
Beim WWE SummerSlam 2025 überraschte Brock Lesnar die Zuschauer mit seinem ersten Auftritt seit fast zwei Jahren. Der 48-Jährige kehrte in die WWE-Shows zurück, nachdem er zuvor vollständig aus den kreativen Planungen gestrichen worden war. Lesnars Rückkehr war nicht nur ein großer Moment für die Fans in der Halle, sondern auch ein Thema, das hinter den Kulissen des Unternehmens für spürbare Spannungen sorgte.
Ursprünglich war Lesnar für ein Comeback beim Royal Rumble 2024 vorgesehen. Diese Pläne wurden jedoch fallen gelassen, nachdem sein Name in der Klage von Janel Grant gegen Vince McMahon und die WWE auftauchte. In der Klage wurde behauptet, Vince McMahon habe Grant im Jahr 2021 unter anderem Lesnar für sexuelle Handlungen angeboten. Nach dieser Enthüllung entfernte WWE alle Bezüge zu Lesnar aus ihren Programmen. Er wurde nicht nur aus der Storyline-Planung gestrichen, sondern auch vollständig aus dem Videospiel WWE 2K25 sowie aus sämtlichen Marketingmaterialien gelöscht.
Nachdem die interne Rechtsabteilung der WWE die Situation überprüft und Lesnar juristisch freigegeben hatte, nahm die Kreativabteilung die Diskussionen über eine mögliche Rückkehr wieder auf. Das Ergebnis war das spektakuläre Comeback beim SummerSlam 2025, das für großen Jubel in der Halle sorgte, gleichzeitig aber intern zu deutlicher Kritik führte.
Deutliche Ablehnung hinter den Kulissen
Wie Dave Meltzer im Wrestling Observer Newsletter berichtete, gab es innerhalb der WWE deutliche Ablehnung gegenüber Lesnars Rückkehr. Zahlreiche Personen im Unternehmen sollen intern klargemacht haben, dass sie gegen eine erneute Zusammenarbeit mit ihm waren. Besonders Mitarbeiterinnen hätten ihre Unzufriedenheit deutlich geäußert. Eine Quelle aus dem Umfeld der Produktion beschrieb die Stimmung als „insgeheim angewidert“.
Einige Angestellte empfanden die Entscheidung der Unternehmensführung als falsches Signal, da die Vorwürfe aus der Janel-Grant-Klage noch immer öffentlich diskutiert wurden. Auch wenn Lesnar in dem Verfahren nicht direkt als Beklagter auftritt, sorgte seine Nennung im Zusammenhang mit den Anschuldigungen für moralische Bedenken bei vielen Beschäftigten.
Innerhalb der Produktion herrschte laut dem Bericht die Meinung vor, dass Lesnars Auftritt zwar kurzfristig für einen positiven Publikumsreaktion sorgte, aber keine nachhaltige Wirkung auf das Produkt haben würde. Das Segment mit R-Truth, das Teil seines Comebacks war, wurde von mehreren Beteiligten als unpassend und peinlich bezeichnet. Einige Produzenten seien sogar der Meinung gewesen, dass Lesnars Rückkehr eher dem öffentlichen Image des Unternehmens schade, als dass sie einen positiven Effekt auf die Einschaltquoten habe.
Keine Kommunikation über die Vorwürfe
Bemerkenswert ist, dass es nach Lesnars Rückkehr keine internen Gespräche zwischen den Mitarbeitern über die laufende Klage oder die Anschuldigungen gab. Die Unternehmensleitung habe laut Quellen bewusst vermieden, das Thema intern zu diskutieren. Damit blieb bei vielen Beschäftigten ein ungutes Gefühl zurück, da die Entscheidung über die Rückkehr offenbar ausschließlich auf Managementebene getroffen wurde.
Auch aus juristischer Sicht scheint WWE bemüht, sich von der Klage selbst zu distanzieren. Die Kommunikation zwischen der Rechtsabteilung und den kreativen Verantwortlichen habe sich ausschließlich auf die Einschätzung beschränkt, dass Lesnars Name zwar genannt, er selbst aber nicht direkt angeklagt wurde. Diese Begründung diente letztlich als Grundlage für seine Rückkehr in die Shows.
Lesnars aktuelle WWE-Rolle
Nach seiner Rückkehr trat Brock Lesnar in eine Fehde mit John Cena ein, die im Rahmen von Cenas Farewell Tour stattfand. Beide verbindet eine langjährige Rivalität, die bereits zahlreiche große Matches hervorgebracht hat. Beim WWE Wrestlepalooza 2025 Premium Live Event kam es zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden, das Lesnar für sich entscheiden konnte.
Der Sieg über den 17-fachen World Champion war sein bislang letzter WWE-Auftritt. Seitdem ist Lesnar weder in den wöchentlichen Shows noch bei Live-Events aufgetreten. Hinter den Kulissen heißt es, dass WWE seine Rückkehr gezielt als einmaliges Highlight geplant habe, um kurzfristig Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dennoch soll es bereits neue Überlegungen geben, ihn erneut in eine größere Storyline einzubinden.
Zukunftspläne und mögliche Matches
Aktuellen internen Überlegungen zufolge zieht die WWE ein Match zwischen Brock Lesnar und Bron Breakker für WrestleMania 42 in Betracht. Dieses Duell würde gleich mehrere Storyaspekte vereinen. Einerseits könnte Breakker durch ein Match gegen Lesnar endgültig als neuer Topstar etabliert werden, andererseits hätte die WWE damit eine generationsübergreifende Paarung, die sowohl langjährige Fans als auch jüngere Zuschauer anspricht.
Bislang wurde dieses Szenario intern diskutiert, jedoch noch nicht offiziell bestätigt. Lesnar selbst steht weiterhin unter einem sogenannten „Special Attraction Deal“. Diese Vertragsform ermöglicht es WWE, ihn flexibel und nur für bestimmte Großveranstaltungen einzusetzen. In der Vergangenheit wurde Lesnar ebenfalls meist nur zu Premium Live Events oder besonderen TV-Segmenten zurückgeholt, um die Zuschauerzahlen kurzfristig zu steigern.
Interessant ist, dass die WWE bereits damit begonnen hat, Lesnars Namen wieder in die Werbegrafiken für kommende Großveranstaltungen einzubinden. Dies deutet darauf hin, dass das Unternehmen trotz interner Kritik weiterhin auf ihn als Publikumsmagneten setzt.
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