
Nach AEW WrestleDream 2025, das in St. Louis stattfand und mit einem dramatischen „I Quit“-Match zwischen Darby Allin und Jon Moxley endete, trat AEW-Präsident Tony Khan vor die Presse. Während der Media Scrum-Runde sprach Khan über Stings unerwartete Rückkehr, die auffällige Abwesenheit von Bryan Danielson, die anhaltenden technischen Probleme mit Amazon Prime Video und den Stellenwert von Jon Moxley innerhalb der Company.
Sting bleibt Teil der AEW-Familie und steht Darby Allin jederzeit zur Seite
Einen besonders emotionalen Moment erlebten Fans, als Sting beim Event überraschend auftauchte, um Darby Allin im Main Event beizustehen. Tony Khan erklärte im Anschluss, dass Sting nach wie vor Teil von AEW sei und die Tür für künftige Auftritte stets offen stehe. The „Icon“ habe in den vergangenen Monaten keinen festen TV-Auftritt gehabt, sei aber hinter den Kulissen präsent geblieben. Khan berichtete, Sting sei sofort bereit gewesen, für einen besonderen Anlass wie WrestleDream 2025 zurückzukehren, vor allem, wenn es um Darby Allin gehe. Die Beziehung zwischen beiden sei, so Khan, „echt und tief“, weit über die Kameras hinaus. AEW wisse, dass man sich jederzeit auf Sting verlassen könne, wenn Allin Unterstützung brauche.
Warum Bryan Danielson bei WrestleDream fehlte
Viele Zuschauer bemerkten das Fehlen von Bryan Danielson am Kommentatorenpult. Khan nahm dazu ausführlich Stellung. Danielson habe zum einen eine familiäre Verpflichtung gehabt, der er an diesem Wochenende nachkommen wollte. Zum anderen habe die Storyline-Dynamik des brutalen Main Events es schwierig gemacht, Danielson in die Show einzubinden. Da er in enger Beziehung zu den beteiligten Wrestlern stehe, hätte es laut Khan kaum glaubwürdig gewirkt, wenn Danielson während der harten Szenen ruhig geblieben wäre. Khan habe ihm daher geraten, bei seiner Familie zu bleiben, um weder seinen Charakter noch seine berufliche Position zu gefährden. Danielson werde jedoch in Zukunft wieder im TV erscheinen und bleibe ein wichtiger Teil des Kommentatoren- und Kreativteams.
Bryan Danielsons Zukunft und Vermächtnis
Khan äußerte sich auch zu Bryan Danielsons gesundheitlicher Situation. Obwohl der ehemalige World Champion seit über einem Jahr kein Match bestritten hat, bleibt er ein zentraler Bestandteil der AEW-Shows. Khan erinnerte an Danielsons prägende Matches, darunter sein erstes Duell gegen Kenny Omega beim Grand Slam 2021 und das Match gegen Will Ospreay in St. Louis. Sein letztes Match bei WrestleDream 2024 gegen Jon Moxley endete mit einer Verletzung, die ihn zu einer langen Pause zwang. Khan hob hervor, dass Danielsons Lieblingsmoment seiner Karriere die Unterzeichnung bei AEW sei – ein Beweis dafür, wie sehr er das Projekt schätze. Ob Danielson jemals wieder in den Ring zurückkehrt, ließ Khan offen, betonte aber, dass „die Tür nie geschlossen ist“.
Streaming-Probleme auf Amazon Prime
Ein weiteres Thema war die Übertragung des Pay-per-Views über Amazon Prime Video, die für viele Zuschauer von Unterbrechungen und technischen Fehlern begleitet war. Tony Khan bestätigte, dass die Störungen außerhalb der Kontrolle von AEW lagen und auf ein internes Problem bei Amazon Prime zurückzuführen seien. Andere Anbieter wie HBO Max hätten das Event fehlerfrei übertragen. Khan erinnerte daran, dass ähnliche Schwierigkeiten bereits bei ROH Death Before Dishonor 2025 aufgetreten waren. Damals hatte AEW den betroffenen Zuschauern die Show kostenlos über YouTube zur Verfügung gestellt. Auch diesmal wolle man sicherstellen, dass die Wiederholung des Pay-per-Views ohne Einschränkungen abrufbar sei.
Ein Blick auf NJPW Wrestle Kingdom 20 und die gemeinsame Zukunft
Auf Nachfrage eines Reporters von Bleacher Report äußerte sich Khan zu den Spekulationen über eine mögliche Zusammenarbeit mit New Japan Pro Wrestling rund um Wrestle Kingdom 20 im Januar 2026. Er erklärte, dass NJPW sich voraussichtlich auf ein einzelnes Großereignis konzentrieren werde, zumal der Rücktritt von Hiroshi Tanahashi im kommenden Jahr ein zentrales Thema sein werde. Zwar habe AEW bereits erfolgreich mit NJPW kooperiert, zuletzt bei Wrestle Dynasty im Januar 2025, doch sei diesmal kein gemeinsames Event angekündigt. Khan zeigte sich dennoch begeistert über den Erfolg der Partnerschaft und betonte, dass er die Entwicklung von New Japan mit großem Respekt verfolge.
Langfristige AEW-Pläne und Entwicklungen
Ein weiterer Diskussionspunkt, der während der Pressegespräche aufkam, betrifft AEWs langfristige Expansionspläne. Schon vor einigen Jahren gab es konkrete Überlegungen, in Asheville, North Carolina, ein eigenes Trainingszentrum zu eröffnen. Die Leitung hätten erfahrene Wrestler übernehmen sollen, darunter Dax Harwood und Cash Wheeler (FTR) sowie Adam und Beth Copeland. Die Einrichtung sollte jungen Talenten eine feste Trainingsbasis bieten und eine Brücke zwischen erfahrenen Wrestlern und aufstrebenden Nachwuchskräften schlagen. Zu den ersten Trainierenden gehörte unter anderem Steven Borden, der Sohn von Sting, der bereits zuvor unter Anleitung von Darby Allin gearbeitet hatte.
Das Projekt wurde letztlich aufgrund hoher Bau- und Betriebskosten auf Eis gelegt. Dennoch machte Khan deutlich, dass er weiterhin an der Idee festhält. AEW verfüge derzeit über ein Gebäude, das mit einem Ring ausgestattet sei und regelmäßig von Talenten für Trainingseinheiten genutzt werde. Ein offizielles „AEW Performance Center“ existiere derzeit aber nicht. Khan betonte, dass er langfristig ein strukturiertes Entwicklungssystem schaffen wolle, um Talente gezielter zu fördern und Veteranen wie Adam Copeland, Beth Phoenix, FTR oder Christian Cage in die Nachwuchsarbeit einzubinden.
Jon Moxley als moderner Harley Race
Ein besonderer Moment entstand, als Tony Khan in einem Interview mit Conrad Thompson nach dem „modernen Harley Race“ der AEW gefragt wurde. Khan zögerte nicht und nannte Jon Moxley als den Wrestler, der das Vermächtnis der Wrestling-Legende am besten verkörpere. Moxley habe unzählige Titel gewonnen, sei weltweit aktiv und vertrete den kompromisslosen, ehrlichen Stil, der Harley Race berühmt machte. Seine Matches erinnerten in Intensität und Struktur an klassische Kämpfe aus der Ära des Achtfach-NWA-Champions. Khan betonte zugleich, dass Moxley trotz dieser Parallelen ein eigenständiger Charakter bleibe, der durch seine Authentizität und Führungsstärke den AEW-Locker Room maßgeblich präge.
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