
Sting zählt zu den legendärsten Persönlichkeiten in der Geschichte des professionellen Wrestlings. Sein Weg begann Mitte der 1980er Jahre bei den Universal Wrestling Federation und später bei Jim Crockett Promotions, bevor er bei der World Championship Wrestling (WCW) endgültig zum Superstar aufstieg. Mit seiner charismatischen Ausstrahlung, der auffälligen Gesichtsbemalung und seinem markanten Auftreten wurde er zu einer Ikone, die das Wrestling in den späten 80ern und 90ern maßgeblich prägte.
Als Surfer Sting in leuchtenden Farben war er einer der populärsten Stars der WCW und trug mehrfach die WCW World Heavyweight Championship. Später verwandelte er sich in die geheimnisvolle, schweigsame Figur des „Crow“ Sting, die während der Fehde gegen die New World Order (nWo) zur Symbolfigur des Widerstands wurde. Diese Darstellung machte ihn endgültig zu einer Legende, die über die Grenzen des Wrestlings hinaus Bekanntheit erlangte.
Nach dem Ende der WCW im Jahr 2001 folgte eine lange und erfolgreiche Zeit bei TNA Wrestling, wo Sting mehrfach Champion wurde und als Aushängeschild der Promotion diente. Erst 2014 debütierte er überraschend bei WWE und trat unter anderem gegen Triple H und Seth Rollins an. Auch wenn sein Run dort nur kurz war, wurde er 2016 in die WWE Hall of Fame aufgenommen.
Sein spätes Kapitel begann bei All Elite Wrestling (AEW), wo Sting 2020 sein Debüt feierte. An der Seite von Darby Allin erhielt er dort noch einmal eine große Bühne, die in seiner emotionalen Abschiedsgeschichte mündete.
Ein unvergesslicher Abend bei AEW Revolution 2024
Am 3. März 2024 fand bei AEW Revolution das offiziell letzte Match von Sting statt. Es war ein Tornado Tag Team Match, in dem er gemeinsam mit Darby Allin gegen The Young Bucks antrat. Das Match war von Beginn an ein Spektakel.
Doch für Sting war nicht das Chaos im Ring das eigentliche Highlight des Abends, sondern ein sehr persönlicher Moment. Seine beiden Söhne Garrett und Steven Borden traten plötzlich auf, verkleidet als zwei ikonische Versionen ihres Vaters. Garrett erschien im Outfit des klassischen Surfer Stings aus den 80ern, während Steven die Wolfpac-Variante aus den späten 90ern verkörperte.
In einem Interview mit Justin Dhillon von The Wrestling Classic erklärte Sting: „Es war genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Es war wie ein Traum, eine surreale Situation, es tatsächlich zu erleben. Für mich ist es das Highlight meiner 40 Jahre.“
Dass dieser Moment für Sting eine größere Bedeutung hatte als Titelgewinne oder legendäre Matches gegen Ric Flair oder Hulk Hogan spricht Bände. Die Einbindung seiner Familie in seine letzte große Performance verlieh dem Abend eine emotionale Tiefe, die Fans aller Generationen berührte.
Das Publikum reagierte enthusiastisch, die Halle war erfüllt von Nostalgie und Respekt. Für Sting war es ein Abend, der Vergangenheit und Gegenwart vereinte. „Es war unglaublich, und deshalb wird er mir für immer in Erinnerung bleiben“, fügte er hinzu.
Die „2025 or Never“-Tour geht weiter
Trotz des offiziellen Abschiedsmatches ist Stings Karriere noch nicht ganz beendet. In demselben Interview machte der 66-Jährige klar, dass seine „2025 or Never Retirement Tour“ noch nicht abgeschlossen ist.
„Die Daten, die man online sieht, sind nicht endgültig. Es werden noch viele, viele weitere folgen“, kündigte er an und blickte dabei direkt auf seinen Agenten, der bei dem Gespräch anwesend war.
Damit stellte Sting unmissverständlich klar, dass 2025 noch weitere Gelegenheiten bestehen werden, ihn live zu erleben. Auch wenn keine konkreten Orte oder Termine genannt wurden, können sich die Fans auf zusätzliche Auftritte freuen. Für viele bedeutet dies die letzte Chance, „The Icon“ in Aktion zu sehen.
Gleichzeitig machte Sting deutlich, dass ein wichtiges Kapitel endgültig abgeschlossen ist: Er wird nie wieder mit seiner legendären Gesichtsbemalung auftreten. „Viele Fans fragen mich immer wieder, ob ich nicht doch noch einmal als Surfer Sting oder in einer anderen bemalten Version zurückkehre. Aber das ist vorbei. Ich kann das nicht mehr machen. Auch wenn ich weiterhin auftreten werde, gehört die Facepaint-Ära endgültig der Vergangenheit an“, erklärte er.
Damit verabschiedet sich Sting nicht nur vom aktiven In-Ring-Geschehen, sondern auch von dem visuellen Markenzeichen, das ihn über Jahrzehnte definiert hat.
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