Maxxine Dupri über ihre Entwicklung, Kritik von Fans und den Umgang mit persönlicher Tragödie

Maxxine Dupri steht lächelnd vor dem Ring

Maxxine Dupri gehört zu den WWE-Talenten, die ihre Fähigkeiten Schritt für Schritt erweitern und sich bewusst neue Herausforderungen suchen. In einem Gespräch mit Journalist Chris Van Vliet sprach sie offen über ihren sportlichen Fortschritt und die Arbeit, die hinter den Entwicklungen steckt, die Zuschauer in den Shows sehen. Ihre Ausbildung begann im Performance Center in Orlando, wo WWE-Talente grundlegende Techniken, Kameraführung und Charakterarbeit lernen. Für Dupri war dieser Ort ein wichtiger Startpunkt, doch sie betonte, dass ihr entscheidender Fortschritt erst einsetzte, als sie begann, auch außerhalb der WWE-Struktur zu trainieren.

So arbeitete sie regelmäßig im Dungeon 2.0, einer Trainingshalle, die von Natalya und TJ Wilson betreut wird und als Weiterentwicklung des berühmten Hart Family Dungeon gilt (und kürzlich von John Cena besucht wurde, siehe hier). Dort erhielt Dupri intensives Techniktraining und lernte, Bewegungsabläufe bewusster zu steuern. Außerdem trainierte sie in der Flatbacks Wrestling School, die von Tyler Breeze und Shawn Spears geleitet wird. Die unterschiedlichen Philosophien und Perspektiven hätten ihr geholfen, Abläufe besser zu verstehen, Verantwortung im Matchaufbau zu übernehmen und vor allem ein Gefühl für Timing und Erzählstruktur im Ring zu entwickeln.

Sie erklärte, dass die größte Herausforderung nicht in spektakulären Aktionen, sondern in den kleinen Momenten liege, die ein Match glaubwürdig erscheinen lassen. Bewegungen flüssig zu verbinden, auf das Publikum zu reagieren und Übergänge ohne erzwungenes Zögern zu gestalten, seien Fähigkeiten, die nur durch Wiederholung entstehen. Diese Wiederholungen sammelte Dupri vor allem bei NXT Live-Events, wo sie regelmäßig gegen unterschiedliche Gegnerinnen antrat. Aus ihrer Sicht haben gerade diese Auftritte den größten Einfluss auf ihre Sicherheit und Präsenz im Ring gehabt.

Langfristiges Ziel: Vorbereitung auf glaubwürdige Titelansprüche

Auf die Frage nach ihren sportlichen Zielen betonte Dupri, dass sie durchaus Ambitionen hat, in Zukunft um eine Championship zu kämpfen. Sie betonte jedoch, dass ihr wichtig sei, diesen Moment auf Grundlage von Leistung zu erreichen. Es gehe ihr darum, sich in Matches so zu entwickeln, dass sie sowohl für Fans als auch für ihre Kolleginnen im Locker Room als ernst zu nehmende Herausforderin gelte. Für sie sei entscheidend, den Punkt zu erreichen, an dem sie selbst sagen könne, dass sie den Weg, den sie gegangen ist, klar nachvollziehen kann.

Kritik im Internet und Wahrnehmung der eigenen Rolle

Ein weiterer Teil des Interviews befasste sich mit dem Umgang mit Kritik. Dupri erklärte, dass es für neue Talente bei WWE gewöhnlich sei, mit intensiven Reaktionen in sozialen Medien konfrontiert zu werden. Sie sehe sich selbst jedoch häufig als ihre strengste Kritikerin. Sie betonte, dass es wichtig sei, zwischen konstruktiver Rückmeldung und reiner Reaktion zu unterscheiden. Sie verlasse sich auf die Einschätzungen von Trainern, erfahrenen Talenten und Menschen in ihrem Umfeld, denen sie vertraut.

Für sie sei ein zentraler Aspekt ihrer Rolle, Emotionen hervorzurufen, egal ob Zustimmung oder Ablehnung. Wenn Zuschauer etwas empfinden, habe sie ihre Aufgabe erfüllt. Sie konzentriere sich darauf, ihre Entwicklung sichtbar zu machen, statt nach unmittelbarer Anerkennung zu suchen. Diese Haltung sei auch durch Erfahrungen geprägt, bei denen Feedback unter großem Druck entstand, insbesondere in einem ihrer bedeutendsten Matches gegen Becky Lynch.

Begegnungen mit Becky Lynch und der Prozess des Lernens durch Rückschläge

Das erste Titelmatch gegen Becky Lynch war für Dupri ein wichtiger Moment. Sie wollte die Gelegenheit nutzen, um von einer erfahrenen und etablierten Wrestlerin zu lernen. Im Nachhinein erklärte sie, dass das Match ihr deutlich gemacht habe, an welchen Stellen sie noch präziser, selbstbewusster und flüssiger arbeiten müsse. Dieser Rückschlag löste jedoch nicht Frustration aus, sondern den Wunsch, konkrete Techniken zu verbessern.

In der Zeit nach dem Match kehrte Dupri erneut in das Dungeon 2.0 zurück, um mit Natalya und TJ Wilson gezielte Anpassungen vorzunehmen. Dort wurde gefilmt, analysiert, erneut ausgeführt und wieder überarbeitet. Für Dupri stellte gerade dieser Prozess eine Form des sichtbaren Fortschritts dar, die ihr Selbstvertrauen spürbar stärkte. Ein erneutes Match zwischen ihr und Lynch folgte, was ihre Fehde weiter prägte und ihre Entwicklung für Zuschauer zunehmend sichtbar machte.

Die emotionale Entscheidung, den Tod ihres Bruders in einer Storyline aufzugreifen

Ein besonders persönliches Thema sprach Dupri im Verlauf des Interviews an. 2017 verlor sie ihren Bruder Wyatt Zmrzel bei einem Autounfall. Dieser Verlust war prägend für ihr Leben und ihre Familie. Im März 2024 wurde der Name ihres Bruders während einer WWE Raw Episode von Candice LeRae erwähnt – wir berichteten. Dupri erklärte, dass die Einbindung dieses Moments auf ihre eigene Idee zurückging. Sie wollte dem Charakter in der Storyline einen nachvollziehbaren emotionalen Wendepunkt geben. Für sie war es keine Abwertung ihres Bruders, sondern eine Gelegenheit, seine Bedeutung öffentlich sichtbar zu machen.

Sie betonte jedoch, dass sie es versäumt hatte, ihre Mutter vor der Ausstrahlung zu informieren. Die emotionale Reaktion ihrer Mutter bezog sich daher nicht auf die Erwähnung selbst, sondern auf die Überraschung. Dupri erklärte, dass ihre Mutter dieselbe Haltung gehabt hätte wie sie, wäre sie im Voraus eingeweiht gewesen. Die Szene wurde von Fans unterschiedlich aufgenommen, führte jedoch dazu, dass Dupri verstärkt Unterstützung erhielt und ihre Rolle in der Fehde gegen Becky Lynch stärker wahrgenommen wurde.

Rückblick und Standpunkt heute

Maxxine Dupri beschreibt ihre Entwicklung des letzten Jahres als Mischung aus sportlichem Fortschritt, wachsenden Verantwortlichkeiten in Matches und wachsendem Vertrauen in sich selbst. Sie betont, dass sie Freude daran gefunden hat, besser zu werden, unabhängig davon, ob Kameras anwesend sind oder nicht. Ihr letztes Match fand in einer Raw-Ausgabe statt, bei dem es erneut zu einer Auseinandersetzung mit Becky Lynch kam, die durch eine Disqualifikation endete. Wie sich ihre Geschichte weiterentwickelt, bleibt offen, doch Dupri macht deutlich, dass sie langfristig weiter wachsen will.

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