik-Matches als Wendepunkt für die Mysterio-Pläne
Ausschlaggebend für die Absage des Matches könnte der bereits erwähnte Titelwechsel zwischen John Cena und Dominik gewesen sein. Das ursprünglich für San Diego geplante Titelmatch wurde überraschend auf Boston vorgezogen. Cena besiegte Dominik dort und sicherte sich so seine Grand-Slam-Vollendung. Dadurch verlor das mögliche Match zwischen Dominik und Rey wohl an inhaltlichem Gewicht, da der Intercontinental Titel ein zentraler Bestandteil der Erzählung gewesen wäre.
Mit dem Verlust des Titels verschob sich die gesamte Dynamik der Fehde, da Dominik nicht länger als Champion in die Show gegangen wäre. Die WWE entschied sich offenbar dafür, ihre Survivor-Series-Storylines konsequent auf das WarGames-Match auszurichten und sich von geplanten Zusatzfehden zu lösen, die nicht länger die gewünschte Tiefe oder Relevanz besaßen.
Irgentwie ergibt dieser Bericht keinen Sinn! Weil 3 dieser 5 Top Stars sind eh schon bestätigt! Und das Match Mysterio vs Mysterio kann immer noch kommen. Naja Meltzer halt!