
Jim Ross, eine der bekanntesten Stimmen des professionellen Wrestlings, bleibt All Elite Wrestling erhalten. Im Rahmen seines Podcasts „Grilling JR“ bestätigte der 73-Jährige, dass er einen neuen Einjahresvertrag bei AEW unterschrieben hat. Damit endet die Spekulation um eine mögliche Rückkehr zur WWE, über die in den letzten Wochen mehrfach berichtet wurde. Ross selbst stellte klar, dass es keinerlei Gespräche mit WWE gegeben habe.
Der Kommentator erklärte, dass er mit seinen derzeitigen Arbeitsbedingungen sehr zufrieden sei. Er genieße den flexiblen Zeitplan, der vor allem Auftritte bei Pay-per-View-Veranstaltungen sowie ausgewählten TV-Shows vorsieht. „Ich habe einen sehr attraktiven Vertrag und bin glücklich damit. Ich freue mich darauf, weiterhin mit Tony Khan zu arbeiten. Ich habe viele positive Beziehungen zu den jungen Talenten bei AEW aufgebaut, und das macht mir großen Spaß“, so Ross.
Er betonte zudem, dass sein Vertrag vor seiner letzten Auslandsreise bereits fixiert wurde und noch bis zum Sommer 2026 laufen wird. Besonders die geringere Arbeitsbelastung bezeichnete er als Vorteil: „Es gibt nicht viel Stress und Druck. Das gefällt mir in meiner aktuellen Lebenssituation sehr.“
Gerüchte um WWE-Rückkehr erwiesen sich als falsch
Die Vertragsverlängerung steht im direkten Gegensatz zu Gerüchten, die in den vergangenen Wochen aufgekommen waren. Unter anderem hatte Chris Featherstone berichtet, dass Ross seine Karriere womöglich bei WWE beenden wolle. Fightful Select stellte jedoch klar, dass innerhalb von AEW niemand davon ausgeht, dass er das Unternehmen verlassen wird.
Bereits vor zwei Wochen wies Ross selbst entsprechende Spekulationen zurück. Als Co-Moderator Conrad Thompson ihn in „Grilling JR“ nach seinem auslaufenden Vertrag und möglichen Plänen fragte, stellte er unmissverständlich klar, dass er nicht vorhabe, AEW zu verlassen. „Ich mag meinen Teilzeitplan. So kann ich meine Batterien aufladen. Ich arbeite gerne für Tony Khan, weil er immer fair und respektvoll zu mir war“, erklärte Ross.
Er betonte, dass er sich bei AEW wohler fühle als in seiner früheren Tätigkeit. Besonders die entspannte Zusammenarbeit mit Tony Khan mache für ihn einen großen Unterschied. Ross erklärte, dass Khan die Kommentatoren nicht ständig über das Headset unterbricht, sondern ihnen Freiraum lässt. Dadurch könne er sich besser auf seinen Rhythmus konzentrieren und die Matches natürlicher begleiten.
Ross seit 2019 Teil von AEW
Jim Ross ist seit 2019 bei AEW tätig und begleitete seitdem zahlreiche Höhepunkte der Company, darunter das Debüt-Event Double or Nothing sowie internationale Kooperationen mit NJPW. Zuletzt war er als Kommentator bei AEW x NJPW Forbidden Door 2025 im Einsatz.
Hinter den Kulissen werden seine Vertragsangelegenheiten weiterhin von seinem langjährigen Agenten Barry Bloom betreut, sodass Ross sich voll auf seine Aufgaben am Mikrofon konzentrieren kann. Alles deutet nun darauf hin, dass er auch in den kommenden Monaten eine feste Rolle bei den wichtigsten Shows von AEW spielen wird, ohne eine Rückkehr zur WWE anzustreben.
Medienrechte im Fokus: Warum AEW auf Streaming setzen muss
Dave elter sprach im Wrestling Observer Radio über die Situation von All Elite Wrestling in Bezug auf die künftigen Medienrechte. Während WWE und UFC in den vergangenen Jahren milliardenschwere TV- und Streaming-Verträge abschließen konnten, wird AEW von vielen Medienverantwortlichen noch nicht auf demselben Niveau eingeordnet. Meltzer betonte, dass Fernsehsender und Netzwerk-Manager AEW nicht als unverzichtbares Programm einstufen. Stattdessen gelte die Liga weiterhin als austauschbares Format, das sich erst noch dauerhaft beweisen müsse.
Unterschied zwischen klassischem TV und Streaming
Ein weiterer Aspekt betrifft das veränderte Sehverhalten der Fans. Meltzer erklärte, dass ein großer Teil des AEW-Publikums die Shows inzwischen über Streaming-Dienste verfolgt, anstatt klassisch im linearen Fernsehen einzuschalten. Er selbst habe von zahlreichen Personen gehört, die Dynamite oder Collision ausschließlich online sehen. Diese Entwicklung erschwert die Messung von Quoten, da die klassischen Nielsen-Werte oder linearen TV-Ratings dadurch sinken können.
Für die Fernsehsender entsteht daraus ein Problem: Werbeeinnahmen im traditionellen TV lassen sich leichter und direkter monetarisieren als beim Streaming. Aus diesem Grund sei es für AEW entscheidend, bei den kommenden Medienrechtsverhandlungen einen starken digitalen Partner zu gewinnen, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben.
Rückgang in bestimmten Zuschauergruppen
Meltzer ging auch auf die jüngsten Rückgänge in den Quoten von AEW ein. Entgegen der Vermutung, dass vor allem männliche Fans abschalten, hob er hervor, dass die männliche Zielgruppe stabil geblieben ist. Die Verluste betreffen insbesondere zwei andere Zuschauergruppen: Frauen sowie Zuschauer über 50 Jahren.
Als Gründe nannte Meltzer die Konkurrenz durch andere Formate. Bei weiblichen Zuschauern erfreue sich die Reality-Show „The Challenge“ traditionell großer Beliebtheit. Bei älteren Zuschauern wiederum habe die „Little League World Series“ zuletzt für starke Einschaltquoten gesorgt, was zu einem deutlichen Rückgang bei AEW führte.
Bedeutung des nächsten Rechtezyklus
Zusammenfassend machte Meltzer deutlich, dass AEW derzeit zwar keine akuten Schwierigkeiten habe, die kommenden Jahre jedoch entscheidend sein werden. Vor allem der nächste Zyklus der Medienrechtsverhandlungen wird zeigen, ob die Promotion von Tony Khan ihre Position auf dem Markt festigen kann. Ohne eine starke Streaming-Präsenz oder digitale Partnerschaften dürfte es für AEW jedoch schwieriger werden, sich in einem von WWE und UFC dominierten Umfeld dauerhaft durchzusetzen.