AEW prüft neue Wege: Keine Exklusivität mehr mit Warner Bros. Discovery – AEW September to Remember – Teil 2

Buntes AEW Logo

Die Zusammenarbeit von All Elite Wrestling mit Warner Bros. Discovery (WBD) steht auf einem neuen Fundament. Wie Sean Ross Sapp in der Q&A-Sektion von Fightful Select erklärte, ist AEW aktuell nicht mehr exklusiv an WBD gebunden. Während der vorherige Vertrag, in dessen Rahmen auch die AEW Collision Show gestartet wurde, eine Exklusivitätsklausel enthielt, ist dies inzwischen nicht mehr der Fall. Damit hat Tony Khans Promotion die Freiheit, mit alternativen Partnern zu verhandeln, sollte sich die Situation bei WBD verschärfen.

Diese neue Ausgangslage eröffnet AEW zusätzliche Handlungsspielräume. Streamingdienste wie Amazon Prime Video oder Netflix, aber auch Plattformen wie YouTube wären potenzielle Optionen, wenn es erforderlich würde, das Programm auf neue Vertriebswege zu verlagern. Laut Sapp plant AEW bereits voraus, um auf mögliche Veränderungen vorbereitet zu sein.

Bedeutung der Partnerschaft seit 2019

Seit dem Start im Jahr 2019 ist AEW eng mit dem US-Sendernetzwerk von Warner Bros. Discovery verbunden. AEW Dynamite feierte damals sein Debüt auf TNT und entwickelte sich rasch zur Flaggschiff-Show der Promotion. Später folgten AEW Rampage und AEW Collision auf TNT sowie AEW Collision auf TBS. Darüber hinaus wurden Specials in das Programm integriert.

Im Jahr 2023 begann WBD zudem, Inhalte von AEW über den hauseigenen Streamingdienst Max zu verbreiten. Damit erhielt AEW zusätzliche Sichtbarkeit auf einer Plattform, die ein breiteres Publikum ansprach und die Marke außerhalb des klassischen Kabel- und Satellitenfernsehens etablierte.

Die Möglichkeit, diese Reichweite über Max zu nutzen, war für AEW ein wichtiger Schritt, um die eigene Position im umkämpften US-Medienmarkt zu stärken. Mit dem Wegfall der Exklusivität ist nun jedoch auch der Weg frei, neue Partnerschaften in Betracht zu ziehen.

Unterschied zur Situation der WCW

Ein zentraler Unterschied zur Vergangenheit ist, dass AEW nicht im Besitz von Warner Bros. Discovery steht. Sean Ross Sapp erinnerte daran, dass die WCW Anfang der 2000er Jahre durch die Fusion von AOL und Time Warner in eine schwierige Lage geriet. Damals gehörte die Promotion direkt zum Konzern und wurde nach strategischen Entscheidungen aus dem Programm gestrichen, was schließlich zu ihrem Verkauf an die WWE führte.

AEW ist dagegen ein eigenständiges Unternehmen unter der Leitung von Tony Khan. Diese Unabhängigkeit verschafft der Liga deutlich mehr Kontrolle über ihre Zukunft. Sollte WBD strukturelle Veränderungen vornehmen oder die Prioritäten im Programm ändern, könnte AEW flexibel reagieren und alternative Distributionswege nutzen.

Netflix zeigt Interesse an Warner Bros. Discovery

Parallel dazu rücken neue Entwicklungen ins Blickfeld, die die Zukunft von AEW ebenfalls beeinflussen könnten. Nach Berichten über ein vorbereitetes Barangebot von Paramount meldete das Magazin Puck News, dass auch Netflix Interesse an der Übernahme von Warner Bros. Discovery zeigt.

Netflix-CEO Ted Sarandos wurde jüngst in Las Vegas beim Boxkampf zwischen Terence Crawford und Canelo Álvarez an der Seite von WBD-Chef David Zaslav gesehen. Diese Begegnung verstärkte die Spekulationen, dass der Streamingriese tatsächlich ein Gebot in Erwägung zieht.

Ein erfolgreicher Deal würde Netflix eine breite Palette an Medieninhalten sichern. Dazu gehören neben TNT und TBS auch der Streamingdienst Max. AEW, dessen Shows seit Jahren fester Bestandteil von TNT und TBS sind, wäre unmittelbar von einem solchen Eigentümerwechsel betroffen.

Mögliche Auswirkungen für AEW

Sollte Netflix Warner Bros. Discovery tatsächlich übernehmen, würde sich für AEW die entscheidende Frage stellen, welchen Stellenwert Live-Wrestling innerhalb der neuen Konzernstrategie hätte. AEW ist seit seiner Gründung auf den Plattformen von WBD präsent, was der Promotion eine stabile Basis im US-Markt gesichert hat. Ob Netflix dieses Modell fortführen oder eigene Prioritäten setzen würde, bleibt abzuwarten.

Für AEW ergibt sich daraus eine entscheidende Bewährungsprobe. Die Liga müsste unter Umständen alternative Partner suchen, um die Reichweite ihrer Formate zu sichern. Mit dem Ende der Exklusivität ist die Grundlage dafür bereits geschaffen. Tony Khan und sein Team behalten damit die Möglichkeit, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren und die Zukunft der Promotion langfristig abzusichern.

AEW September to Remeber – Teil 2

Das AEW September to Remember TV-Special fand am 24. September 2025 in Ontario, Kanada statt. Die deutsche Erstausstrahlung des zweiten Teils erfolgte bereits am 22. September 2025 bei DMAX. Wie gewohnt führten Mike Ritter und Lenz Retzer durch die Übertragung und begleiteten die Matches mit ihrer deutschen Kommentierung. Wer das Special verpasst hat oder es sich jetzt erst anschauen möchte, kann das hier tun.