Ridge Holland blickt schonungslos auf sein WWE-Aus zurück: Selbstkritik, Big-E-Vorfall, körperliche Belastungen und Zukunftsaussichten

Ridge Holland steht auf der Entrance Stage

Ridge Holland, bürgerlich Luke Menzies, hat nach dem Ende seiner WWE-Zeit erstmals ausführlich über die Ereignisse gesprochen, die zu seiner Entlassung geführt haben. Nach einer schweren Fußverletzung, die er sich bei einer TNA iMPACT! Aufzeichnung Ende September 2025 zugezogen hatte, informierte ihn die WWE während seiner medizinischen Erholungsphase, dass sein am 14. November 2025 auslaufender Vertrag nicht verlängert werde. Kurz darauf reagierte Menzies in den sozialen Medien mit Posts, in denen er seine Enttäuschung und Unsicherheit äußerte. Diese Kommentare führten schließlich dazu, dass sein Vertrag noch vor dem eigentlichen Ablaufdatum beendet wurde.

Menzies entschied sich nach seiner Entlassung dafür, einen eigenen YouTube-Kanal zu starten, um seine Geschichte direkt und ohne Fremdinterpretation zu erzählen. Er betonte, dass er die öffentliche Diskussion nicht sich selbst überlassen wollte, sondern seine Sicht der Geschehnisse vollständig erklären wolle.

Eine Verletzung als Wendepunkt

Die Verletzung, die den Verlauf seiner Karriere veränderte, ereignete sich während eines Matches bei TNA. Es handelte sich um eine Lisfranc-Verletzung im Fuß, die operativ behandelt werden musste und eine monatelange Auszeit zur Folge hatte. Nach dem Eingriff hielt er sich mit seiner Familie in einem Resort in Orlando auf, um seine Genesung zu beginnen und gleichzeitig Unterstützung im Alltag zu sichern. Kurz nach Beginn dieser Erholungsphase erhielt er den Anruf, der ihm mitteilte, dass WWE seinen Vertrag nicht verlängern werde. Diese Nachricht erreichte ihn zu einem Zeitpunkt, an dem er körperlich nicht einsatzfähig war und nicht wusste, wie er nach der Reha seine sportliche Zukunft aufbauen konnte.

Er erklärte, dass die Situation ihn emotional stark belastete, weil er zu diesem Zeitpunkt nicht nur mit dem Schmerz und den Einschränkungen der Operation konfrontiert war, sondern auch mit der Sorge, wie er seine Familie finanziell unterstützen könne. Diese innere Überforderung führte zu den Tweets, die später eine vorzeitige Vertragsauflösung auslösten.

Selbstkritik und Verantwortung für die eigenen Worte

Ridge Holland äußerte im Rückblick klare Selbstkritik. Er sagte, dass er die betreffenden Tweets nicht veröffentlicht hätte, wenn er in diesem Moment mehr Ruhe gehabt hätte. Er beschrieb, dass die Kommentare nicht seinem Charakter entsprachen und er sonst nicht impulsiv reagiere. Dennoch erkannte er an, dass er die Situation zu diesem Zeitpunkt nicht richtig einschätzte und die Nachrichten als ein Ventil nutzte. Er sagte, dass er diesen Schritt bereue. Gleichzeitig betonte er, dass die These, er habe die WWE bewusst angegriffen, nicht zutrifft. Es sei ein Ausdruck von Angst und Erschöpfung gewesen.

Menzies machte deutlich, dass er die Verantwortung für seine Worte übernimmt und er niemanden für seine Entlassung verantwortlich macht. Er erklärte, dass er die Entscheidung des Unternehmens nachvollziehen könne, auch wenn sie für ihn persönlich hart gewesen sei.

Finanzielle Situation während der Genesung

Während seiner Genesungszeit kann Menzies keine Einnahmen aus dem Wrestling erzielen. Aus diesem Grund wurde eine Spendenkampagne gestartet, die ihm helfen soll, die laufenden Kosten der familiären Versorgung zu decken, bis er medizinisch wieder in der Lage ist, zu arbeiten. Mehrere Wrestler beteiligten sich bereits daran, darunter wie berichtet Chelsea Green, Nick Jackson, Kyle Fletcher, Raj Dhesi (Jinder Mahal) und Omos. Menzies äußerte öffentliche Dankbarkeit, verzichtete jedoch bewusst darauf, Details zu seinen finanziellen Verhältnissen zu nennen, da er dies als persönlichen Bereich betrachtet.

Die Vorgeschichte seines letzten WWE-Vertrags

Bereits im Jahr vor seiner Entlassung hatte WWE intern kommuniziert, dass eine langfristige Fortsetzung seines Vertrags unwahrscheinlich sei. Menzies selbst bat damals darum, weiterhin bleiben zu dürfen, und akzeptierte eine erhebliche Gehaltsreduktion, um bei NXT weiterarbeiten zu können. Ihm war bewusst, dass der Vertrag zeitlich begrenzt sein würde und ein weiteres Folgejahr nicht garantiert war. Er hoffte in dieser Phase, sich als Performer erneut profilieren zu können, um seine Position im Unternehmen zu festigen. Diese Chance wurde jedoch durch die erneute Verletzung zunichtegemacht.

Zusammenarbeit mit Sheamus und Pete Dunne bei den Brawling Brutes

Menzies sprach in seinem Video auch über seine Zeit in der Gruppierung The Brawling Brutes. Die Zusammenarbeit mit Sheamus und Pete Dunne beschrieb er als lehrreich und persönlich wertvoll. Gleichzeitig räumte er ein, dass er in dieser Phase Schwierigkeiten hatte, eine klare Identität im Ring zu entwickeln. Er sah sich als Performer noch in einem Prozess, die eigene Präsenz und Darstellung zu definieren. Sheamus war in der Gruppe klar die etablierte und führende Figur, was für Menzies nachvollziehbar war, aber für seine eigene Entwicklung bedeutete, dass er kaum die Möglichkeit hatte, ein eigenes Profil aufzubauen.

Er betonte, dass Pete Dunne eine wichtige Rolle in seiner Entwicklung spielte und die beiden eine enge persönliche Verbindung haben. Genau aus diesem Grund wollte Menzies später nicht, dass die Reaktionen auf seine eigene Karriereentwicklung negativ auf Dunne zurückfallen. Dies wurde zu einem zentralen Motiv für eine strategische Entscheidung in seiner WWE-Zeit.

Der Vorfall mit Big E und seine Folgen

Ein Ereignis, das Ridge Holland bis heute begleitet, ist der Nackenbruch, den Big E im März 2022 während einer SmackDown-Ausgabe erlitt. Menzies sagte, dass kein Tag vergehe, an dem er nicht an diesen Moment denke. Er schilderte, dass die Matchvorbereitung an diesem Abend ungewöhnlich knapp gewesen sei, da ein Treffen mit Vince McMahon mehrfach verschoben wurde und kurz vor Beginn der Show nur noch wenig Zeit blieb, die geplanten Abläufe abzustimmen. Rückblickend sagte Menzies, dass er die Szene anders hätte gestalten sollen. Er betonte klar, dass keine Absicht hinter dem Vorfall gestanden habe und dass er dankbar dafür sei, dass Big E ihm vergeben habe.

Der Vorfall beeinflusste Menzies nachhaltig. Er erklärte, dass er danach das Vertrauen in seine Entscheidungsfähigkeit im Ring teilweise verloren habe und ernsthaft darüber nachdachte, das Wrestling vollständig zu verlassen.

Rückkehr zu NXT als bewusste Entscheidung

Nach dem Vorfall schlug Menzies selbst vor, zu WWE NXT zurückzukehren. Er wollte sicherstellen, dass Pete Dunne sich frei entwickeln konnte, ohne an die anhaltende öffentliche Diskussion gebunden zu sein. Er hoffte, in einem neuen Umfeld die Möglichkeit zu haben, sowohl als Performer als auch als Person wieder Stabilität zu gewinnen. Eine geplante Fehde mit Ilja Dragunov, die eine narrative Auseinandersetzung mit seinen inneren Konflikten thematisieren sollte, wurde jedoch nach kurzer Zeit verworfen.

Zukunft abhängig von Gesundheit und neuer Orientierung

Eine Rückkehr in den Ring schließt Holland nicht aus. Diese ist jedoch abhängig davon, dass er sich vollständig erholt und er in einer zukünftigen Rolle einen sinnvollen Beitrag leisten kann. Er möchte nicht einfach zurückkehren, um irgendwo aufzutreten. Seine Zielsetzung ist es, sich als Performer neu zu definieren und überzeugend in ein neues Kapitel zu starten.

Zunächst kündigte er an, dass er seine körperliche Rehabilitation künftig über seinen eigenen YouTube-Kanal offen begleiten wird. Er möchte damit nicht nur dokumentieren, wie sich seine Fußverletzung entwickelt, sondern auch, wie er mental mit der Situation umgeht.

In einem weiteren Interview ging Menzies tiefer auf die medizinischen Hintergründe der sogenannten Lisfranc-Verletzung ein. Dabei handelt es sich um eine Verletzung im Mittelfuß, bei der ein zentrales Band zwischen den Fußwurzelknochen beschädigt wird. Um die Stabilität wiederherzustellen, wurden zwei Schrauben eingesetzt. Aufgrund der geringen Durchblutung in diesem Bereich und der Tatsache, dass dieser Abschnitt einen Großteil des Körpergewichts trägt, gestaltet sich die Heilung langwierig und anspruchsvoll. Der aktuelle Genesungsplan sieht vor, dass der Fuß über mehrere Monate nur eingeschränkt belastet werden kann. Insgesamt rechnet Menzies nach aktueller Einschätzung mit etwa sieben Monaten bis zur vollständigen Rehabilitation, wobei mögliche Komplikationen den Zeitraum verlängern könnten. Derzeit trägt er einen speziellen Stützstiefel und hat damit begonnen, den Fuß schrittweise und kontrolliert zu belasten.

Zusätzlich beschäftigt Menzies ein länger anhaltendes Taubheits- und Kribbelgefühl in den Armen. Ärzte haben ihm erklärt, dass die Beschwerden mit einer Problematik in der Halswirbelsäule zusammenhängen könnten. Es steht die Frage im Raum, ob eine operative Stabilisierung notwendig wird, die eine längere Pause zur Folge hätte. Auch deshalb wurde eine Spendenaktion eingerichtet, um seine Familie während der Ausfallzeit finanziell zu entlasten, da er durch die Verletzung derzeit keine Einnahmen aus Wrestling-Auftritten erzielen kann.

In einem Gespräch über das Ende seiner WWE-Zeit erklärte Menzies, dass ihm bereits vor Ablauf seines letzten Vertrags bewusst war, dass seine Position innerhalb des Unternehmens zunehmend unsicher wurde. Er schilderte, dass er während dieser Phase von NXT zeitweise zu EVOLVE geschickt wurde und dies für ihn ein deutlicher Hinweis darauf war, dass das Unternehmen ihn perspektivisch nicht mehr langfristig einplanen würde. Diese Entwicklung setzte ihn unter spürbaren Druck, da er zu diesem Zeitpunkt bereits unter dem Eindruck stand, nach dem Vorfall mit Big E und den darauffolgenden Selbstzweifeln schwierige Voraussetzungen für eine stabile Weiterentwicklung zu haben.

Auf die Frage, wie er die Idee einer wrestlergeführten Gewerkschaft oder Interessenvertretung einschätze, reagierte Menzies zurückhaltend. Er erklärte, dass ein solcher Zusammenschluss große strukturelle Veränderungen innerhalb der Branche erfordern würde und aus seiner Sicht nur möglich wäre, wenn prominente und einflussreiche Wrestler geschlossen dafür eintreten würden. Gleichzeitig äußerte er Zweifel daran, dass dies realistisch umsetzbar sei, da viele etablierte Akteure dafür Zugeständnisse machen müssten, die ihre aktuelle berufliche Position schwächen könnten. Er bezeichnete das Wrestling-Geschäft als hart und von starkem Wettbewerb geprägt und stellte infrage, ob ein kollektiv organisierter Zusammenschluss dauerhaft stabil funktionieren könnte. Obwohl er die Idee grundsätzlich als positiv für die Athleten einordnete, äußerte er Zweifel daran, dass ein solcher Wandel in absehbarer Zeit stattfinden werde.

2 Kommentare

  1. „verzichtete jedoch bewusst darauf, Details zu seinen finanziellen Verhältnissen zu nennen“

    Ich weiß ja nicht, die Sache stinkt doch irgendwie. Er wusste ein Jahr, daß im November 2025 Schluss mit WWE sein wird. Will aber nix zu seiner finanziellen Situation sagen, aber Unterstützung will er. Klingt sehr seltsam…

  2. Ich kann ja verstehen, dass man manchmal impulsiv reagiert und sich, bzw. seinem Frust, Luft machen möchte.
    Aber dann posaunt man das doch nicht in die Welt hinaus! Wenn es so sehr nervt, schreib es auf nen Zettel, in dein Tagebuch, oder mach es so wie ich: Schreib dir ne WhatsApp Nachricht. Kann es echt nicht verstehen, wieso man das schreibt und sich dann wundert, dass es Konsequenzen gibt.

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