Jake Hager: Rückblick auf seine WWE- und AEW-Zeit, Kritik an verpassten Chancen und ein neuer Lebensweg

Jake Hager hat einen lila Hut auf

Jake Hager, vielen Wrestling-Fans noch immer als Jack Swagger aus seiner WWE-Zeit bekannt, hat sich wie bereits berichtet, endgültig vom Wrestling verabschiedet und lässt keinen Zweifel daran, dass eine Rückkehr ausgeschlossen ist. In einem Interview mit Sportskeeda wurde er nach den anhaltenden Spekulationen über eine mögliche Überraschungsteilnahme am WWE Royal Rumble 2026 in Saudi-Arabien befragt. Seine Antwort fiel eindeutig aus: „Ich bezweifle es aufrichtig.“

Hager machte klar, dass er nicht davon ausgeht, jemals wieder Teil eines WWE-Events zu sein. Auf die Frage nach den Gründen verwies er darauf, dass er nicht das Gefühl habe, im aktuellen Umfeld der WWE wirklich willkommen zu sein. „Ich glaube, sie mögen mich nicht besonders“, erklärte er und ließ offen, auf wen genau er sich bezieht. Für ihn steht jedoch fest, dass diejenigen, die den Royal Rumble gestalten, kein Interesse daran haben, ihn für einen einmaligen Auftritt zurückzuholen.

Damit ist klar: Der Royal Rumble 2026, der am 31. Januar 2026 in Saudi-Arabien stattfinden wird und traditionell mit Legenden-Rückkehrern und Überraschungen aufwartet, wird ohne Jake Hager auskommen. Auch wenn WWE immer wieder große Namen für kurze Auftritte zurückholt, zählt Hager nicht zu den Kandidaten – und er selbst scheint auch nicht darauf zu hoffen oder zu warten.

Erfolge und Meilensteine in der WWE

Hagers Karriere in der WWE begann in den späten 2000er Jahren. Schon früh konnte er mit seinem starken Amateur-Wrestling-Hintergrund auf sich aufmerksam machen. Er gewann den ECW Championship, die United States Championship und krönte sich schließlich zum WWE World Heavyweight Champion. Mit seiner Mischung aus technischem Können und physischer Dominanz entwickelte er sich zu einem der wichtigsten Stars seiner Ära.

Besonders einprägsam war der „We The People“-Chant, der ihn über Jahre hinweg begleitete und zu einem Publikumsliebling machte. Trotz seiner Erfolge blieb Hager aber nie dauerhaft im Main Event verankert. Nach seiner letzten WWE-Phase im Jahr 2017 verließ er die Company und machte Platz für ein neues Kapitel.

Vom Wrestling in den Käfig: Erfolg im MMA

Nach dem Ende seiner WWE-Zeit suchte Hager eine neue sportliche Herausforderung und wechselte zum Mixed Martial Arts. Unter Vertrag bei Bellator konnte er seine Fähigkeiten aus dem Amateur-Wrestling in den Käfig übertragen und gewann seine ersten Kämpfe ohne Niederlage. Mit einer Serie ungeschlagener Matches machte er sich auch in dieser Sportart einen Namen.

Seine MMA-Karriere zeigte, dass er auch außerhalb des Rings wettbewerbsfähig sein konnte. Gleichzeitig bewies er damit, dass er nicht nur auf das Wrestling beschränkt war, sondern auch im Kampfsport bestehen konnte.

AEW und die Rolle im Inner Circle

2019 folgte der Wechsel zu All Elite Wrestling. Jake Hager schloss sich dort Chris Jerichos „The Inner Circle“ Gruppierung an, die über Jahre eine der dominierenden Gruppierungen der Company blieb. In der Rolle des Enforcers stand er an Jerichos Seite in großen Matches und Fehden. Dazu gehörten auch die spektakulären Stadium Stampede Matches, die als kreative Highlights der Promotion gelten.

Trotz prominenter Platzierung und einzelner Titelmatches gelang es Hager nicht, dauerhaft an der Spitze von AEW mitzuwirken. Seine Präsenz nahm im Lauf der Zeit ab, bis er 2024 still und ohne großes Aufsehen die Company verließ.

Frust über das Purple Hat Gimmick

Besonders prägend war seine Phase rund um das sogenannte „Purple Hat“-Gimmick. Ein lila Hut, den er bei Auftritten trug, wurde plötzlich zu einem Social-Media-Phänomen. Fans griffen das Accessoire auf, es entwickelte sich zu einem Running Gag und brachte Hager ungeahnte Aufmerksamkeit.

Doch genau dieser Umstand sorgte bei ihm für Frust. Er erklärte später, dass er wütend darüber war, dass der Hut populärer wurde als er selbst. „Ich bin so wütend auf diesen lila Hut. Der ist so viel mehr over als ich“, sagte er rückblickend.

Er habe Ideen gehabt, um das Gimmick weiter auszubauen, doch AEW sei auf diese Vorschläge nicht eingegangen. Auf die Frage, ob er Tony Khan jemals konkrete Pläne vorgelegt habe, reagierte er sarkastisch und verglich den Versuch mit dem Unterbreiten von Ideen an General Palpatine aus Star Wars. Für Hager war klar: Mit Khan war eine kreative Weiterentwicklung nicht möglich.

Schon zuvor hatte er Khan kritisiert und ihm vorgeworfen, Talente wie Spielzeuge zu behandeln. Dass AEW das Momentum des Purple Hat-Gimmicks nicht genutzt habe, wertete Hager als verpasste Chance – und als Beleg für die kreativen Probleme, die er während seiner Zeit dort empfand.

Offizieller Abschied und neues Leben in Florida

Im Podcast Rule Breakers with Sayara bestätigte Hager schließlich offiziell seinen Rückzug aus dem Wrestling. Er erklärte, dass er seine Energie nun in ein neues berufliches Projekt stecke. In Tampa, Florida, gründete er eine eigene Spedition.

Der Name seiner Firma lautet „Hauling Oats“ und ist ein bewusstes Wortspiel. Wörtlich übersetzt bedeutet er „Hafer transportieren“, was gut zu einer Spedition passt. Gleichzeitig erinnert der Klang an „Hall & Oates“, das bekannte US-Musikduo, das in den 70er- und 80er-Jahren weltweite Hits wie „Maneater“ oder „Rich Girl“ hatte. Auf diese Weise verbindet Hager seinen Geschäftsnamen mit einem augenzwinkernden Popkultur-Verweis und zeigt, dass er seinen Sinn für Humor nicht verloren hat.

„Für mich ist mit Wrestling Schluss, man könnte sagen, dass ich im Ruhestand bin. Stattdessen habe ich in Tampa eine eigene Spedition gegründet. Ich sitze dabei nicht selbst am Steuer, sondern beschäftige Fahrer, die die Routen in ganz Florida übernehmen. Ich freue mich sehr über dieses neue Projekt, weil ich hier meine ganze Energie investieren kann. Harte Arbeit zahlt sich am Ende immer aus“, erklärte Hager.

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