AJ Lee über ihre WWE-Rückkehr: Mentale Hürden, die besondere Rolle von Becky Lynch und ein neues Kapitel nach zehn Jahren

Am 20. September 2025 wird AJ Lee zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt wieder ein WWE-Ring betreten. Bei WWE Wrestlepalooza 2025, das in Zusammenarbeit mit ESPN übertragen wird, steht sie in einem Mixed Tag Team Match gemeinsam mit ihrem Ehemann CM Punk gegen zwei der größten Stars der Gegenwart: World Heavyweight Champion Seth Rollins und WWE Women’s Intercontinental Champion Becky Lynch.

Bereits am 5. September 2025 hatte AJ Lee bei Friday Night SmackDown ein spektakuläres Comeback gefeiert. Die Rückkehr einer der prägenden Wrestlerinnen der 2010er-Jahre sorgte für eine der lautesten Reaktionen der letzten Jahre. Viele Fans, die ihre Karriere noch in Erinnerung hatten, erlebten einen Moment voller Nostalgie und Emotionen. Nun spricht AJ Lee offen darüber, wie es zu ihrer Rückkehr kam, welche Hürden sie überwinden musste und welche Rolle Becky Lynch dabei spielte.

Warum eine Rückkehr für sie lange kein Thema war

AJ Lee trat 2015 zurück und verabschiedete sich damals auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Mit drei Titelregentschaften als WWE Divas Championin und zahlreichen erinnerungswürdigen Storylines hatte sie sich bereits einen Platz in der Geschichte des Womens Wrestlings gesichert. In den Jahren nach ihrem Rücktritt blieb sie bewusst auf Abstand zum Wrestling-Business.

In Interviews betonte sie mehrfach, dass sie zufrieden im Ruhestand war und ihre Karriere für abgeschlossen hielt. Sie hatte das Gefühl, alles erreicht zu haben, was sie sich vorgenommen hatte. Zudem verfolgte sie neue kreative Wege, unter anderem als Autorin und Produzentin. Diese Tätigkeiten gaben ihr ein neues Gefühl von Erfüllung, das sie nicht mehr in die Welt des Rings zurückzog.

Was ihre Rückkehr schließlich auslöste

In ihrem aktuellen Gespräch mit ESPN machte AJ Lee jedoch deutlich, dass die Möglichkeit einer Rückkehr seit einigen Jahren immer wieder im Raum stand. Der entscheidende Faktor sei gewesen, dass sich ein Wiedereinstieg „frisch, aufregend und ein Stück weit beängstigend“ anfühlen müsse. Sie verglich es mit dem Erklimmen eines völlig neuen Berges.

Die neue Partnerschaft zwischen WWE und ESPN stellte für sie genau diese Herausforderung dar. Für Lee fühlte es sich wie ein Neuanfang an – ein Kapitel, in dem sie gebraucht wird und das gleichzeitig die Chance bietet, etwas Neues für die Zukunft des Unternehmens mitzugestalten. Dass WWE ihr in dieser Rolle vertraut, empfand sie als Ehre und große Verantwortung.

Becky Lynch als zentrale Motivation

Ein weiterer Schlüsselaspekt war für AJ Lee die Chance, mit Becky Lynch in den Ring zu steigen. Sie lobte Becky als eine „wunderbare Wrestlerin“ und stellte Gemeinsamkeiten zwischen ihnen fest. Beide seien starke Charaktere, die in einer männerdominierten Branche ihren eigenen Weg gefunden hätten.

Lee erklärte, dass sie die Herausforderung, mit Lynch zusammenzutreffen, als zu spannend empfand, um sie auszuschlagen. Ein Match gegen Becky sei für sie ein idealer Rahmen für ihre Rückkehr, da es sowohl sportlich als auch emotional eine große Bedeutung habe. Ihre Worte machten deutlich, dass sie Becky als würdige Gegenspielerin sieht, die ihre Rückkehr zu einem echten Highlight macht.

Mentale Hürden als größte Herausforderung

So sehr AJ Lee sich auf ihre Rückkehr freut, sprach sie auch offen über ihre Ängste. Besonders der mentale Aspekt stellte für sie die größte Herausforderung dar. Über ein Jahrzehnt lang hatte sie sich daran gewöhnt, hinter den Kulissen zu arbeiten – als Autorin und Produzentin. In dieser Rolle konnte sie kreativ sein, ohne selbst im Rampenlicht zu stehen.

Nun muss sie diesen Weg mit der Rolle als Performerin vor den Augen von Millionen von Zuschauern verbinden. AJ Lee gab zu, dass es für sie stressig sei, wieder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Gleichzeitig betonte sie, dass sie im Laufe der Jahre gelernt habe, besser mit ihrer Angst umzugehen. Heute könne sie ihre Nervosität ausgleichen und in ein gesundes Gleichgewicht bringen.