Ronda Rousey zieht endgültigen Schlussstrich: „Nur für eine Milliarde Dollar würde ich zurückkehren“

Ronda Rousey wirkt lustlos im Ring

Rousey über chaotische WWE-Erfahrungen und ihre Entscheidung für den Rückzug

In einem ausführlichen Gespräch im Podcast Bertcast mit Bert Kreischer erklärte Ronda Rousey, dass sie wahrscheinlich nicht mehr zur WWE zurückkehren werde. Der Grund liege für sie in der chaotischen und unklaren Führungssituation während der letzten Phase der Vince-McMahon-Ära.

Rousey schilderte, dass ihre Rückkehr in eine Phase fiel, in der Unsicherheit und Unentschlossenheit den Alltag prägten. Viele Mitarbeiter hätten keine Entscheidungen treffen können, da sie auf Anweisungen von McMahon warteten, die jedoch oft ausblieben. Dadurch sei eine Atmosphäre der Lähmung entstanden, in der kreative Prozesse regelmäßig ins Stocken gerieten. Besonders eindrücklich erinnerte sich Rousey an die Vorbereitungen auf ihr WrestleMania-Match, die erst in der Nacht vor der Show abgeschlossen wurden. Sie sah darin ein Beispiel für das organisatorische Durcheinander, das die WWE zu jener Zeit geprägt habe.

Trotz der schwierigen Umstände sprach sie voller Respekt über ihre damalige Tag-Team-Partnerin Shayna Baszler, die sie als „Heilige“ bezeichnete und der sie dankte, sie durch diese anstrengende Phase getragen zu haben. Nach diesen Erfahrungen sei für sie klar gewesen, dass sie keinen weiteren Anlauf im Wrestling mehr nehmen werde. „Ich bin dankbar für die Erfahrung, aber es ist einfach nicht mehr mein Ding“, erklärte sie im Gespräch.

Zufriedenheit abseits des Rampenlichts

Rousey machte außerdem deutlich, dass sie kein Interesse mehr daran hat, in den Käfig oder den Ring zurückzukehren – weder bei der UFC noch bei der WWE. Sie erklärte, dass sie zwar weiterhin regelmäßig trainiert, um fit zu bleiben, jedoch nichts am intensiven Wettkampfalltag vermisst. In der 700. Folge von Bertcast sagte sie, dass es keinen Geldbetrag gebe, der groß genug wäre, ihren Lebensstil zu verändern.

„Es gibt nichts, was ich mir kaufen könnte, das mich glücklicher machen würde. Zehn Millionen Dollar? Nein. Hundertfünfzig Millionen? Auch nicht. Eine Milliarde Dollar – das würde ich mir überlegen, aber sonst nichts“, so Rousey. Mit dieser Aussage machte sie deutlich, dass ihre aktive Karriere endgültig vorbei ist und sie keine Ambitionen mehr hat, sich dem körperlichen und mentalen Druck des Spitzensports auszusetzen.

Eine Karriere voller Meilensteine

Ronda Rousey betrat im Januar 2018 erstmals beim Royal Rumble den WWE-Ring und sorgte sofort für weltweite Aufmerksamkeit. Nur wenige Monate später wurde sie Raw Women’s Champion und prägte die Women’s Division entscheidend mit. Ihr Auftritt im Main Event von WrestleMania 35 an der Seite von Becky Lynch und Charlotte Flair markierte einen historischen Moment, denn erstmals stand ein Women’s Match im Hauptprogramm der größten WWE-Veranstaltung des Jahres.

Nach einer längeren Pause kehrte Rousey 2022 zurück, gewann den Royal Rumble und sicherte sich die SmackDown Women’s Championship. Trotz dieser sportlichen Erfolge blieb sie hinter den Kulissen unzufrieden. Ihre letzte Storyline an der Seite von Shayna Baszler endete mit Spannungen, die schließlich zu ihrem endgültigen Abschied führten.

Offene Worte an ihre Kritiker

Im Podcast nahm Rousey auch Stellung zu ihren anhaltenden Kritikern in den sozialen Medien. Sie sprach über die sogenannten „Armchair Warriors“, die ihre Leistungen infrage stellten oder sich über sie lustig machten, obwohl sie selbst nie in einem echten Kampf gestanden hätten.

„Diese Leute glauben, alles besser zu wissen, aber sie wissen nicht, wie es ist, in einem echten Wettkampf zu stehen“, erklärte Rousey. Sie betonte, dass sie sich von solchen Kommentaren nicht beeindrucken lasse und mit ihrer sportlichen Laufbahn längst bewiesen habe, wozu sie fähig sei. Ihre Botschaft war klar: Kritik aus dem Internet habe keinen Wert, wenn sie nicht von Menschen komme, die die körperlichen und mentalen Herausforderungen des Sports selbst erlebt hätten.

Verteidigung ihrer Leidenschaft für Popkultur

Ein weiteres Thema, das Rousey ansprach, war der Vorwurf, sie würde ihre Leidenschaft für Videospiele, Comics und Anime nur vortäuschen, um sich ein positives Image aufzubauen. Diese Anschuldigungen begleiteten sie schon seit Jahren.

Rousey stellte klar, dass ihre Begeisterung für die sogenannte „Nerd-Kultur“ echt sei und lange vor ihrer Bekanntheit existierte. Sie erklärte, dass sie sich nie verstellt habe, um einem bestimmten Bild zu entsprechen, sondern immer authentisch geblieben sei. Damit wollte sie verdeutlichen, dass sie es leid ist, sich für ihre Interessen rechtfertigen zu müssen.

Offen über ihre Sprachstörung

Für großes Aufsehen sorgte Rousey, als sie erstmals über eine persönliche Herausforderung sprach, die sie seit ihrer Kindheit begleitet. Sie offenbarte, dass sie an Apraxie leidet, einer neurologisch bedingten Sprachstörung, die die Verbindung zwischen Gehirn und Mund beeinflusst.

Diese Störung habe ihre Arbeit in der WWE erheblich erschwert, da viele Zuschauer ihre Promos als unnatürlich oder hölzern empfanden, ohne die Ursache zu kennen. Sie erklärte, dass sie sich bei jedem Auftritt stark konzentrieren musste, um die richtigen Worte zu finden, was zusätzlichen Druck erzeugte. „Ich musste mich immer darauf konzentrieren, dass jedes Wort richtig klingt, aber sobald man übertrieben korrekt spricht, wirkt es künstlich“, sagte Rousey. Sie betonte, dass dieser Balanceakt zwischen Natürlichkeit und Deutlichkeit eine ihrer größten Herausforderungen gewesen sei.

7 Kommentare

  1. Niemand braucht sie. Als WWE-Fan merkt man, dass Ronda Rousey zu hohe Ansprüche stellt. Sie ist der Meinung: „Ich bin die berühmteste Person in der WWE” und habe den Anspruch, dass ich, solange ich im Ring steige, gut dastehe. Ehrlicherweise hat mich Ronda als Wrestlerin im Ring auch nicht wirklich interessiert, weil sie sich so anstellt, als könne sie gegen Männer kämpfen und sei stärker. Bei UFC habe ich sie nie gesehen. Ich kenne ihren Namen nur durch Filme wie „Expendables 3” und „Fast & Furious 7”.

  2. Gut das sie keine 1 Milliarde Dollar wert ist. 😅 Und völlig egal ob es um einen echten Wettkampf geht oder nicht. Jeder der eine Sportart nachgeht, muss körperlich total fit sein.

  3. UFC hat sie zu ihrer Zeit dominiert, WWE war für sie ein Reinfall. Bitte nicht mehr zurück zum Wrestling, sie hält es sowieso nicht für voll und nimmt es nicht ernst.

    • Das sie dort „dominiert“ hat lag an den speziellen Matchups. Sie wurde generell gegen grappler gebookt. Das kann sie besonders gut, alles andere ist eher dürftig. In dem Moment als man sie gegen einen Striker antreten lassen hat, hat sie mit ach und krack die erste Runde überstanden und in der zweiten verloren.

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