Ridge Holland über seine letzte Zeit bei WWE: „Ich war plötzlich unsichtbar“

Ridge Holland ist sichtlich traurig

Ridge Holland, der britische Wrestler, der in den vergangenen Jahren bei NXT und später bei SmackDown aktiv war, hat in mehreren Interviews und Auftritten detailliert geschildert, was hinter seiner plötzlichen WWE-Entlassung steckt. Nach Monaten der Gerüchte und Spekulationen hat er nun selbst für Klarheit gesorgt. Holland bestätigte, dass die WWE seinen Vertrag, der ursprünglich bis Mitte November 2025 laufen sollte, bereits Anfang des Monats vorzeitig beendete.

Der Grund für die Vertragsauflösung liegt laut Fightful in einem Social-Media-Beitrag, in dem Holland seinem Frust über mangelnde Kommunikation und Unterstützung Ausdruck verlieh – wir berichteten. Bereits im September hatte sich der Engländer bei einem TNA iMPACT! TV-Taping eine schwere Lisfranc-Verletzung am Fuß zugezogen. Diese Verletzung traf ihn in einer ohnehin schwierigen Phase seiner Karriere. Er kämpfte bereits mit chronischen Schmerzen und einer Nackenverletzung, die eine Operation erforderlich macht.

Ridge Holland erklärte, er fühle sich von der WWE „im Stich gelassen“, nachdem er sich verletzt hatte, während er an einem außerhalb der Promotion genehmigten Auftritt teilnahm. Diese Worte sorgten für Aufsehen und sollen intern als Verstoß gegen die Kommunikationsrichtlinien der WWE gewertet worden sein. Nur wenige Wochen später informierte das Unternehmen ihn über die Beendigung seines Vertrags. Am 4. November 2025 wurde seine Entlassung offiziell vollzogen.

Trotz der Kündigung bestätigte Fightful-Reporter Sean Ross Sapp, dass die WWE weiterhin für Hollands medizinische Versorgung und Rehabilitation aufkommt. „Er absolviert seine Reha im Performance Center und die WWE übernimmt diese Kosten“, erklärte Sapp. „Sollte sie das nicht tun, wäre das Unternehmen juristisch angreifbar.“ Diese Aussage wurde später indirekt auch von Holland selbst bestätigt.

Ridge Holland spricht über seine Operation und den Gesundheitszustand

In einem aufschlussreichen Gespräch bei „Busted Open Radio“ sprach Ridge Holland offen über seinen Gesundheitszustand. Dabei schilderte er nicht nur die körperlichen Herausforderungen, sondern auch die psychische Belastung, die die Situation mit sich bringt.

„Ich habe einen Termin bei einem Chirurgen wegen meines Nackens. Eine Fusion von C5 und C6 ist sehr wahrscheinlich“, erklärte Holland. „Ich habe inzwischen acht Operationen hinter mir, aber ich bin bereit, das alles noch einmal durchzustehen. Ich rechne mit einer Rückkehr im Mai nächsten Jahres, wenn alles gut läuft.“

Auf die Frage nach den Kosten der Operation antwortete er ohne Zögern: „Da es sich noch um einen offenen Fall handelt, wird die WWE die Kosten übernehmen. Ich glaube auch, dass sie für die Reha aufkommen wird, es sei denn, es passiert irgendetwas Unvorhergesehenes.“

Holland gab zu, dass ihn die Aussicht auf eine weitere Operation zwar nervös mache, er aber dennoch entschlossen sei, sich vollständig zu erholen. „Ich will das hinter mich bringen, stärker zurückkehren und meinen Körper endlich in Ordnung bringen. Das Wrestling ist ein Teil von mir, und ich lasse mir das nicht nehmen.“

Der Engländer sprach auch über seine bisherigen Verletzungen und Operationen. In seiner achtjährigen Karriere musste er bereits mehrmals operiert werden – darunter am Knie, am Bein und an der Schulter. „Ich habe in meiner Karriere viele Rückschläge hinnehmen müssen“, sagte er. „Aber jedes Mal, wenn ich zurückkam, habe ich bewiesen, dass ich kämpfen kann. Und das werde ich wieder tun.“

Mangelnde Kommunikation und Isolation in seinem letzten WWE-Jahr

Neben den medizinischen Aspekten sprach Ridge Holland auch über die emotionale Seite seiner WWE-Zeit. Besonders das letzte Jahr habe ihn tief enttäuscht. Laut eigenen Angaben wurde er von der Unternehmensführung über Monate im Unklaren gelassen, obwohl er sich aktiv um Feedback und kreative Vorschläge bemühte.

„Ich wurde aus dem Fernsehen genommen, und keiner sagte mir warum“, berichtete Holland. „Ich fragte, ob ich etwas verbessern muss. Ich fragte nach meiner Arbeit, nach meinen Promos, nach meiner Fitness. Ich wollte wissen, was ich tun kann, um wieder im TV zu sein. Und die Antwort war immer dieselbe: ‚Nein, alles ist in Ordnung.‘ Aber das war es offensichtlich nicht.“

Holland betonte, dass er sich nicht einfach zurücklehnen wollte. Er brachte mehrere kreative Ideen ein, darunter den Vorschlag für eine Best-of-Five-Serie mit dem japanischen Wrestler Yoshiki Inamura. „Ich wollte etwas Neues ausprobieren, etwas, das die Fans fesselt“, erklärte er. „Aber meine Ideen wurden ignoriert. Niemand hörte wirklich zu. Es fühlte sich an, als sei ich unsichtbar geworden.“

Sein Frust wuchs, als ein Cheftrainer ihn plötzlich fragte, ob er bereits mit anderen Wrestling-Promotions in Kontakt stehe. „Ich war schockiert“, so Holland. „Ich wurde aus dem Nichts gefragt, ob ich irgendwo anders Fühler ausgestreckt hätte. Ich dachte mir nur: ‚Wie denn? Ich stehe doch unter Vertrag!‘ Das war der Moment, in dem ich wusste, dass etwas nicht stimmt.“

Das Schweigen des Managements und der endgültige Bruch

Nachdem sich die Situation nicht verbesserte, versuchte Ridge Holland, ein klärendes Gespräch mit der Führungsebene zu arrangieren. Er wandte sich direkt an den Chef und bat um ein persönliches Treffen, doch laut eigener Aussage erhielt er nie eine Antwort. „Ich habe dem Chef dreimal geschrieben und um ein Gespräch gebeten. Keine Reaktion. Gar nichts. Da weiß man irgendwann, woran man ist.“

Dieses Schweigen deutete er als Zeichen, dass seine Entlassung nur noch eine Frage der Zeit war. Für Holland war besonders enttäuschend, dass niemand offen mit ihm sprach. „Ich bin ein erwachsener Mann. Wenn du mit mir redest und mir sagst, dass du andere Pläne hast, ist das in Ordnung. Aber Ignoranz? Das ist das Schlimmste. Ich hätte mir Ehrlichkeit gewünscht.“

Er beschrieb, dass die Stille im Unternehmen immer lauter wurde. Selbst Kollegen hätten ihm geraten, sich „auf das Schlimmste vorzubereiten“. Holland erklärte, dass er den Respekt für einige Personen verloren habe, die sich nie trauten, die Wahrheit zu sagen. „Ich wollte kein Drama, ich wollte einfach nur wissen, was los ist. Stattdessen wurde ich ignoriert. Das war schwerer zu ertragen als jede Verletzung.“

Holland fasste seine Erfahrung mit deutlichen Worten zusammen: „Man kann mir doch nicht in die Tasche pinkeln und mir dann erzählen, es würde regnen. Ich bin doch nicht dumm. Jeder weiß, wenn etwas im Busch ist. Aber sie haben mich bis zum Schluss im Dunkeln gelassen.“

Der Blick nach vorn und neue Perspektiven

Trotz aller Enttäuschungen blickt Ridge Holland nach vorn. Er hat die Situation akzeptiert und will sich nun voll auf seine Genesung konzentrieren. „Ich bin nicht der Typ, der nachtritt. Ich bin dankbar für das, was ich bei WWE gelernt habe. Aber ich musste das loslassen, um mich selbst wiederzufinden“, erklärte er.

Seit seiner Entlassung hat Holland mehrere Auftritte und Autogrammstunden angekündigt, um mit den Fans in Kontakt zu bleiben. Für ihn ist es ein wichtiger Schritt, um das WWE Kapitel hinter sich zu lassen und sich als eigenständiger Performer neu zu positionieren. „Ich habe viele Pläne. Ich möchte wieder in den Ring steigen, wenn mein Körper bereit ist. Ich liebe dieses Geschäft immer noch, und ich will beweisen, dass ich stärker zurückkomme.“

Er lobte zudem die Unterstützung seiner Fans, die ihn während der schwierigen Wochen ermutigten. „Ich habe viele Nachrichten bekommen, und das hat mir wirklich geholfen. Es ist leicht, sich wertlos zu fühlen, wenn man so behandelt wird, aber die Fans haben mir gezeigt, dass ich nicht vergessen bin.“

Ridge Holland ließ auch durchblicken, dass er sich künftig möglicherweise außerhalb der WWE engagieren könnte. Ob bei TNA, AEW oder in der Independent-Szene – für ihn steht fest, dass seine Karriere noch nicht vorbei ist. „Ich habe noch viel zu geben“, sagte er. „Ich will zeigen, dass Rückschläge nicht das Ende sind. Manchmal sind sie der Anfang von etwas Besserem.“

1 Kommentar

  1. Jetzt langsam reicht es. Ich lese ja gerne News über ehemalige Wrestler. Aber hier ist es langsam genug. Immer sind andere Schuld, er selbst hat gespart. Aber das Geld hat nicht gereicht? Soll also heißen, jeder NXT Talent lebt eigentlich von Sozialhilfe? Oder Essensmarken? Weil man da so wenig verdient? Ich denke eher, da wollte einer weiterhin auf großen Fuß leben und hat den Bezug zur Realität verloren. Und durch die Verletzung wurde er hart zurück geholt, zur Realität. Er bekommt doch jetzt von eun paar Wrestler 3000 Dollar im Monat und dann noch weitere Spenden. Reicht das immer noch nicht?

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