Der ehemalige WWE-Superstar Ridge Holland, bürgerlich Luke Menzies, hatte nach seiner Entlassung erstmals ausführlich über die Hintergründe seiner Vertragsentscheidung, die Umstände seines Abschieds und die Verwirrung rund um eine GoFundMe-Kampagne gesprochen, die ohne seine Zustimmung gestartet worden war – wir berichteten. Seine Aussagen lösten eine breite Diskussion aus, die inzwischen weit über seinen persönlichen Fall hinausgeht. Inzwischen meldete sich auch Raj Dhesi, bekannt als Jinder Mahal, zu Wort und gab dem Thema eine zusätzliche Perspektive, indem er die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Wrestling in den Mittelpunkt stellte.
Vertragsverhandlungen mit WWE und Entscheidung gegen eine langfristige Bindung
Nach seiner Rückkehr zu NXT stand für Ridge Holland ein neuer Vertragszyklus an. Während in sozialen Medien Gerüchte kursierten, er sei aufgrund von Fehlverhalten oder mangelnder sportlicher Entwicklung entlassen worden, widersprach Holland dieser Darstellung deutlich. Er schilderte, dass WWE ihm einen neuen Dreijahresvertrag angeboten habe, dieser aber mit einer erheblichen Gehaltskürzung verbunden gewesen sei.
Holland sagte dazu: „Die WWE bot mir einen Dreijahresvertrag an. Ich habe stattdessen einen Einjahresvertrag ausgehandelt, weil ich mich nicht für drei Jahre an fünfzig Prozent meines bisherigen Gehalts binden wollte. Ich wollte Klarheit und Flexibilität, auch wenn das ein Risiko war.“
Zu diesem Zeitpunkt befand sich Holland bereits in der Rehabilitation nach seiner Lisfranc-Verletzung, die eine längere Ausfallzeit erfordert. In seiner Erklärung wurde deutlich, dass er die Entscheidung aus wirtschaftlicher und persönlicher Verantwortung heraus traf. Er betonte: „Ich wollte nicht drei Jahre lang an eine Gehaltsstruktur gebunden sein, die nicht mehr meiner Lebenssituation entsprach. Das ist keine Entscheidung, die man leicht trifft. Ich bin dankbar für die Jahre, die ich bei WWE hatte. Aber ich habe eine Verantwortung mir selbst gegenüber und meiner Familie.“
Holland stellte ebenfalls klar, dass WWE ihn vier Wochen vor dem Vertragsende über die Nichtverlängerung informierte. Dies bezeichnete er als professionellen und fairen Ablauf, der dem üblichen Verfahren entspricht. Sein Abschied war somit nicht das Ergebnis eines Konflikts, sondern einer bewussten Vertragsentscheidung.
Die GoFundMe-Kampagne, die ohne seine Zustimmung gestartet wurde
Kurz nach seinem WWE-Abgang tauchte eine GoFundMe-Kampagne auf, die finanzielle Unterstützung für Holland während seiner Genesung mobilisieren sollte. Die Spendenaktion verbreitete sich schnell, unterstützt von Fans und mehreren Wrestlern. Holland stellte jedoch zeitnah klar, dass er die Kampagne nicht autorisiert hatte.
„Ich wusste nichts von der Seite. Ich war nicht in den Prozess eingebunden. Ich habe nie darum gebeten. Ich schätze die Unterstützung sehr, aber ich möchte nicht, dass Menschen Geld spenden, ohne dass ich die Situation kontrollieren und steuern kann.“
Daraufhin bat er um die Einstellung der Kampagne und kündigte an, dass er sämtliche bereits gespendeten Beträge vollständig an wohltätige Organisationen weiterleiten werde. Holland erklärte, dass er nicht wolle, dass Unterstützer den Eindruck bekämen, er suche finanzielle Hilfe, ohne selbst aktiv dahinterzustehen.
Erklärung aus der Familie und Absicht hinter der Kampagne
Kurz nach Hollands Statement meldete sich die Initiatorin der Kampagne öffentlich zu Wort. Susan Chapman, die Großmutter väterlicherseits, gab an, dass sie die Spendenaktion in der Absicht gestartet habe, der Familie zu helfen, und Ridge nichts davon gewusst habe. Chapman schrieb: „Ich habe die Spendenaktion ins Leben gerufen, ohne dass die Familie es wusste, weil ich helfen wollte. Ich wusste, dass es überraschend sein könnte, aber ich wollte etwas tun. Danke an alle, die unterstützt haben.“
Ihre Erklärung machte deutlich, dass keine Täuschungsabsicht vorlag. Die Aktion war gut gemeint, wurde jedoch ohne Absprache veröffentlicht und führte dadurch zu einem öffentlichen Missverständnis.
Reaktionen von Fans und Wrestlern
Die Kampagne hatte bereits früh Unterstützung erhalten. Unter anderem spendeten Chelsea Green, Nick Jackson, Kyle Fletcher und Omos. Chelsea Green spendete Berichten zufolge 1.000 US-Dollar und teilte die Seite öffentlich, bevor sie ihren Beitrag wieder entfernte, nachdem Holland um die Beendigung der Kampagne gebeten hatte.
„Ich bin wirklich dankbar für die Unterstützung. Aber ich möchte nicht, dass Fans Geld spenden, ohne dass ich vollständig dahinterstehe und weiß, wohin es fließt. Sobald alles geklärt ist, werde ich den gesamten Betrag spenden – jeder einzelne Cent.“
Ridge Holland über finanzielle Verantwortung im Wrestling
Holland sprach zudem die weitverbreitete Vorstellung an, Wrestler hätten grundsätzlich ein hohes und abgesichertes Einkommen. Er erklärte, dass ein großer Teil des Verdienstes regelmäßig in Training, Ernährung, medizinische Betreuung und Erholung investiert werden müsse, um überhaupt leistungsfähig zu bleiben.
„Viele unterschätzen, wie viel von unserem Einkommen direkt wieder in unseren Körper zurückfließt. Das hat nichts mit Luxus zu tun. Es geht schlicht darum, gesund zu bleiben und weiterarbeiten zu können.“
Ex-WWE Star Jinder Mahal über wirtschaftlichen Druck und strukturelle Herausforderungen im Wrestling
Ridge Hollands Situation führte zu einer breiteren Diskussion, an der sich Raj Dhesi, der ehemalige WWE Champion Jinder Mahal aktiv beteiligte. Er bestätigte, dass WWE Finanzbildungsprogramme anbietet, betonte jedoch, dass dies nicht automatisch vor wirtschaftlicher Belastung schützt. Seine Stellungnahmen ordneten die Debatte über Holland sachlich ein. Dhesi erklärte:
„Die WWE bietet tatsächlich Finanzbildung an. Aber man muss auch berücksichtigen, wie hoch die tatsächlichen Ausgaben sind. Reisekosten, Mietkosten, Verpflegung, Trainingskosten, Ausrüstung, Supplements, medizinische Behandlung und Steuern. Und dann versuchen Sie, davon eine Familie zu ernähren, Miete zu zahlen und sich zu versichern.“
Er ging besonders auf die Situation verletzter Wrestler ein „Berücksichtigen Sie, dass Sie bei einer Verletzung vielleicht kein Einkommen haben. Und beachten Sie, dass Sie keine von der WWE gedeckte Krankenversicherung für Wrestling-Verletzungen haben.“
Seine Kernaussage zielte auf ein strukturelles Problem: „Niemand sollte in dieser Phase alleine gelassen werden. Es braucht Strukturen, die sicherstellen, dass Athleten nach einer Verletzung oder Vertragsbeendigung nicht in eine existenzielle Lage geraten.“
Damit wurde Hollands Fall zu einem sichtbaren Beispiel für ein Thema, das viele Wrestler betrifft.
„Reisekosten, Mietkosten, Verpflegung, Trainingskosten, Ausrüstung, Supplements, medizinische Behandlung und Steuern. Und dann versuchen Sie, davon eine Familie zu ernähren, Miete zu zahlen und sich zu versichern.“
Wenn dem ja so sein soll, dann wissen die ja alle was auf sie zu kommt. Dann vielleicht mal weniger teure Autos, große Häuser auf Pump kaufen und besser wirtschaften. Eine kleine Wohnung reicht im Grunde auch. Also das ist nur eine Ausrede. Ich kann keinen hohen Lebenstil haben, wenn ich ihn mir gar nicht leisten kann.
Das ist genau das was mich ein wenig annervt…
Sie wissen was sie ausgeben müssen und in sich selber investieren müssen. Und natürlich wissen sie auch was sie verdienen… und natürlich wissen auch alle das sie das nicht ewig verdienen wenn sie sich nichts neben dem Wrestling aufbauen.
Und Wrestler verdienen ausreichend gut um sich das alles leisten zu können und was zur Seite zu legen, WENN sie nicht auf großem Fuß leben. Doch genau da ist der Haken… die meisten leben im „jetzt“, der Paycheck war nice, also wirds auf den Kopf gehauen… Warum ein kleines Auto wenn man auch ein dickes kaufen/mieten/leasen kann? Warum ein 08/15 Motel wenn es auch das dicke Sternehotel sein kann? Und und und… Reisekosten sind nicht gleich Reisekosten, was andere für wenige hundert dollar kriegen, holen sich einige für tausende. Nur weil sie eben nicht ans Morgen denken.
Es ist egla wieviel man verdient, lebt man über seine Verhältnisse ist die Kohle weg, und für später ist nix mehr übrig, oder wenn mal Not am Mann ist. Daran hat aber nicht die WWE schuld.