Sonya Deville hat in einem aktuellen Interview offen über eines der traumatischsten Ereignisse ihres Lebens gesprochen. Die WWE-Wrestlerin, mit bürgerlichem Namen Daria Berenato, wurde im Jahr 2020 Opfer eines Einbruchs durch einen Stalker. In der Podcast-Sendung „Rule Breakers with Saraya“ schilderte sie den Ablauf jener Nacht und berichtete, wie Vince McMahon persönlich eingriff, um ihr Sicherheit zu bieten.
Der Albtraum in der Nacht des Einbruchs
Deville erinnerte sich daran, dass alles mit einer bedrohlichen Nachricht begann, die sie über soziale Medien erhielt. Kurz darauf sah sie den Täter vor ihrer Glastür. Er hatte ein Loch in die Scheibe geschnitten und betrat das Haus, während sie gemeinsam mit ihrer damaligen Kollegin Mandy Rose anwesend war. Beide flohen aus dem Gebäude und alarmierten sofort die Polizei.
Die Ermittlungsbehörden nahmen den Täter, Philip Thomas II, kurz darauf fest. In seinem Besitz befanden sich unter anderem Kabelbinder, Klebeband und ein Messer. Deville erklärte, dass sie tagelang nicht schlafen konnte und sich nicht in der Lage fühlte, in das Haus zurückzukehren.
Vince McMahon reagiert persönlich
In dem Interview erzählte Deville, dass Vince McMahon sie direkt nach dem Vorfall anrief, um sicherzustellen, dass sie in Sicherheit war. Er veranlasste, dass Mitglieder des WWE-Sicherheitsdienstes vor dem Haus ihrer Eltern postiert wurden, und sorgte dafür, dass sie und ihre Familie einen sicheren Aufenthaltsort hatten. Deville betonte, dass McMahon in dieser Situation außergewöhnliche Unterstützung zeigte und sich aufrichtig um ihr Wohlbefinden kümmerte.
Sie erklärte, dass viele Menschen nur die geschäftliche Seite von McMahon kennen, während dieser Vorfall gezeigt habe, wie sehr er sich um seine Talente kümmert, wenn sie in Gefahr sind.
Auswirkungen auf Devilles Leben und Engagement gegen Stalking
Das Erlebnis hatte langfristige Folgen für Deville. Sie berichtete, dass es ihre Sicht auf Privatsphäre und öffentliche Aufmerksamkeit grundlegend verändert hat. Die Wrestlerin machte deutlich, dass Stalking kein rein digitales Phänomen ist und reale Bedrohungen mit sich bringt.
Nach dem Vorfall begann sie, mit verschiedenen Organisationen zusammenzuarbeiten, die sich für strengere Gesetze gegen Stalking einsetzen. Ihr Ziel ist es, mehr Schutz für Opfer von Belästigung und für Personen des öffentlichen Lebens zu schaffen.
Prozess gegen Liv Morgans mutmaßlichen Stalker auf 2026 verschoben
Der Gerichtsprozess gegen Shawn Chan, den mutmaßlichen Stalker der ehemaligen WWE Women’s World Champion Liv Morgan, wird sich nach neuen Gerichtsdokumenten auf das kommende Jahr verschieben. Laut einem Bericht von PWInsider wurde am 24. Oktober 2025 ein Antrag auf eine zweimonatige Verschiebung gestellt, der von keiner Seite bestritten wurde. Damit wird der Prozess frühestens im Januar 2026 beginnen.
Grund für die Verzögerung: neue psychologische Untersuchung
In dem Antrag wird begründet, dass weitere psychologische Gutachten erforderlich sind, um die Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten vollständig zu klären. Ein erstes Gutachten hatte bei Chan eine wahnhafte Störung diagnostiziert. Die Verteidigung beauftragte daraufhin einen weiteren Sachverständigen, der den Angeklagten für den anstehenden Prozess eingehender beurteilen soll. Sollte dieser zweite Experte als Zeuge auftreten, erhält die Staatsanwaltschaft das Recht, eine eigene Untersuchung durchzuführen. Liv Morgan selbst sowie ihre rechtlichen Vertreter haben die Verschiebung bislang nicht kommentiert.
Hintergrund des Falls
Der kanadische Staatsbürger Shawn Chan wurde am 3. Juni 2025 festgenommen, wenige Tage nachdem er am 26. Mai 2025 das Haus von Liv Morgan in Orlando, Florida, aufgesucht hatte. Ermittlungen zufolge reiste Chan am selben Tag von Scarborough, Ontario, in die Vereinigten Staaten ein. Gegenüber den Grenzbeamten erklärte er, er wolle im WWE Performance Center wohnen, obwohl diese Einrichtung keine Unterkünfte bietet.
Auf Überwachungsvideos ist zu sehen, wie Chan das Grundstück der Wrestlerin mehrfach umkreiste. Laut der Strafanzeige betrat er schließlich den Hinterhof, versuchte die Tür zu öffnen, nahm ein Luftgewehr von der Veranda und hinterließ eine handschriftliche Notiz. Darin gab er seine vollständige Adresse und Telefonnummer an und behauptete, er sei kein Stalker, sondern wolle Morgan lediglich besuchen.
Ermittlungen und Anklage
Nachdem das Sicherheitsteam der WWE die Aufnahmen überprüft hatte, informierte es das FBI, das Chan kurze Zeit später festnahm. Am 25. Juni 2025 wurde er formell angeklagt. Ihm wird zwischenstaatliches Stalking einer professionellen Wrestlerin vorgeworfen.
Die Behörden verweigerten dem Angeklagten bereits vor der ursprünglich geplanten Verhandlung im November 2025 die Freilassung. Sollte er verurteilt werden, drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft.
Mit der erneuten Verzögerung des Prozesses wird Chan voraussichtlich weitere Monate in Untersuchungshaft verbringen, während neue psychiatrische Begutachtungen stattfinden. Der Fall bleibt damit einer der aufsehenerregendsten Stalking-Prozesse der letzten Jahre im Umfeld der WWE.
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