Hulk Hogans Familie lässt mögliche Behandlungsfehler untersuchen – Gericht erlaubt brisanten Dokumentarfilm

Hulk Hogan wird interviewt

Die Familie der verstorbenen Wrestling-Legende Hulk Hogan hat neue juristische Schritte eingeleitet, um die medizinischen Umstände seines Todes zu prüfen. Wie POST Wrestling berichtet, haben Hogans Witwe Melanie Sky Daily, sein Sohn Nick Bollea und der Nachlassverwalter Terry McCoy im Pinellas County, Florida, einen offiziellen Antrag auf eine 90-tägige Verlängerung der Verjährungsfrist eingereicht. Diese Fristverlängerung ermöglicht potenziellen Klägern in Florida, die Grundlage für eine Klage wegen eines ärztlichen Kunstfehlers zu prüfen.

In den eingereichten Unterlagen heißt es, die Familie wolle die zusätzliche Zeit nutzen, um mögliche Ansprüche gegen mehrere medizinische Einrichtungen und behandelnde Ärzte zu bewerten. Als potenzielle Beteiligte werden das Tampa General Hospital, das Morton Plant Hospital, zwei in Florida ansässige Ärzte sowie weitere Gesundheitsdienstleister aufgeführt, deren Rolle im Verlauf der Behandlung überprüft werden soll. Eine formelle Klage wurde bislang noch nicht eingereicht, die Untersuchungen dauern jedoch an.

Mögliche Komplikationen nach Operation im Mai 2025

Der Antrag steht im Zusammenhang mit einem chirurgischen Eingriff, dem sich Hogan im Mai 2025 unterzog. Nach Aussage seiner Witwe Melanie Sky Daily soll bei dieser Operation der sogenannte Zwerchfellnerv verletzt worden sein, der die Atmung kontrolliert. Laut Daily führte diese Schädigung zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen, die letztlich zum Tod des 71-jährigen WWE Hall of Famer beigetragen hätten.

Hogan, mit bürgerlichem Namen Terry Gene Bollea, wurde am 24. Juli 2025 bewusstlos in seinem Haus in Clearwater Beach aufgefunden und kurze Zeit später im Morton Plant Hospital für tot erklärt. Die offizielle Todesursache wurde bislang nicht veröffentlicht. Die Polizei in Clearwater gab zunächst bekannt, dass es keine Hinweise auf ein Verbrechen gebe, bestätigte jedoch im August, dass eine Untersuchung zu Hogans Tod eingeleitet wurde. Parallel dazu beauftragte Daily eine private Autopsie, um mögliche Fehler oder Unregelmäßigkeiten durch die medizinische Behandlung zu klären.

Rechtlicher Rahmen in Florida und frühere Verfahren

Nach dem Recht des Bundesstaates Florida müssen Klagen wegen ärztlicher Kunstfehler in der Regel innerhalb von zwei Jahren nach dem Vorfall oder der Entdeckung des mutmaßlichen Fehlverhaltens eingereicht werden, spätestens jedoch vier Jahre nach dem eigentlichen Ereignis. Mit der nun eingereichten Petition verlängert der Nachlass die Frist automatisch um drei Monate, um die notwendigen medizinischen Unterlagen zu prüfen und sich mit unabhängigen Experten zu beraten.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Hogans medizinische Versorgung in den Fokus juristischer Auseinandersetzungen rückt. Bereits 2013 hatte er wegen eines Wirbelsäuleneingriffs Klage gegen mehrere Ärzte eingereicht. Diese Auseinandersetzung endete 2015 mit einer außergerichtlichen Einigung, deren Details nie veröffentlicht wurden.

Parallelverfahren: Gericht erlaubt Veröffentlichung eines Skandal-Dokumentarfilms

Während Hogans Familie die medizinischen Umstände seines Todes prüfen lässt, wurde in einem anderen Verfahren eine bedeutende Entscheidung getroffen. Ein Bundesgericht in Florida hat die Veröffentlichung des Dokumentarfilms Video Killed The Radio Star offiziell genehmigt. Das Werk befasst sich mit dem berüchtigten Sex-Tape-Skandal rund um Hogan und den Radiomoderator Bubba the Love Sponge (bürgerlich Todd Clem), der in den 2010er-Jahren für internationale Schlagzeilen sorgte.

Laut Gerichtsurteil dürfen die Produzenten von Woltz Films den Film veröffentlichen, nachdem sich beide Seiten – Hogans Nachlass und Bubbas Anwaltsteam – auf eine vorläufige Einigung geeinigt hatten. Das Gericht stützte seine Entscheidung auf die sogenannte „Fair Use“-Regelung, da der Film lediglich 38 Sekunden Originalmaterial aus dem Sextape enthält. Die Gesamtlaufzeit des Dokumentarfilms beträgt rund zweieinhalb Stunden. Damit steht einer breiten Veröffentlichung auf Streamingplattformen wie Apple TV, Amazon Prime Video und Google Play nun nichts mehr im Wege.

Fokus des Films liegt auf der Radiokultur von Tampa

Laut Produzent Ian Longen konzentriert sich die Dokumentation nicht auf die expliziten Inhalte des Skandals, sondern auf den Hintergrund der Radiokultur in Tampa, die in den frühen 2000er-Jahren für provokante und oft grenzüberschreitende Inhalte bekannt war. Der Film beleuchtet die Ereignisse rund um den Streit zwischen Radiopersönlichkeiten, der letztlich dazu führte, dass das private Video unautorisiert veröffentlicht wurde.

Longen erklärte in einer Stellungnahme, dass die Bedenken des Hogan-Nachlasses unbegründet seien. Ziel der Dokumentation sei es, die Dynamiken und Rivalitäten in der Radioszene aufzuzeigen, in der Hogan ungewollt zur zentralen Figur eines eskalierenden Medienkonflikts wurde. Das Projekt stellt somit auch die Frage, wie weit Medien und Unterhaltung gehen dürfen, bevor ethische Grenzen überschritten werden.

Vorläufige Einigung und Abschluss eines langen Rechtsstreits

Aus den aktuellen Gerichtsunterlagen geht hervor, dass die Anwälte beider Seiten an einer schriftlichen Vereinbarung arbeiten, um den jahrelangen Rechtsstreit endgültig beizulegen. Hogans Nachlass, vertreten durch Nick Bollea und Terry McCoy, hatte ursprünglich gegen die Nutzung von Material aus dem privaten Sextape geklagt. Das Gericht bestätigte jedoch, dass Bubba the Love Sponge keine kreativen oder finanziellen Rechte an dem Film besitzt.

Der Dokumentarfilm hatte bereits in Tampa Premiere gefeiert und war kurzzeitig digital verfügbar, bevor eine einstweilige Verfügung den Vertrieb stoppte. Mit der neuen Entscheidung wurde diese Einschränkung nun aufgehoben. Die finale Einreichung der Unterlagen zur Beendigung des Verfahrens wird in den kommenden Wochen erwartet.

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